31 Januar 2010

30 Januar 2010

Kampfeinsatz

ASB Helfer müssen um ihr Territorium kämpfen!
Im zerstörten Hinterland Haitis müssen sich fünf Samariter aus Österreich gegen die „Global Player“ der NGOs behaupten. Sie haben es geschafft ihren Claim abzustecken. Wie die Tirolter Tageszeitung berichtet.
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Koordinierte und gebündelte Hilfe aus Vorarlberg für Haiti

Bregenz (OTS/VLK) - Nachdem sich Caritas, Vorarlberger Nachrichten, Rotes Kreuz, Gemeindeverband und Land Vorarlberg entschlossen haben, ihre Hilfe für das von einem verheerenden Erdbeben verwüstete Haiti zu bündeln, fand heute, Freitag, unter der Führung von Landeshauptmann Herbert Sausgruber der erste Lenkungsausschuss statt. Es wurden Soforthilfemaßnahmen in der Höhe von 265.000 Euro beschlossen. Damit finanziert werden 560 Zelte, die morgen bereits an den Einsatzort gebracht werden, sowie 1.625 Küchensets. "Neben der schnellen Hilfe, die aus allen Teilen der Welt derzeit im Katastrophengebiet eintrifft, ist es wichtig, dass die Kraft, nachher zu helfen, ebenfalls erhalten bleibt", betonte der Landeshauptmann.

Wie nach der Tsunami-Katastrophe vom Dezember 2004 haben sich auch bei dieser Tragödie wieder eine Reihe von Partnern zusammengeschlossen, um ihre Initiativen miteinander zu koordinieren. Die zur Verfügung stehende Fördersumme beträgt insgesamt 900.000 Euro. Der Betrag setzt sich zusammen aus Spenden für VN und Caritas Vorarlberg in Höhe von 500.000 Euro; die Landesregierung hat 250.000 Euro eingebracht und die Vorarlberger Gemeinden beteiligen sich mit rund 150.000 Euro. Die Vorarlberger Hilfe konzentriert sich auf die etwa 30 Kilometer westlich von Port-au-Prince gelegene 134.000-Einwohner-Stadt Leogane, wo, wie der kürzlich aus dem Krisengebiet zurückgekehrte Katastrophenhelfer Arthur Weber sagt, "kein Stein auf dem anderen geblieben ist".

Neben sauberem Trinkwasser, Medikamenten, Gerät und Ärzten fehlen in Haiti vor allem Zelte. Caritas Österreich hat 5.000 Zelte auf den Weg geschickt, 560 davon sind von den Vorarlberger Partnern finanziert (Wert: 200.000 Euro). In einem Zelt findet eine fünfköpfige Familie ein vorübergehendes Zuhause. Die Notunterkünfte können auch den gefährlichen Frühjahrsstürmen standhalten. Außerdem sollen auf Initiative des Roten Kreuzes 1.650 Küchensets im Wert von 65.000 Euro an die notleidende Bevölkerung ausgegeben werden.

29 Januar 2010

Präsenz zeigen

Wien (OTS) - Genau eine Woche nach dem ersten Einsatzteam sind heute Freitag zwei weitere Helfer des Samariterbundes nach Haiti aufgebrochen. Die beiden Notfallsanitäter Josef Riener, MSc. Und Thomas Grall bringen dringend benötigte Medikamente und Ausrüstungsgegenstände ins Erdbebengebiet mit. Sie ergänzen das
mobile medizinische Behandlungsteam des Samariterbundes in der stark zerstörten Region Léogâne, westlich der Hauptstadt Port-au-Prince.

Der Samariterbund ist bereits seit 16. Jänner in der Katastrophenregion präsent. Seit 24. Jänner ist ein fünfköpfiges Einsatzteam vor Ort. Die Hauptaufgaben der Helfer sind die basismedizinische Versorgung der notleidenden Bevölkerung sowie die Evaluierung von Instandsetzungs- und Wiederaufbauprojekten in der Region. Das Einsatzteam des Samariterbundes ist nun vom "Cluster Meeting Health" des örtlichen UN-Koordinationszentrums beauftragt worden, als mobiles medizinisches Team im Umland von Léogâne Patienten zu versorgen. So können auch jene Menschen versorgt werden, die keine Möglichkeit haben, in eines der großen Feldspitäler zu fahren. Schon in den letzten Tagen stellte das Samariterbund-Einsatzteam in Haiti fest, dass es viele Siedlungen gibt, in die bisher noch kaum Hilfsorganisationen vorgedrungen sind. So bleiben insbesondere viele Amputationswunden unversorgt. Das mobile medizinische Einsatzteam des Samariterbundes hat bereits jetzt mehr als 50 Patienten direkt in ihren Heimatdörfern behandelt.

