26 März 2010

Todesursache schmutziges Trinkwasser

Alle 15 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von verschmutztem Trinkwasser. Österreichische Rotkreuz-Experten schaffen in sieben Ländern Abhilfe. Sauberes Wasser ist ein Schwerpunkt der internationalen ÖRK-Hilfe.

Was haben der Sudan, Osttimor und Äthiopien gemeinsam? In allen drei Ländern ist sauberes Trinkwasser Mangelware und alle drei Länder werden vom Österreichischen Roten Kreuz mit Wasserprojekten unterstützt.
Anlässlich des Weltwassertages am 22. März erklärt Rotkreuz-Generalsekretär Wolfgang Kopetzky, warum Wasserprojekte ein Schwerpunkt der österreichischen Rotkreuz-Hilfe sind: „Alle 15 Sekunden stirbt ein Kind an einer Krankheit, die durch verschmutztes Trinkwasser, mangelnde Hygiene oder fehlende sanitäre Einrichtungen verursacht wird. Genau bei diesen Katastrophen setzen wir als international tätige Hilfsorganisation an. Die Bereitstellung sauberen Wassers rettet Leben.“
Besorgt zeigt sich Kopetzky über die aufgrund der Budgetsanierung geplanten Einsparungen bei der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. „Wenn hier – also bei den ärmsten Menschen der Welt – gespart wird, stehen als logische Konsequenz weit weniger Mittel für Projekte wie in Äthiopien oder in Osttimor zur Verfügung“, so der Rotkreuz-Generalsekretär.
Die vergangene Woche angekündigten Einsparungen lassen Österreichs internationale Verpflichtung bis 2010 0,51% und bis zum Jahr 2015 0,7% des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe aufzuwenden, in weite Ferne rücken.
Quelle: Rotes Kreuz
Bild: Werna

Verschmutztes Wasser - der lautlose Killer

Alle 20 Sekunden stirbt ein Kind an einer mit Wasser in Zusammenhang stehenden Krankheit - 1,8 Millionen Kinder unter Fünf jährlich. Diese erschreckende Zahl stammt aus einem neuen Bericht des UN Umweltprograms, das berichtet dass Millionen Tonnen Abfall täglich in Wassersysteme gespült werden die Krankheiten auslösen.

"More than two billion tonnes of wastewater are being flushed into our fresh water and oceans every day, every year," Christian Nelleman, the lead author of the report, Sick Water?, told IRIN.

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Source: Relief Web.org
picture: Werna

23 März 2010

Die Regensaison hat begonnen

What people had feared since the earthquake is happening.
After only 20 minutes of one of the first rains of the season in the camps, the scene quickly transforms into rain soaked mud-bath.
Water seeps through everywhere.
People are getting wet outside and inside their tents.
Tarpaulin sheets have to be cut with knives to prevent them from collapsing under the weight of the rain water.
People are panicking and trying to protect themselves.
What will it be like for Haiti's people when the real rains come ?

Besuch in Osttimor

Im ärmsten Land Südostasiens hat nur jede zweite Familie Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ein ÖRK-Projekt bringt das Wasser in entlegene Dörfer.

Mariano da Costa Soares hat eine für Osttimor typische Biografie. Der 20-jährige Kampf um die Unabhängigkeit von Indonesien hat zahllose Leben geprägt. „Wer nicht kämpfte, war damals auf der Flucht – fast alle Einwohner von Dili waren in den Bergen versteckt“, erinnert er sich. „Mir hat das Rote Kreuz damals das Leben gerettet.“

Nach seiner Ausbildung zum Wassertechniker blieb Mariano jener Organisation treu, der er sein Leben verdankt, und begann für das Internationale Rote Kreuz (IKRK) zu arbeiten. „Als die Wasserprojekte 1998 starteten, hatte nur ein Viertel der Menschen hier Zugang zu sauberem Trinkwasser. Seither haben wir fast 70 Dörfer mit Wassersystemen versorgt.“

Das Österreichische Rote Kreuz engagiert sich seit 2004 mit Wasserprojekten in Osttimor. Wir besuchen das Bergdorf Aramehun, das 1384 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Im Schritttempo schraubt
sich der Geländewagen über die enge, unbefestigte Straße bergwärts. Das ppige Grün der Kaffeepflanzen und Schirmakazien bestimmt die Kulisse. Die Hänge Osttimors wirken zu saftig für ein Trinkwasserproblem. Gegenden,
in denen zu wenig und zu schmutziges Wasser die Menschen krank macht, sehen anders aus.
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19 März 2010

