31 Januar 2008

Öffentlichkeitsarbeit des ÖRK hat neue Chefin

Mag. Andrea Winter leitet ab 1. Februar die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Presse- und Medienservice im Österreichischen Roten Kreuz. Sie folgt damit Bernhard Jany, der im Rotkreuz-Landesverband Burgenland die Geschäftsführung übernimmt.

Unter Beibehaltung der starken Kompetenz in der Katastrophenhilfe, aber auch als größter Rettungsdienstanbieter Österreichs, nimmt das Österreichische Rote Kreuz verstärkt seine gesellschaftspolitische Funktion wahr. In einem umfassenden Leistungsportfolio setzt sich das Österreichische Rote Kreuz für die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Stellung von schwachen und benachteiligten Menschen ein. "Gemeinsam mit Medienpartnern kann man diesen eine Stimme geben," so Andrea Winter, und "Themen, die uns alle betreffen ins Bewusstsein der Bevölkerung rufen." Schwerpunkte liegen unter anderem in der aktuell heiß diskutierten Pflegesituation, im Bereich Migration und Integration, in der Stärkung der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit und selbstverständlich im größten geplanten Sanitätseinsatz in der Geschichte des Österreichischen Roten Kreuzes, der EURO 08.
Andrea Winter ist in Graz geboren und hat an der Universität Wien Publizistik und Kommunikationswissenschaften studiert. Nach journalistischer Tätigkeit ist sie seit über sieben Jahren im Bereich Marketing und Kommunikation in der humanitären Szene tätig. Für das Österreichische Rote Kreuz war die Steirerin nach dem Tsunami für eineinhalb Jahre in Sri Lanka, seit August 2006 ist Mag. Winter im Generalsekretariat des Roten Kreuzes beschäftigt.

30 Januar 2008

Ohne Maulkorb?


Nach der gestrigen feierlichen Verabschiedung brach heute die Vorhut des österreichischen Kontingents in den Tschad auf. Mit an Bord Major Manfred Prantl. Der Berufsoffizier aus Tirol zeichnet für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich und berichtet von vorderster Front über die gefährliche Mission.

Hier geht’s zum Tagebuch...


Bild: Auch ein Militärhund wird die Soldaten in den Tschad begleiten. (Österreichisches Bundesheer)

29 Januar 2008

Abmarsch: Erste Soldaten brechen in den Tschad auf

Für das 160 Mann starke Kontingent wird es ernst: Am Mittwoch wird das Vorauskommando in die afrikanische Krisenregion aufbrechen.

Mit Musik, Bier und Gulasch wurde das österreichische Tschad-Kontingent offiziell verabschiedet. In seiner Ansprache bei der Feier in der Rossauer Kaserne bekräftigte Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) vor zahlreichen Reportern einmal mehr, dass es sich bei der EU-Mission um einen humanitären Einsatz handle: "Es geht um Frauen und Kinder". Er munterte die Soldaten auf, sich von den Diskussionen rund um den umstrittenen Einsatz nicht beirren zu lassen, denn sie stünden "auf der richtigen Seite".

Bild: Oberst Heinz Assmann verdeutlichte den Auftrag seiner Soldaten: "Wir werden für die Sicherheit von Frauen, Kindern und Männern sorgen".
Trotz der überbrachten Grüße vom obersten Befehlshaber, Bundespräsident Heinz Fischer, kam bei der Feier freilich keine wirkliche Freudenstimmung auf. So meinte etwa die Lebensgefährtin eines Soldaten aus der Steiermark, sie sei nicht erfreut, es sei jedoch der Beruf ihres Mannes. Sorgen mache sie sich vor allem darum, wie ihr Lebensgefährte das im Tschad Erlebte nach dem Einsatz verarbeiten werde.

Das Vorauskommando wird am Mittwoch in die afrikanische Krisenregion aufbrechen. Danach wird die restliche Truppe schrittweise nach Afrika verlegt.

Die EUFOR-Truppe umfasst insgesamt rund 4.000 Soldaten, Frankreich stellt mit 2.000 Mann das stärkste Kontingent. Aufgabe der Soldaten ist es, Flüchtlingslager an der Grenze zum Sudan zu schützen.
"Diese Menschen brauchen unsere Hilfe"
In seiner Rede sprach Darabos weiterhin von den blutigen Bildern, die sudanesische Kinder gezeichnet hätten. Die Auswüchse des Bürgerkrieges im Sudan seien für uns kaum vorstellbar. "Diese Menschen brauchen unsere Hilfe", so Darabos. Es gehe darum, die Verschleppung von Kindern und Vergewaltigungen von Frauen zu verhindern.