Sowohl Josef Riener, Leiter der Abteilung Einsatz des Samariterbundes, als auch Thomas Grall sind erfahrene Katastrophenhelfer und waren bereits im Kosovo sowie in Sri Lanka im Einsatz. Sie reisen über die Dominikanische Republik entlang des von den Vereinten Nationen etablierten humanitären Korridors ins Erdbebengebiet und werden voraussichtlich am Sonntag das fünfköpfige Einsatzteam ergänzen, das bereits in der Region Léogâne tätig ist.
Quelle: Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs

Deutschland hilft (auch)

"Wir sind in der Stadt mit Autos unterwegs. Suchen Diesel. Selbst die Polizei hat keinen. Leichen überall auf den Straßen. Teile der Stadt komplett dem Mob gehörend. Versuchen auf den Airport zu kommen. Wollen dort unter Schutz der UN das Medicalteam aktivieren und Kommunikation sowie Versorgung für das Team sicherstellen. Chaos. Uns geht's gut ..."

Die Sätze, die Klaus Runggaldier am 16. Januar in sein Einsatztagebuch eingetragen hat, vermitteln eine vage Vorstellung von den Verhältnissen, mit denen der Rettungsdienstleiter des Malteser Hilfsdienstes in Haiti konfrontiert wurde. Vom 14. bis 22. Januar war der Arzt als Katastrophenhelfer im Erdbebengebiet; in einer vom Bündnis "Aktion Deutschland hilft" organisierten Telefonkonferenz haben er und zwei Helfer anderer Organisationen dieser Zeitung von ihren Erfahrungen berichtet.
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zum Einsatztagebuch des Klaus Rungaldier...

Unsere drei in Tansania

Seit 17. Jaenner sind Bruno (seit 1991 im internationalen Einsatz), Julia (seit Jahren bei der Wiener TWA und Teilnehmerin der IFRC fieldschool) und Nina (alias “Lili” - Wiener TWAlerin mit besonderen didaktischen Wissen) in Tanzania im Einsatz.
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25 Januar 2010

Trinkwasser: Da haben wir keine Experten

Rotes Kreuz Salzburg für Einsatz in Haiti bereit
Während in diesen Tagen 400 Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes in Haiti im Einsatz sind, wird bei der Rettungsorganisation in Salzburg schon weiter gedacht.
Sollte nach der Erstversorgung Hilfe zum Wiederaufbau erwünscht sein, bietet das Salzburger Rote Kreuz seine Unterstützung an, bestätigt Salzburgs Landesrettungskommandant Anton Holzer: "Das Salzburger Rote Kreuz hat in diesem Bereich sehr große Erfahrung, wenn ich etwa an das Beispiel in Sri Lanka denke. Derzeit wird ein möglicher Einsatz geprüft. Sobald wir hier das ok bekommen, das natürlich noch einige Wochen dauern wird, sind wir bereit, unsere Kräfte für ein wesentliches Projekt einzusetzen."
Derzeit sind zwar keine Salzburger in Haiti im Hilfseinsatz, das könne sich aber jederzeit ändern, betont Holzer: "Einer unserer Schwerpunkte beim Roten Kreuz in Salzburg ist die Suche und die Bergung von Verschütteten, insbesondere auch mit unserer Hundestaffel.
Vorerst hat sich das Internationale Rote Kreuz aber dafür entschieden, Suchhundestaffeln zu schicken, die näher dem Unglücksgebiet sind. Die können schneller eingesetzt werden und das ist wichtig, weil es für die Suche ja einen kritischen Zeitpunkt gibt."
Experten zur Trinkwasser-Aufbereitung
Daher sei entschieden worden, diesmal keine Hunde aus weiter Distanz zu schicken, ergänzt Holzer: "Man hat jetzt auch erfahrene Experten aus dem Bereich 'Trinkwasser-Aufbereitung' geschickt. Da haben wir keine Experten."
Quelle: salzburg.orf.at
Bild: Landesrettungskommandant und Ehegatte der Landeshauptfrau Anton Holzer; Quelle: www.salzburg.com/wiki

23 Januar 2010

Jung und Alt versuchen ihre Angehörigen zu erreichen

A few hours after a strong aftershock jolted thousands of earthquake victims in Port-au-Prince awake on Wednesday morning, people lined up to call loved ones via satellite phones provided by the ICRC.
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Quelle: ICRC
Bild: ICRC

Nigeria: Rotes Kreuz reagiert auf Unruhen in Jos

With support from the International Committee of the Red Cross (ICRC), the Nigerian Red Cross Society has been assisting people affected by outbreaks of violence in the northern city of Jos in PlateauState. The clashes between Christian and Muslim youths have claimed at least 160 lives over recent days and left thousands more displaced.
Quelle: RelifWeb
Karte: ReliefWeb

Totchdown

Im Krisengebiet vor Ort Helfen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Österreichischen Roten Kreuzes. Die Trinkwasser- und Hygiene Spezialisten arbeiten eng mit den lokalen Hilfskräften zusammen.