Zunahme an Seuchen durch schmutziges Wasser

Vor zwölf Jahren wurde daher eine standardisierte mobile Nothilfeeinheit (ERU) zum Thema Trinkwasser und Seuchenvorsorge entwickelt. Dieses Modul beinhaltet eine Trinkwasseraufbereitungsanlage mit entsprechenden Ausgabestellen und Lagertanks sowie alles, was man zur Seuchenvorsorge braucht. Geschulte Trainer reisen in die Dörfer und Städte der betroffenen Regionen und klären in Sachen Seuchen-vermeidung auf – mit Hilfe von anschaulichen Bildern bis hin zur Handpuppe, um die Kinder für das Thema Händewaschen zu begeistern. „Nur die Trinkwasseranlage aufzustellen und wieder abzureisen, reicht nicht“ , so Seiters. “Man muss im Land bleiben und die Ursachen der Seuchen bekämpfen.“

Daher spielt der Kampf um sauberes Wasser in allen Rotkreuz-Projekten eine Rolle. Das Rote Kreuz arbeitet in 42 Ländern der Erde in der Trinkwasserversorgung und in der Seuchenprävention. 60 Rotkreuz-Gesellschaften aus aller Welt sind in diese Arbeit eingebunden. 4,5 Millionen Menschen profitieren davon.
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Quelle: DRK
Bild: Werna L.

Sudan: Entführter Rotkreuz-Mitarbeiter frei

Gauthier Lefèvre wurde am 22. Oktober 2009 in Darfur entführt. Der Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ist wohlauf.

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16 März 2010

Themenabend Wasser auf Arte

Der Mensch besteht zu über 70 Prozent aus Wasser. Wasser bedeutet Leben, es ist eine unverzichtbare Ressource. Ohne Erdöl, Gas und Kohle können Menschen auskommen, nicht aber ohne Wasser. Anlässlich des Weltwassertages am 22. März dokumentiert der Themenabend, dass der Zugang der Menschen zum lebensnotwendigen Wasser stark differiert. Während in den reichen Regionen der Erde die Menschen mit dem kostbaren Nass verschwenderisch umgehen, leiden die Menschen in den Entwicklungsländern unter oftmals extremen Mangel an Wasser.

Themenabend Wasser auf

Dienstag 16. März 2010 um 20.15 Uhr

Genährt von Medienberichten über bevorstehende "Wasserkriege" greift die Angst vor Wassermangel immer weiter um sich. Ist das Wasser als unabdingbare Voraussetzung jeden Lebens heute auf dem besten Wege, zu jenem unerreichbaren "blauen Gold" zu werden, das die Medien beschwören? An mehreren, regelmäßig von Wasserkrisen heimgesuchten Orten der Welt, stellt der Dokumentarfilm von Vassili Silovic die Frage nach Ursachen und Zusammenhängen.
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14 März 2010

im Westen nichts neues

Das Rote Kreuz baut in dem vom Erdbeben zerstörten Haiti um 300.000 Euro eine "Salzburg -Siedlung" - für 1.500 Obdachlose, sagt der Salzburger Rettungskommandant Anton Holzer und ersucht um Spenden für das Projekt.

Die kleine Gemeinde befindet sich nahe der Stadt Leogane. Für das Projekt braucht das Rote Kreuz noch Spenden. Aufgebaut werden soll die Salzburg Siedlung von Einheimischen, die damit Arbeit und Lohn erhalten, betont Holzer.
Das Land sei von einem Wiederaufbau noch weit entfernt. Die Bevölkerung würde in menschenunwürdigen Verhältnissen wohnen.
Der Baubeginn der Salzburg Siedlung, die in einer Holzkonstruktion errichtet wird und pro Haus fünf Leuten (einer Familie) eine Unterkunft geben soll, wird in vier bis sechs Wochen stattfinden.
Das Baumaterial sei schon beantragt und werde von Amerika geliefert, so der Salzburger Landesrettungskommandant. Überhaupt finde in Haiti die größte Hilfsaktion in der 150-jährigen Geschichte des Roten Kreuzes statt, unterstreicht Holzer.
"Ich bin schon einiges gewohnt, aber die Situation dort kann man nicht beschreiben", schilderte Herbert Wieser, Katastrophenhelfer des Stabes Landesrettungskommando.
Wieser hat eine Woche in Haiti verbracht und ist gerade von seinem Einsatz zurückgekommen. Kein Haus sei von dem Erdbeben verschont geblieben und wenn es nicht eingestürzt sei, dann wären Risse oder Ähnliches festzustellen.