Scharf verurteilt wurden von Darabos die Diskussionen um den Einsatz. In der Öffentlichkeit seien die sachlichen Argumente noch nicht durchgedrungen und es "wird auf ihrem Rücken polemisiert", so Darabos in Richtung der Soldaten. Der Minister zeigte sich gleichzeitig überzeugt, dass sich mit den ersten Bildern vom Einsatz der österreichischen Soldaten auch die öffentliche Meinung zum Positiven wenden werde.
Trainingslager: Tiergarten Schönbrunn
Der Kontingentskommandant Heinz Assmann bestätigte, dass die heftigen Debatten für Verunsicherung unter den Angehörigen gesorgt hätten. Man sei dem jedoch mit Fakten begegnet. Das Risiko sei kalkulierbar.

Auch die Äußerungen von tschadischen Rebellen in den Medien hätten in der ersten Phase verunsichert. Im Nachhinein habe es sich jedoch herausgestellt, dass es eine gezielte Medienkampagne gewesen sei. Der Kommandant bekräftigte einmal mehr, dass die Truppe bestens ausgerüstet sei. Tipps für den Umgang mit gefährlichen Tieren im Tschad haben sich die Soldaten im Schönbrunner Tiergarten geholt.

23 Januar 2008

Bernhard Jany verläßt das Generalsekretariat

Bernhard Jany - von vielen Presseaussendungen bekannt - veräßt das GS um Geschäftsführer des LV Burgenland zu werden.
Quelle: orf.at

19 Januar 2008

Kegeln

20080208 Einladung Kegeln

Alle Info´s zu den TWA Pflichtübungen 2008

Da wir letztes Jahr aufgrund Teilnehmermangel einen Übungstermin absagen mussten, wird es heuer nur mehr zwei Übungstermine geben. Wir sind bemüht die Wochenenden so interessant wie nur möglich zu gestalten und freuen uns auf eine gute Teamarbeit im ganzen TWA Team OÖ.
Termin 1 --- Materialkunde/Pflege:
Freitag 14. März 2008 - Sonntag 16. März 2008
Beginn: Freitag um 13:00 Uhr
Ende: Sonntag ca. 13.00 Uhr
Treffpunkt ist das TWA Lager in Steyr

Inhalt der Übung:
• Durchsicht/sortieren des gesamten Übungsmaterials
• Inventur / kontrollieren des Materials
• ev. Reparaturen durchführen
• reinigen
• fehlende Kennzeichnungen durchführen
• usw.......
Am Abend gibt es wieder diverse Vorträge, Bilder und Berichte von einigen Kollegen.


Termin 2 ---Anlage/Chemie: (inkl. anschließend 2 Tage FreeStyleCard)

Freitag 18. Juli 2008 - Dienstag 22. Juli 2008
Beginn: Freitag um 13:00 Uhr
Ende: Dienstag ca. 19.00 Uhr
Treffpunkt ist das TWA Lager in Steyr

grundsätzlicher Inhalt der Übung:
• Aufbau und Training an der TWA 10 Anlage
• üben mit der Chemie/Labor/Pumpen
• Aufbau der neuen ScanWater Anlage
• Besichtigung und Einführung der neuen ScanWater Anlage
zusätzlich geplant:
• ev. RK Mitarbeiter aus der Balkanregion einladen (ist so eine Idee)
• am Wochenende großteils in englisch zu kommunizieren (ev. int. Teilnehmer)
• ev. Beteiligung des LV Steiermark und LV Kärnten an der Übung
• ev. Abschluss des gemeinsamen TWA Grundkurses Stmk./Kroatien
Am Abend gibt es wieder diverse spannende Vorträge, Bilder und Berichte von einigen Kollegen und eventuell interessante Berichte von Kollegen der anderen Lv´s und den int. Teilnehmern.

am Montag und Dienstag: Ferienaktion FreeStyleCard08

Montag: von 13:00 Uhr - 17:00 Uhr ca. 20 - 25 Kinder
Dienstag: von 13:00 Uhr - 17:00 Uhr ca. 20 - 25 Kinder
• mit den Kindern die Anlage aufbauen
• den Kindern allgemeines über Wasser spielerisch vermitteln
• mit ihnen an den Anlagen arbeiten
• Experimente mit der Chemie (Flockung, usw...)
• Kollegen aus der Balkanregion werden den Kindern über ihr Land berichten
• "Frage-Antwort Spiel"
Wenn von Euch noch jemand tolle Ideen dazu hat, bitte bekannt geben und einbringen, Danke.