Mediawatch

(IFRC) Haiti: Simple needs, complex logistics
Gennike Mayers, Port-au-Prince
Red Cross and Red Crescent societies from around the world have been ‘mobilising the power of humanity’ in their respective countries, in very concrete ways, to assist the Haitian people.
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Quelle: IFRC


(A) Notarzt, Sanitäter, Logistiker
"Wir haben rund 500 Kilogramm an Ausrüstung mit. Es geht zunächst um die basismedizinische Versorgung der Bevölkerung", sagte ASB-Sanitäter Wolfgang Wedan, Leiter der Gruppe. Sie besteht aus einem Notarzt, Sanitätern und einem Logistiker.

Das Team fliegt über die USA nach Santa Domingo, wo Kontakt mit den UNO-Stellen aufgenommen werden soll, um dann nach Haiti weiter zu gelangen. Die Helfer sollen sich entweder als Team in ein großes Spital eingliedern oder außerhalb in einer Ambulanz arbeiten.
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Quelle: Orf.at

(D) Wormser ASB-Helfer fliegt nach Haiti

In der vergangenen Woche waren bereits Auslandshilfe-Koordinatoren des ASB mit Vertretern anderer Hilfsorganisationen auf Haiti, um die Lage vor Ort zu erkunden und Einsatzgebiete zuzuteilen. Das erste ASB-Team, bestehend aus vier Helfern, wird nun am Montagmorgen von Düsseldorf aus in die Karibik starten. Für Karlheinz Pfaff stand von Anfang an fest, dass er, sollte ein Team geschickt werden, mit in den Einsatz geht. Er ist 48 Jahre alt, geschieden und hat drei Kinder. Gedanken über die Gefahren im Einsatz hat er sich selbstverständlich gemacht, doch überwog die Bereitschaft zu helfen. Etwas für Menschen tun zu können und anzupacken, wo man gebracht wird, ist denn auch seine Hauptantriebsfeder.

Auf die Frage, ob ihn die zahlreichen Auslandseinsätze verändert hätten, sagte Pfaff gegenüber dem NK: "Wenn man das Elend und Leid in der Welt sieht, relativiert man die Sorgen, die hier auf einen warten. Auch empfindet man eine gewisse Dankbarkeit, für das sorgenfreie Leben in Deutschland."

Nach bisheriger Planung soll Karlheinz Pfaff für sieben bis zehn Tage in den Einsatz gehen. Es kann aber auch sein, dass er länger bleiben wird. Normal sei aber, so der Rettungssanitäter, eine 14-tägige Verweildauer. Er tut dies übrigens ehrenamtlich und bekommt kein Geld dafür extra. Er wird aber von seinem Arbeitgeber, dem ASB, wo er hauptberuflich als Rettungssanitäter beschäftigt ist, freigestellt.

Der Einsatzort der ASB-Helfer wird die Stadt Jimani sein, die auf dem Staatsgebiet der Dominikanischen Republik direkt an der Grenze zu Haiti liegt. Dort werden die ASB-Helfer in dem örtlichen Krankenhaus eingesetzt und das Pflegeteam verstärken. Wo das ASB-Team untergebracht wird, steht noch nicht fest.
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22 Januar 2010

Weiteres deutsches Feldspital unterwegs

Das Deutsche Rote Kreuz schickt heute und morgen von Berlin aus zwei weitere Hilfsflüge und ein mobiles Hospital nach Haiti. In dem Krankenhaus können 700 Menschen am Tag ambulant versorgt werden. „Voraussichtlich am nächsten Mittwoch wird das Hospital einsatzbereit sein“, sagte eine DRK-Sprecherin. Das Krankenhaus soll in der Nähe von Port-au-Prince, in der Stadt Carrefour, errichtet werden und die medizinische Grundversorgung für eine Bevölkerung von 250 000 Menschen sicherstellen. Stationär können dort 150 Patienten behandelt werden.

