15 Oktober 2005

Sudan: Warnung vor Eskalation der Gewalt

"Wenn die internationale Staatengemeinschaft ernsthaft an einem Stopp des Völkermordes interessiert ist, dann muss sie der AU-Truppe auch die nötige logistische und finanzielle Unterstützung geben", sagte GfbV-Sudanexperte Delius. "Sollte sie dazu nicht bereit sein, muss der Weltsicherheitsrat eine UNO-Friedenstruppe nach Darfur entsenden, um den Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen."
Angesichts des mangelnden Willens der sudanesischen Regierung, die Zivilbevölkerung vor Übergriffen zu schützen und die mordenden und vergewaltigenden Janjaweed-Milizen zu entwaffnen, braucht die Truppe der Afrikanischen Union (AU) nach Auffassung der GfbV ein robusteres Mandat. Bisher soll sie nur den Waffenstillstand überwachen, hat jedoch weder den Auftrag, Zivilisten aktiv zu schützen, noch das Recht, Angreifer zu verfolgen.
Nach mehreren Anschlägen auf die Friedensmission der AU haben die Vereinten Nationen einen Teil ihrer Mitarbeiter aus Darfur ausgeflogen. Im Süden der Region seien etwa ein Drittel aller Nothilfeprogramme eingestellt worden, sagte eine UNO-Sprecherin am Donnerstagabend. Am vergangenen Wochenende hatten Rebellen Angehörige der afrikanischen Friedensmission in Darfur kurzfristig als Geiseln genommen. Außerdem wurden fünf nigerianische AU-Soldaten getötet.
Quelle:
Kleine Zeitung, Gesllschaft für bedrohte Völker

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