Jetzt würden die Menschen vor allem mit Lebensmitteln versorgt, Unterkünfte fehlten jedoch noch immer und gehe bald in die Regenzeit, so Wieser: "Die Leute wollen nicht mehr in ihre Unterkünfte zurück."
Am meisten in Mitleidenschaft gezogen seien die Kinder. Es gebe viele, die beide Elternteile verloren hätten, berichtet der Katastrophenhelfer: "Irgendwann hört man auf zu fotografieren, es sehen alle Bilder fast gleich aus."

12 März 2010

Zwei entführte MSF Mitarbeiterinnen wieder frei

Zwei europäische Helfer von MSF wurden in Haiti entführt und fast eine Woche festgehalten. Sie wurden Donnerstag morgens freigelassen, sind gesund und in guter Verfassung.

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Quelle: Reuters

Rotes Kreuz hilft Gewaltopfern in Nigeria

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und das Nigerianische Rote Kreuz unterstützen die Opfer der Gewalt im nigerianischen Bundesstaat Plateau. Rund 5.000 Binnenvertriebene, die sich in verschiedenen Polizeistationen der Region in Sicherheit gebracht hatten, würden mit Nahrungsmitteln und Wasser versorgt, teilte das IKRK in Genf mit. In der Region um die Stadt Jos waren bei Überfällen auf mehrheitlich von Christen bewohnte Dörfer durch muslimische Nomaden Hunderte Menschen getötet worden.

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Quelle: Entwicklungspolitik online

11 März 2010

Chiles Katastrophenschutz-Chefin tritt zurück

Nach dem schweren Erdbeben in Chile ist die Chefin des Katastrophenschutzes zurückgetreten. Carmen Fernandez reagierte auf die anhaltende öffentliche Kritik am Umgang mit der Katastrophe vom 27. Februar.

Ihrer Behörde Onemi wurde vorgehalten, zu langsam reagiert zu haben. Sie halte die Kritik für unberechtigt, erklärte Fernandez, nachdem sie ihr Rücktrittsgesuch Präsidentin Michelle Bachelet überreicht hatte.

Der Rücktritt von Fernandez ist bereits der zweite eines ranghohen Beamten in Chile nach dem Beben. Am Freitag hatte der Leiter des ozeanografischen Dienstes (SHOA) der chilenischen Marine wegen Kommunikationspannen seinen Hut nehmen müssen.

Das Erdbeben der Stärke 8,8 war eines der schwersten seit Beginn der Messungen. Bislang wurden nach Behördenangaben 497 Tote identifiziert. Insgesamt sind Schätzungen zufolge rund zwei Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen.
Quelle: Schweizer Fernsehen
Bild: Symboldarstellung

Armutszeugnis

Die Sanierung des österreichischen Staatshaushaltes hat schwer wiegende Auswirkungen auf die allerärmsten Menschen der Welt, kritisiert das Rote Kreuz.
Als „tragisch" bezeichnet Außenminister Michael Spindelegger die im Rahmen der Budgetsanierung geplanten Einsparungen in seinem Ressort.
„Diese Einschätzung teilen wir voll und ganz", sagt Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. „Einsparungen bei der Entwicklungszusammenarbeit und bei der humanitären Hilfe sind tragisch – und zwar tragisch für die allerärmsten Menschen der Welt. Die – zweifellos notwendigen Einsparungen – gehen auf ihre Kosten. Das ist untragbar."

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Quelle: ÖRK
Bild: Symboldarstellung

10 März 2010

Über den Wolken

Wie erreicht man die entlegensten Regionen wenn Humanitäre Hilfe benötigt wird, Strassen in erbärmlichen Zustand und Verkehrsmittel Ziel bewafneter Angriffe sind, die Sicherheit lokaler Fluglinien sie zweimal überlege lässt bevor sie an Bord gehen? Seit über 15 Jahren bietet ECHO Flight – die humanitäre Flugline der europäischen Kommission – eine vertrauenswürdige Hilfe am Horn von Africa und in der Region der grossen Seen.