Wunderwuzis

Zwei, die schon bald im Auftrag des Roten Kreuzes nach Haiti aufbrechen dürften, sind Dietmar Gabrovec aus Weiz und Markus Lang aus Pinggau. Sie sind für das zweite Rotationsteam vorgesehen, das in ein paar Wochen in Richtung Karibik abhebt. Das österreichische Rote Kreuz hat sich dabei vor allem auf die Bereiche Trinkwasseraufbereitung und Sanitäranlagen spezialisiert. "Zu unseren Aufgabengebieten zählt der Bau von Latrinen oder die Verteilung von Hygienepaketen", erzählt Gabrovec. Und Improvisation ist dabei immer wieder gefragt: "Wir müssen Elektriker, Mechaniker, Schlosser und Chemiker sein, echte Wunderwuzzis eben."

Der 46-Jährige ist gelernter Elektromaschinenbautechniker und seit Jahren in der Zollabteilung der Andritz Hydro GmbH in Weiz tätig. Lang ist Kfz-Technikermeister und arbeitet im väterlichen Betrieb. "Ohne Unterstützung durch das Unternehmen und die Familie geht es nicht", betont Gabrovec. Er ist dreifacher Familienvater. Die Entscheidung für oder gegen einen Hilfseinsatz werden im Familienrat gefällt. "Wenn ich unterwegs bin, zeigen die Kinder dann ganz stolz E-Mails oder SMS her, die sie von mir gekriegt haben." Schon drei Mal war er als Rotkreuz-Mann im Ausland unterwegs: 2003/2004 im Iran, Anfang 2005 in Indonesien und Ende 2005 in Pakistan. Lang war bereits in Simbabwe und Pakistan.

Um für den Einsatz gut gerüstet zu sein, werden die wichtigsten Daten und Fakten schon in Österreich an die Helfer weitergegeben. "Da geht es um kulturelle und religiöse Aspekte", erklärt der Weizer. Gearbeitet wird meist in einem gemischten Team. "Gespräche von Frau zu Frau oder von Mann zu Mann sind gerade in Krisensituationen sehr wichtig."

Doch auch die Umgebung ringt den Helfern viel ab: "Im Iran hatte es am Tag 30 Grad Celsius, in der Nacht 0 Grad." Lange Hosen und langärmlige Shirts seien auch bei Hitze der beste Schutz gegen Insektenstiche. Und auch Arbeitszeiten von 16 bis 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche, nagen an der Energie.

Die Kraft für seine Arbeit schöpft Gabrovec vor allem aus seinem Tun. "Wenn man sieht, wie dankbar die Menschen sind, macht einen das schon sehr froh." Und Lang ergänzt: "Ich habe selbst eine Tochter, darum liegen mir die Kinder besonders am Herzen."

21 Januar 2010

Aufgesetzt

Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen bekannt wurde ist das MSM20 Team bereits in Port-au-Prince gelandet. Die Kollegen sind dabei das Flugzeug zu entladen. Im Basecamp werden sie schon erwartet.

Hautnah: Andrea Reisinger bloggt

Klaus und ich wurden heute frueh von einem Nachbeben aufgeweckt. Ich dachte erst, dass es der Generator des Franzoesischen RK war, der kurz vorher anging, aber nachdem sich die Erde bewegt hat wie ein Pudding war klar – es war ein Erdbeben. Schlimmer als dieses Nachbeben war jedoch der leichte Regen der gestern abend eingesetzt hat. Wir schlafen im Camp des International Roten Kreuzes im Moment unter Freiem Himmel ohne Zelt – nur mit Moskitonetz und mussten Unterschlupf in den alten Lagerhallen auf dem Camp finden. Die vielen tausenden Obdachlosen von Haiti haben diese luxurioese Alternative eines Unterschlupfes nicht. Allein am Hauptplatz von Port au Prince leben neben dem eingestuerzten Praesidentenpalast zwischen 20 und 25 tausend Menschen ohne eine Dach ueber dem Kopf. Ihre Notunterkunft besteht aus ein paar Holzstangen und Tuechern! Frauen mit Kindern, Schwangere, alte Menschen, Verletzte und Gesunde leben dort. Diese Notunterkuenfte sind bei jedem Windstoss fragil, Schutz vor Regenschauer bieten sie natuerlich nicht. Die vielen Obdachlosen waren deshalb heute Nacht von der Angst vor Regen geplagt, die sich durch das Nachbeben nur verstaerkt hat.