Unterkunft & Verpflegung:
es steht uns wieder der eh. Wirtschaftshof des Mag. Steyr zur Verfügung. Zusätzlich werden Zelte am Gelände aufgestellt. Duschen und waschen ist nur mit kalten Wasser möglich. Zusätzliche Duschen werden am Übungsgelände errichtet.
Feldbetten und Decken sind vorhanden, Schlafsack ist selbst mitzubringen.

Es wird wieder eine "einfache" Kost zur Verfügung stehen. Warme und kalte Getränke sind durchgehend vorhanden
Im Sommer werden wir auch den einen oder anderen gemütliche Grillabend einplanen.

Das Geschirr, Essbesteck und Trinkbecher müssen alle selber mitnehmen.
Die Übungen finden bei jeder Witterung statt.

In Überlegung:
Da ja da Sommerferien sind, am Sonntag einen Familien/Kindernachmittag für unsere Familien mit einem Lagerfeuer am Abend zu gestalten. Geschlafen wird dann in den Zelten. Wäre sicher eine tolle Sache für die Kinder. Mal sehen,.............Anregungen, Ideen usw. immer willkommen.



Teilnahme und Anmeldung zu den Übungsterminen:

Es wird von Euch erwartet, dass Ihr im Jahr 2008 mind. drei Tage an Pflichtübungstagen absolviert. Entweder ein ganzes Wochenende oder verteilt auf die zwei Übungstermine.
Die Teilnahme an der FreeStyleCard gilt ebenfalls als Pflichtübung.

Damit wir die Termine/Übungen für Euch bestens planen/gestalten können ist eine genaue Anmeldung von Euch zwingend nötig.!!!!!
Sendet sie bitte per Mail.

18 Januar 2008

15 Januar 2008

Im Süden Afrikas droht humanitäre Katastrophe

Schwere Überschwemmungen bedrohen die Bevölkerung - Ein Ende der starken Regenfälle ist nicht absehbar



Bild: Flood waters surround the city of Mutarara, Tete Province, Mozambique, January 13, 2008. Hundreds of families have fled raging floodwaters which swamped scores of small towns and large areas of agricultural land in Mozambique' s central Sofala province, Radio Mozambique reported on Sunday.
Quelle: REUTERS/ Grant Lee Neuenburg (MOZAMBIQUE)

Schwere Überschwemmungen bedrohen die Bevölkerung im südlichen Afrika. Allein bis heute zählt das Rote Kreuz rund 70.000 betroffene Menschen. Infrastruktur und Ernten wurden vernichtet. Laut Vorhersagen werden die ungewöhnlich starken Regenfälle noch bis April anhalten, eine humanitäre Katastrophe droht. Besonders dramatisch ist die Lage in Mosambik.
"Der internationale Rotkreuz-Katastrophenfonds wurde bereits aktiviert, rund 660.000 Euro sind für die betroffenen Regionen zugesagt", sagt Max Santner, Leiter der Internationalen Hilfe beim Österreichischen Roten Kreuz. Aufgrund guter Vorsorgepläne laufen die Hilfsmaßnahmen bereits seit Tagen auf Hochtouren. Das Rote Kreuz in Mosambik evakuiert die Menschen aus den betroffenen Gebieten, bringt sie in Notunterkünfte und versorgt sie dort. 400 Rotkreuz-Freiwillige helfen in den Überflutungszonen.

Das Österreichische Rote Kreuz arbeitet seit 2001 in Mosambik, um langfristig die Lebenssituation der Menschen zu verbessern. Im Mittelpunkt der Hilfe stehen Wasser- und Hygieneprojekte sowie ein Programm zur Gesundheitsprävention. Nach den schweren Fluten im Jahr 2001 konnten viele Menschen überzeugt werden, nicht mehr in die stark gefährdeten Gebiete zu ziehen. "Maßnahmen, ohne welche die Opferzahlen weitaus höher wären", so Santner.
Trotz Vorsorgemaßnahmen ist derzeit mit einer weiteren Verschlimmerung der Situation zu rechnen, laut Vorhersagen können die Regenfälle bis April andauern. Internationale Hilfe ist dringend notwendig.

Das Österreichische Rote Kreuz bittet um finanzielle Unterstützung:
Kennwort "Afrika Überflutungen"
Konto: 2.345.000, PSK, BLZ 60.000
ONLINE-SPENDEN: https://spende.roteskreuz.at

11 Januar 2008

Globale Erwärmung

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte.

