Keine Soforthilfe
Dakar - Trotz der angelaufenen internationalen Hilfsbemühungen für das von einer Hungersnot betroffene Niger hält das Kindersterben in dem afrikanischen Staat nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) unvermindert an. Tausende Kinder litten weiter Hunger, erklärte die Organisation am Freitag.
Dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warf MSF vor, erst zu spät auf die Krise reagiert und den Bedürftigsten keine Soforthilfe geleistet zu haben. Das UN-Programm hat mangelnde Spendenbereitschaft der Geberstaaten für Verzögerungen verantwortlich gemacht. Im August begann es mit der Austeilung von Nahrungsmitteln und hat seitdem nach eigenen Angaben mehr als 1,2 Millionen Menschen erreicht.
Medieninteresse
Nach einer Dürreperiode sind in Niger rund 3,6 Millionen Menschen vom Hungerstod bedroht. Nachdem in den vergangenen Monaten das Medieninteresse an der Krise gewachsen war, nahmen auch die Spenden zu.
In einigen Gebieten Nigers habe sich die Lage jedoch verschlechtert, erklärte MSF. In 58 der 67 Regionen bestünden weiterhin alarmierende Zustände. "Die Zahl der neuen Fälle von Unterernährung wächst jede Woche", sagte die Chefin der MSF-Operation in Niger, Johanne Sekkenes. "Die Situation ist keinesfalls unter Kontrolle." Allein in der vergangenen Woche seien 2.000 extrem unterernährte Kinder in den am stärksten von der Hungerkatastrophe betroffenen Regionen Maradi, Zinder und Tahoua in die Obhut der Ärzte ohne Grenzen gegeben worden.
Quelle: DerStandard
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