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Quelle: blog.roteskreuz.at
Bild: österreichisches Rotes Kreuz

Nebenbei

Selbsthilfe: Inserate und Plakate "Hilfe für Haiti"
Wenn Sie selbst Plakate oder Flugzettel als Spendenaufrufe ausdrucken wollen, oder Inseratensujets zum Thema schalten wollen, können diese Sie hier als PDF-Dateien downloaden.
Sollten Sie andere Formate benötigen, kontaktieren Sie bitte Renate Ungersböck per eMail oder telefonisch unter 01 58900 352.
Banner für Ihren Online-Auftritt finden Sie hier...

Die Malteser haben sich auf die Betreuung rückkehrender Helfer aus dem Erdbebengebiet eingestellt. Bundesweit stehen Psychologen bereit.
“Unsere Helfer mussten laufend die schrecklichsten Bilder verarbeiten, die man sich nur vorstellen kann. Zerstörung, Leichen, Verwesungsgeruch. Ein 24-stündiger Horrorfilm, der nur durch das aktive helfende Engagement zu ertragen ist,” fasst Sören Petry, Bundeseinsatzleiter der Malteser für Psychosoziale Notfallversorgung, die Erlebnisse der Malteser Einsatzkräfte in Haiti zusammen. Er wisse, wie belastend Katastropheneinsätze sein könnten, und betont, dass das, was die Helfer jetzt zum Teil im Krisengebiet sehen und erleben müssen, jede Vorstellungskraft übersteige. “Wir stehen für die Helfer jederzeit zur Verfügung, werden da sein, wenn sie zurückkommen, damit sie auf uns zukommen können,” so Petry weiter. Das Angebot gelte zudem auch für Journalisten, bekräftigt der Experte.
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Der Berliner Feuerwehrmann Konrad Kerpa baut im Katastrophengebiet eine Versorgungsstation auf

Der Mann hat einen Händedruck wie ein Schraubstock. Konrad Kerpa ist 47 Jahre alt und von Beruf Feuerwehrmann. Eigentlich. Denn bis Ende Februar wird der Berliner im Erdbebengebiet auf Haiti sein, um für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Techniker ein Hospital und die dazugehörige Wasserversorgung aufzubauen. Am Donnerstagabend wollte Kerpa von Berlin-Schönefeld aus in die Karibik starten.

«Ich muss nur noch meiner Frau Bescheid sagen. Die erfährt es mal wieder zuletzt», sagt Kerpa, bevor er am Mittwochabend nochmals zu einer Zwölf-Stunden-Schicht bei der Berliner Feuerwehr einrückt. Dienst ist Dienst - selbst wenn die Kollegen ihn für seinen weltweiten Einsatz in Katastrophengebieten freistellen.

Auch Kerpas Frau ist solche Überraschungen gewohnt. Schließlich war ihr «Conny» seit seinem ersten Einsatz 1999 in Mazedonien im Iran, in Pakistan, in Indien und half zuletzt den Tsunamiopfern am Indischen Ozean. Dass nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti ihren Mann der Hilferuf ereilt, schien also absehbar. Auch sie selbst - eine Arzthelferin - arbeitet ehrenamtlich beim DRK. «Conny» ist seit 32 Jahren dabei.
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relativiert

HÖRSCHING/PASCHING. Mit offenem Herzen ist Johanna Kilpatrick nach Afrika aufgebrochen und hat sich sofort angesteckt – auch nach ihrem drei Monate dauernden Hilfseinsatz in Tansania ist klar: Im Herbst wird sie erneut die Koffer packen, um weiter zu helfen.

Von mehr als 40 auf –2 Grad – das ist noch der geringste Unterschied, den Johanna Kilpatrick in den vergangenen Wochen zu verkraften hatte. Nach der Rückkehr von ihrem Hilfseinsatz im afrikanischen Tansania hat sich für die ehemalige Paschinger Hauptschuldirektorin vieles relativiert.

„Das war eine sehr tiefgreifende Erfahrung, die bei mir noch mehr Fragen aufgeworfen hat, speziell im Bereich Entwicklungshilfe“, sagt die 59-Jährige. Im September war sie aufgebrochen, um unter anderem den Bau einer Berufsschule in einem abgelegenen Teil des Landes, in Lumbila am See Nyasa (Malawisee), zu organisieren. Gemeinsam mit Hans Veit aus Aigen im Mühlkreis und dem Rohrbacher Bezirksschulinspektor Karl Danzer hat sie mit Unterstützung des Landes Oberösterreich, des Jugendrotkreuzes, der Oberösterreichischen Versicherung, des Lionsclub Rohrbach und zahlreicher privater Spender das Projekt ins Leben gerufen.