07 Januar 2008

ÖRK schickt Hilfsgüter nach Kirgisistan

Zu Silvester erschütterte ein Erdbeben das Hochgebirgsland
Mit einer Stärke von 7,0 auf der Richterskala erschütterte kurz vor dem Jahreswechsel ein Erdbebeben den zentralasiatischen Staat. Mehrere tausend Menschen wurden obdachlos. Das Bundesministerium für Inneres ersuchte das Österreichische Rote
Kreuz um Unterstützung.

Morgen früh, 8.01., wird eine Frachtmaschine Typ AN12 nach Osh, einer Stadt im Zentrum der Erdbebenregion, abheben. Das Epizentrum lag 140 Kilometer südsüdöstlich von der Hauptstadt Bischkek. Das Rote Kreuz schickt 20 Heizkanonen und Zelte in die Krisenregion, 200 Menschen finden in diesen Zelten Unterkunft. Der Warenwert der Hilfsgüter beträgt 101.000 Euro. Die Temperaturen in Kirgistan liegen momentan
unter dem Gefrierpunkt.
Vor Ort werden der Kirgisische Rote Halbmond sowie die nationale Zivilschutzbehörde die Zelte und Heizkanonen übernehmen und zu den betroffenen Menschen transportieren.
Quelle: Rotes Kreuz

04 Januar 2008

Eine halbe Million Kenianer in Not: IKRK stockt Hilfe auf

Angesichts der Gewalt in Kenia weitet das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) seine Hilfe für das ostafrikanische Land aus. Das Kenianische Rote Kreuz werde mit zusätzlichem Personal und Material unterstützt, teilte das IKRK mit.

Laut IKRK wurden bei den Unruhen hunderte Menschen getötet oder verletzt; zehntausende wurden vertrieben. Zunächst würden unter anderem Nahrungsmittel und Material zur Wasseraufbereitung geschickt, die den Bedarf von «mindestens 10' 000 durch die derzeitige Gewalt Vertriebene für einige Wochen deckten.

Ferner würden Spitäler, Ambulatorien und Erste-Hilfe-Stationen versorgt, damit sie den Zustrom von Patienten bewältigen könnten. Da Dauer und Ausgang des Konflikts ungewiss seien, halte sich das IKRK bereit, seine Tätigkeiten noch zu verstärken, heisst es im Communiqué.
Zusätzliche 15 Millionen nötig
An die kenianischen Behörden, Stammes- und Parteiführer appellierten IKRK und Kenianisches Rotes Kreuz, «dafür zu sorgen, dass Leben, Würde, Sicherheit und Eigentum der Bevölkerung unterschiedslos geachtet» würden und humanitäre Organisationen Zugang zu den Gewaltopfern erhielten.

Ferner bat das IKRK seine Geber um zusätzliche 15 Millionen Franken für Kenia. Die Bitte wurde auch in der Schweiz erhört: Die humanitäre Hilfe des Bundes gab 200'000 Franken frei, wie die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) mitteilte.

Seit Mittwoch ist überdies ein Schweizer Experte für humanitäre Hilfe in Nairobi. Er soll unter anderem die dringendsten Bedürfnisse abklären und Sofortmassnahmen in die Wege leiten.
UNICEF: 500'000 brauchen Hilfe
Nach einer Schätzung des UNO-Kinderhilfswerk UNICEF benötigen etwa 500'000 Kenianer humanitäre Hilfe. UNICEF teilte am Freitag mit, dass es etwa 50'000 von Mangelernährung bedrohte Kinder sowie tausende Schwangere und stillende Mütter versorgen wolle.

Zudem sollen Familien mit dem Nötigsten unterstützt werden. Die Organisation fordert, Frauen und Kinder müssten vor Übergriffen geschützt werden. Es gebe Berichte über zahlreiche Fälle von sexueller Gewalt.

Unreines Wasser: Bürgermeister muss zahlen

WINDISCHGARSTEN/STEYR. Weil er seine Einwohner nicht rasch genug über mit Colibakterien verseuchtes Trinkwasser informiert haben soll, wurde der Bürgermeister von Windischgarsten zu einer Geldbuße verdonnert.