Keine Baumaterialien

Ob sich ihre Erwartungen erfüllt haben? Zum Teil. „Ich dachte, in den drei Monaten sollte der Bau weitgehend fertig sein. Aber in Afrika gehen die Uhren anders“, sagt Kilpatrick. Kein Strom, keine Maschinen, kein Baumaterial vor Ort, nicht einmal eine Straße, die diesen Teil Tansanias mit dem Rest der Welt verbindet. Lediglich per Boot ist der Ort Lumbila erreichbar. Das hat die Arbeit der Pädagogin nicht erleichtert. Trotzdem konnte sie einiges auf den Weg bringen, freut sich die Hörschingerin.

Doch nicht nur die Bewohner der Region haben von dem Aufenthalt profitiert, auch Johanna Kilpatrick selbst, die angesichts der Armut und der kaum vorhandenen medizinischen Versorgung viel gelernt hat. „So ein Einsatz lehrt einen viel Demut“, sagt sie. Dabei glaubt sie, dass die unbeschreibliche Armut die Bewohner weniger belastet. „Die haben mehr Lebensfreude als hier bei uns“, sagt die 59-Jährige. Das wahre Problem sei die medizinische Versorgung. „Rund um mich hat die Malaria gewütet – es ist schlimm, das mitansehen zu müssen“, sagt Kilpatrick.

Trotzdem – oder gerade deshalb – will Johanna Kilpatrick im Herbst erneut nach Tansania reisen. Es hat sich bestätigt, was ihr vorab prophezeit worden war: „Mit offenem Herzen nach Afrika zu reisen, ist wie eine Infektionskrankheit, von der man nicht geheilt werden kann. Afrika wird dich nicht mehr loslassen.“
Quelle: ooeNachrichten
Bild: privat

Ocha: Haiti• Earthquake Situation Report #9

  • Die Regierung schätzt dass durch das Erdbeben am 12. Jänner 75.000 Menschen ums Leben kamen, 200.000 verletzt und ein Million vertrieben wurden.
  • Die internationale Organisation für Migration schätzt dass etwa 370.000 Personen in Notunterkünfte mit beschränkten Zugang zu Wasser und Sanitäreinrichtungen in der ganzen Stadt verteilt leben.
  • Weiter verlassen Menschen Port-au-Prince Richtung der nicht betroffenen Gebiete im Süden und Südwesten des Landes.
  • Ein starkes (6,1 nach Richter) nachbeben erschütterte Petit Goave am 20 Jänner um 6:03 Ortszeit.
  • Such- und Rettungsteams (SAR) waren im Einsatz und berichteten über keine weiteren Toten aber einige Verletzungen.
  • Priorität der Hilfsmassnahmen bleiben medizinische Unterstützung, nahrung, Wasser, Unterkunft sowie Treibstoff und Transportkapazitäten um die Hilfsaktionen weiterzuführen.
Quelle: ReliefWeb

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Deutsche Retter aus Haiti zurück

Das in den letzten Tagen erfolgreich eingesetzte gemeinsame Rettungsteam von @fire, MHW (Medizinisches Katastrophenhilfswerk Deutschland) und dem DRV (Deutschen Rettungshunde Verein e.V.) ist heute Nacht aus dem Einsatzgebiet zurückgekehrt.

Das Team war als erstes deutsches Such- und Rettungsteam vor Ort und konnte mehrere Tage an vielen Stellen schnelle Hilfe gewährleisten. Es wurden mehrere hundert Verletzte durch die medizinische Komponente versorgt . Schon auf der Anreise direkt an der Grenze zu Haiti wurde der Arzt für Operationen dringend benötigt, bei denen zwei Kindern das Leben gerettet wurde. Die Such und Rettungseinheiten, bestehend aus Suchhunden und Rettungsspezialisten mit besonderem Gerät, führten zudem mehrere Sucheinsätze durch.

Erschöpft von der hohen Anstrengung und der große Belastung treffen die letzten Kräfte heute Nacht in Deutschland ein. Einsatzleiter Jan Südmersen: „ Wir sind froh, dass wir so schnell vor Ort Hilfe leisten konnten. So ein Einsatz ist eine große Herausforderung, unsere auf internationalen Standards aufbauende Ausbildung hat sich aber voll und ganz bewährt!“ Alle Einsatzkräfte werden direkt nach Ihrer Ankunft von Spezialisten der Organisation SbE -Bundesvereinigung "Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen" e.V. betreut und es wird ein gemeinsames Debriefing durchgeführt.

@fire (www.at-fire.de) ist eine gemeinnützige Organisation und wurde 2002 gegründet. Die Aufgaben sind die überregionale Hilfe bei Katastrophen weltweit . So kam @fire unter anderem bei dem Tsunami in Thailand, bei dem Erdbeben in Pakistan und bei den verheerenden Waldbränden 2005 und 2006 in Portugal zum Einsatz . Alle Mitglieder bei @fire absolvieren ihren Dienst rein ehrenamtlich . Sie setzen sich aus Feuerwehrleuten, Rettungsdienstlern, Mitgliedern weiterer Hilfsorganisationen und aus anderen Fachbereichen zusammen.

@fire und der DRV sind unter anderem Mitglied im MHW (www.mhw-deutschland.org ) und im Zuge dieser Kooperation wurde der Einsatz in Haiti gemeinsam durchgeführt.

20 Januar 2010

Überblick

DRK-Helfer sichern Helferverpflegung in Haiti

Nur wenige Stunden bleiben den Brandenburger DRK-Helfern: Nach Abforderung müssen sie in kürzester Zeit Lebensmittel verpacken und nach Berlin bringen. Dosenbrot, Trockenwurst, Nudeln, Kekse: alles tropensicher verpackt. Das Rote Kreuz in Brandenburg an der Havel ist für die Verpflegung der Katastrophenhelfer in Haiti verantwortlich; schickt 60 Lebensmittelkisten auf den Weg. In der Havelstadt packen Mitglieder der Einsatzeinheit nach einem Großeinkauf bei Schaper die Stapelkisten. "Keine ist schwerer als 100 kg, wir müssen sicher sein, dass sie drei bis vier Helfer allein tragen können", sagt DRK-Chef Wolfgang Reitsch. Kaum sind alle Kisten verschlossen werden sie verladen: Andreas Griebel steuerte danach den ersten Hilfstransport zum DRK-Logistikzentrum auf dem Flughafen Schönefeld.
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Quelle: www.meetingpoint-brandenburg.de


Red Cross Red Crescent leaders witness first-hand quake devastation

Madame Michaele Gedeon, President of the Haitian National Red Cross, leads a delegation of Red Cross Red Crescent leaders through the rubble of Port-au-Prince.
The group –IFRC President Tadateru Konoé, IFRC secretary general Bekele Geleta, American Red Cross President Gail J. McGovern, Dominican Red Cross President Ligia Leroux, and Swedish Red Cross Secretary General Christer Zettergren – are surrounded by horrendous devastation. Streets are lined with collapsed houses and walls that have been gouged open to reveal to the street the insides of family homes.
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Quelle: IFRC

ICRC: providing safe water and basic sanitation
Robert Mardini leads the water and habitat unit at ICRC headquarters in Geneva. He explains what the organization is doing to restore water supplies and provide sanitation facilities.
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Quelle: ICRC

Nigeria: Zusammenstösse zwischen Christen und Moslems

Bei Viertägige Zusammenstöße zwischen Nigerianischen Moslem- und Christengangs kamen 464 Menschen in der Hauptstadt von Plateau State ums Leben.

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Quelle: Reuters AlertNet

Tanzania: Floods

Heftige Regenfälle gingen in den letzten drei Wochen über Teilen Tanzanias nieder. Ganze Bezirke und Gemeinden wurden von schweren Überschwemmungen heimgesucht,
tausende wurden dazu gezwungen ihre Heimat zu verlassen. Der Bezirk Kilosa wurde überschwemmt als der Fluss Mkondoa über seine Ufer trat und die Stadt Kilosa unter Wasser setzte. 23.980 Einwohner verloren ihre Wohnungen. In Dodoma, Kongwa und Mpwapa kam es ebenfalls zu Überschwemmungen die über 19.000 Menschen betreffen.


The Austrian Red Cross has deployed three ERU trained WatSan Specialists to support the mobilization ofthe WatSan Kit 10 deployed from the International Federation warehouse. One WatSan RDRT member from the Uganda Red Cross Society will join them in setting up and operating the Kit 10 in Kilosa District. The Spanish Red Cross, through its Country Office, is making EUR 15,000 available to the National Society to support transportation needs.
The French Red Cross’ Platform for Regional Intervention in the Indian Ocean (PIROI) based in Reunion has also made resources available to support the operation and is on standby to mobilize resources.

Samariterbund entsendet Einsatzteam nach Haiti

Wien (OTS) - Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs (ASBÖ) wird am Freitag, den 22. Jänner 2010, ein Einsatzteam ins Katastrophengebiet in Haiti entsenden. Das fünfköpfige Team ist für die basismedizinische Versorgung der notleidenden Bevölkerung ausgerüstet und besteht aus Einsatzleiter, Arzt, Sanitätern und einem Logistiker. Zwei Teammitglieder stellt der slowakische Samariterbund (ASSR).