Anfang August 2006 hatte die Gemeindeärztin Bürgermeister Norbert Vögerl (kleines Foto unten) über Durchfallerkrankungen in der Gemeinde informiert, die womöglich durch verseuchtes Wasser verursacht worden seien. Drei Tage später erging bereits eine amtliche Mitteilung an die Gemeindebewohner, zwei weitere Tage später wurde offiziell informiert, dass tatsächlich Verunreinigungen durch Colibakterien festgestellt worden seien. Den Bürgern wurde geraten, das Wasser vorsorglich abzukochen.

Von dem verunreinigten Wasser waren damals rund 3500 Einwohner betroffen. Auch in der Gemeinde Spital am Pyhrn stand in einigen Haushalten kein einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung. Der Gemeinderat beschloss damals, eine so genannte UV-Anlage anzukaufen, um mit der ultravioletten Strahlung die Keime abzutöten. Der Windischgarstner Amtsleiter Arthur Rohregger bestätigte den OÖN im August 2006, dass das Trinkwasser in der Gemeinde mit Chlor behandelt werden müsse. Dadurch sei das Wasser unbedenklich, schmecke aber nicht mehr so gut, hieß es. Bei den Karstböden in der Pyhrn-Priel-Region sei ein Eintrag von Bakterien ins Grundwasser schnell und einfach möglich, hieß es als Erklärung für die Verunreinigungen aus dem Ressort von Wasserschutz-Landesrat Rudolf Anschober.

Im September 2006 leitete die Staatsanwaltschaft Steyr allerdings Untersuchungen gegen die Windischgarstner Gemeindeorgane wegen möglichen Fehlverhaltens ein. Die Anklagebehörde stützt sich auf das Lebensmittelgesetz, wonach eine umgehende Information der Bevölkerung - etwa durch die Feuerwehr - gesundheitliche Gefährdungen früher verhindert hätte.

Es kam aber nicht zur Anklage. Das Verfahren wurde mittels einer Diversion erledigt. Der Bürgermeister musste 5750 Euro, der Amtsleiter 7750 Euro Geldbuße bezahlen. Da es sich um eine Diversion und nicht um eine Gerichtsstrafe handelt, sind die Gemeindevertreter aber nicht vorbestraft.

02 Januar 2008

Unruhen in Kenia: Rotkreuzmitarbeiter aus Fahrzeugen gezerrt

Mehr als 70'000 Vertriebene in Kenya
Massaker in Eldoret – prekäre Ruhe in Nairobi
Während sich die Situation in der Hauptstadt Nairobi nach den Wahlen etwas beruhigt hat, finden im Westen Kenyas brutale ethnische Vertreibungen statt. In den letzten fünf Tagen sind in den Unruhen mindestens 300 Personen getötet worden.

Die Unruhen nach dem «Wahlsieg» von Präsident Kibaki sind auch am Dienstag weitergegangen. Während in der Hauptstadt Nairobi eine prekäre Ruhe herrschte, setzten sich die ethnisch und politisch motivierten Gewalttaten im Westen fort. In Eldoret, der fünftgrössten Stadt des Landes, attackierte der Mob eine Kirche, in der sich mehrere Hundert Vertriebene geflüchtet hatten. Die Angreifer zündeten das Gotteshaus an, worauf mindestens 30 Personen bei lebendigem Leib verbrannten. Bei den meisten Opfer soll es sich um Angehörige der Kikuyu-Ethnie gehandelt haben, die in Eldoret und anderen Städten von Westkenya aufs Korn genommen werden. Kibaki ist ein Kikuyu, und nun müssen unschuldige Kikuyu in weiten Teilen des so genannten Rift Valley für den Wahlbetrug des Präsidenten büssen. Eldoret liegt rund 260 Kilometer nordwestlich von Nairobi. Die Stadt ist wegen unzähliger Strassensperren auf dem Landweg nicht mehr zu erreichen.