Zwei Mitglieder des ASBÖ-Teams, Wolfgang Wedan und DSA Andrej Beldiman, konnten erst im vergangenen Oktober nach dem Erdbeben auf der Insel Sumatra wertvolle Einsatzerfahrung sammeln. Zusammen mit den Partnern von Samaritan International (SAINT) hatten sie innerhalb von 23 Tagen rund 1.600 Personen medizinisch versorgt. Als drittes Mitglied des österreichischen Samariterbundes begleitet der Notfallsanitäter Christian Wagner das Team nach Haiti. Dr. Marcel Sedlacko und Bc. Thomas Dovjak sind die Teammitglieder des slowakischen Samariterbundes, der gerade im Bereich der Katastrophenhilfe seit Jahren erfolgreich mit dem ASBÖ kooperiert.

Das Einsatzteam wird Mag. Gerhard Kovatsch ablösen, der sich bereits seit 16. Jänner 2010 im Katastrophengebiet befindet und für die Abteilung Einsatz die Lage erkundet hat. Kovatsch war als Mitarbeiter der GEZA (Gemeinnützige Entwicklungszusammenarbeit GmbH des Samariterbundes) in Nicaragua stationiert gewesen und konnte als Mittelamerika-Experte wertvolle Vorarbeit für den Hilfseinsatz des ASBÖ leisten.

"Unser Einsatzteam kann auf jahrelange Erfahrung im Wiederaufbau zurückgreifen und hat bereits im Rahmen der Tsunami-Katastrophe wertvolle Arbeit geleistet. Die wichtigsten Ziele sind nun die rasche medizinische Versorgung der Bevölkerung und die Vorbereitungen für einen nachhaltigen Wiederaufbau, um den Menschen wieder Mut und Hoffnung zu geben", erklärt ASBÖ-Bundessekretär Reinhard Hundsmüller.

Im Dezember 2004 waren Mitarbeiter des Samariterbundes bereits zwei Tage nach der fürchterlichen Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien in Sri Lanka, um zu helfen: Innerhalb von 18 Monaten wurden über 300 Neubauten errichtet, etliche Reparaturen vorgenommen und die Instandsetzung von Schulen, Kindergärten oder Toilettenanlagen durchgeführt.

Der ASBÖ ruft zur Solidarität mit der notleidenden Bevölkerung in der krisengeschüttelten Region auf und bittet um Spenden auf das Konto von Nachbar in Not, Erdbeben Haiti, PSK 90 150 300. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.
Quelle: Apaots

19 Januar 2010

Tanzania: Red Cross responds to new year floods

The Red Cross Red Crescent is bringing shelter and relief goods to thousands of people following severe flooding in Tanzania.

Around ten people have died and more than a thousand have been displaced by the new year floods, which were caused by several days of incessant rain over the holiday period. As many as 25,000 people have been affected, mainly in Morogoro and Dodoma.
In Kilosa, one of the worst-hit areas, 71-year-old Vumilia Ali and her two grandchildren watched as their house and possessions were swept away by the raging waters.
“My grandchildren and I were having dinner on the evening just after Christmas day,” she said. “All of a sudden the house was surrounded by waist-high waters.”
Vumilia, 13-year-old Anna and 16-year-old Abdalla ran out of their home clutching a few belongings, and sought safety in an open field on higher ground.
Some 23 camps each housing up to 100 families have been established across the region to secure safe ground for the displaced families. Many schools have been converted to serve as evacuation centres for the homeless but, with the new term approaching, it is not yet clear where these people will go next.
The damage to infrastructure has been immense. Roads and connecting bridges have been swept away, and parts of the country’s railway line left impassable hampering the country’s transportation system. Around 2,000 homes in Kilosa were engulfed by the rising waters and more than half of these were completely destroyed.

ERU bricht auf

Rotkreuz-Präsident Fredy Mayer und Generalsekretär Wolfgang Kopetzky verabschiedeten am Dienstag, den 19. Jänner das Österreichische Helferteam im Katastrophenhilfezentrum in Wien in Richtung Port-au-Prince auf Haiti.Seuchenprävention – so lautet der Auftrag der sechs Österreicher. Mit 20 Tonnen Material an Bord flogen die Experten am Nachmittag nach Haiti. 20.000 Menschen können damit mit grundlegenden sanitären Einrichtungen versorgt werden.