Der stellvertretende Generalsekretär des kenyanischen Roten Kreuzes, James Kisia, schätzte die Zahl der Vertriebenen in und um Eldoret auf mindestens 20'000. Das lokale Spital sei überfordert, vor allem auch weil ein grosser Teil des Personals aus Angst vor den Ausschreitungen nicht mehr zur Arbeit erscheinen könne. Andere Quellen innerhalb des Roten Kreuzes sprachen von 100 Verwundeten und 40 Leichen im Spital von Eldoret, wobei nicht klar war, ob letztere Zahl die Toten aus der eingeäscherten Kirche enthält. Das Rote Kreuz verfüge über genügend Hilfsmaterial, erklärte Kisia weiter, doch kämen die Fahrzeuge nicht mehr nach Eldoret durch. Es gebe unzählige Strassensperren von jugendlichen Banden, die mit Buschmessern und Knüppeln bewaffnet seien. «Unsere Mitarbeiter wurden zum Teil aus ihren Fahrzeugen gezerrt und mussten ihre Identitätskarten vorweisen. Zum Glück waren keine Kikuyu unter ihnen.» Die Gewalttäter kommen aus der Reihe der Kalenjin-Ethnie.
Lange Tradition der Gewalt
Ethnisch und politisch motivierte Gewalt hat in den von Kalenjin besiedelten Gebieten um Eldoret eine lange Tradition. Nach der Unabhängigkeit verteilte der erste Präsident des Landes, der Kikuyu Jomo Kenyatta, grosse Ländereien im Rift Valley an Angehörige seiner eigenen Ethnie – auf mehr oder weniger legale Weise. Die einheimischen Ethnien haben diese «Landnahme» aber nie wirklich akzeptiert. Hinzu kam der Neid auf den relativen wirtschaftlichen Erfolg, den die Kikuyu als Bauern und Geschäftsleute hatten. In den Neunzigerjahren unterstützten die Kalenjin die Regierung, während die Kikuyu auf der Seite der Opposition standen. Schon damals kam es vor den Wahlen zu «ethnischen Säuberungen», unter denen die Kikuyu zu leiden hatten. Heute ist die Situation umgekehrt: Die Kikuyu unterstützen mehrheitlich Präsident Kibaki, während viele Kalenjin - besonders im Gebiet von Eldoret - Anhänger des Oppositionspolitikers William Ruto vom Orange Democratic Movement (ODM) sind. Kenyas Rotes Kreuz rief Ruto und Kibaki auf, ihre Anhänger zur Mässigung aufzufordern. Ausserhalb der Region von Eldoret rechnet das Rote Kreuz mit mindestens weiteren 50'000 Vertriebenen, was die Summe im ganzen Land auf rund 70'000 bringt. Mehrere Hundert Kikuyu sind aus den grenznahen Gebieten inzwischen ins Nachbarland Uganda geflüchtet.
Polizei völlig überfordert
In der Region von Eldoret war die ethnisch motivierte Gewalt nicht nur auf das Stadtgebiet beschränkt. Via Telefon erzählte ein Tourist, der auf einer Farm rund 30 Kilometer nordwestlich von Eldoret festsitzt, von brennenden Behausungen in der Gegend. Ganz in seiner Nähe seien nachts Häuser von Kikuyu mit Kreuzen markiert und am nächsten Tag niedergebrannt worden. Die Strasse nach Eldoret sei wegen der andauernden Übergriffe zu gefährlich. Die Polizei in der Gegend sei völlig überfordert, berichtete James Kisia vom Roten Kreuz ausserdem. Die Polizisten seien hungrig, weil viele Geschäfte geschlossen hätten. Ausserdem verfügten die Polizeifahrzeuge kaum über Sprit, und die Sicherheitskräfte seien zahlenmässig viel zu schwach,. um dem wütenden Mob von Hunderten und manchmal Tausenden von jungen Männern die Stirn zu bieten.
Klare Worte Lambsdorffs
In Nairobi waren derweil einige Geschäfte wieder geöffnet. Die sichtbare Polizeipräsenz war um einiges geringer als in den letzten Tagen. An einer Pressekonferenz stellten die Wahlbeobachter der Europäischen Union (EU) einen vorläufigen Bericht zu den Wahlen vom 27. Dezember vor. Während die Parlamentswahlen einigermassen akzeptabel gewesen seien, hätten die Präsidentenwahlen weder den regionalen noch den internationalen Anforderungen genügt. Der Chef der Wahlbeobachter, Alexander Graf Lambsdorff, erwähnte zwei Wahlkreise, in denen Präsident Kibaki durch Fälschungen mehr als 47'000 Stimmen zugeschanzt wurden. In mehreren Wahlkreisen hätten seine Beobachter zudem nicht verifizieren können, wie die Einzelergebnisse zum Endresultat aufaddiert worden seien. Die klaren, aber diplomatisch verklausulierten Worte von Graf Lambsdorff lassen nur folgende Schlussfolgerungen zu: Die Wahlergebnisse wurden zugunsten von Kibaki gefälscht. Und damit ist die Herrschaft des Präsidenten nicht legitim. Die EU-Beobachter forderten ausserdem eine unabhängige Untersuchung des Stimmenaddierens. Ein ausländischer Botschafter bezeichnete Kibakis Vereidigung am Rand der Medienkonferenz als einen Staatsstreich.
Quelle: NZZ