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erschüttert: Rotkreuz-Profi berichtet über seinen Einsatz

Sechs Wochen lang war der Rotkreuz-Mitarbeiter nach dem schweren Erdbeben von Haiti mitten im Krisengebiet. „Müde bin ich, sonst geht es mir gut“, waren seine ersten Worte nach der Ankunft am Flughafen Wien. Trotz vieler Auslandseinsätze habe er „noch nie so arge Hilflosigkeit“ erlebt, schildert er. Und er hat Dankbarkeit erlebt, die er so schnell nicht vergessen wird.

Erlebt hat er viel in den vergangenen zehn Jahren, seit er Auslandsdelegierter des Österreichischen Roten Kreuzes ist. „Aber so arg habe ich es noch nie erlebt“, erzählt Gottfried Staufer (48), Notfallsanitäter aus Attnang-Puchheim, nach seiner Rückkehr aus Haiti. Jeder einzelne Tag sei eine Herausforderung gewesen. Und jede Herausforderung sei groß gewesen“, sagt er. Besonders schlimm waren die ersten drei Tage. Die österreichischen Delegierten kamen in ein Base-Camp mitten in der völlig zerstörten Hauptstadt Port-au-Prince. Am Gelände eines zerstörten Lagerhauses mussten sie auf Schotterboden schlafen, hatten keine Duschen und nur zwei Toiletten für 300 Helfer. „Da weiß man dann, was die Menschen dort nach dem Erdbeben mitmachen“, schildert Staufer. „Nach drei Tagen weiß man: das ist der Wahnsinn. Das haut einen völlig zurück.“ Für uns selbstverständliche Grundbedürfnisse wie ein WC oder eine Dusche würden dort zur Überlebensfrage, nicht nur sauberes Wasser und Lebensmittel.

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09 März 2010

Eine Zeit voller Leid, Lebensmut und Hoffnung

Rotes Kreuz-Auslandsdelegierter Gottfried Staufer war knapp zwei Monate in Haiti

VÖCKLABRUCK — Auf Klappsesseln aus Holz und begleitet von 20 Tonnen Material flog der Rot-Kreuz-Profi Gottfried Staufer aus Attnang Mitte Jänner in einem riesigen Transportflieger nach Haiti. Im Gepäck auch eine klare Mission: Den Einheimischen beim Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben zu helfen. Doch schon beim Verlassen des Flughafens in der Hauptstadt Port-au-Prince setzte es den ersten Dämpfer.
Menschen schlafen in Schuttbergen
„Überall schliefen die Menschen neben ihren zerstörten Häusern an den Straßen, umgeben von Schuttbergen“, weiß der verheiratete Vater eines Buben. Staufer, der für das Rote Kreuz schon in mehreren Katastrophengebieten im Einsatz war, fand selbst kaum bessere Bedingungen vor. Gemeinsam mit 300 Helfern schlief er am Gelände eines zerstörten Lagerhauses am Schotterboden. „Duschen gab es nicht und wir hatten nur zwei Toiletten“, schildert Staufer, der sich deswegen um drei Uhr nachts den Wecker stellte, um sich die lange Wartezeit am morgen zu ersparen. Geduscht wurde mit Wasser aus Kübeln.
Nach drei Tagen machte sich der Attnanger mit fünf Kollegen nach Leogane auf. Eine Stadt mit über 200.000 Einwohner, von denen 90 Prozent ihr Zuhause verloren. Der 48-Jährige organisierte einen Bagger, der den Schutt einer zerstörten Schule beseitigt. Dort wurde ein großes Lager errichtet, Zelte aufgebaut, Toiletten und Duschen installiert. „Es war ein Fass ohne Boden, wir wussten gar nicht wo wir zuerst anfangen sollten.“
Ein ganz besonderer Antrieb waren die Einheimischen selbst. „Die Leute sind alle sehr hilfsbereit und gleichzeitig dankbar“, ist Staufer beeindruckt von der Willensstärke der Haitianer. Deren Wohl auch immer im Vordergrund stand. „Wir hatten immer Essen im Rucksack, aber wir hätten es nicht übers Herz gebracht, neben den hungernden Menschen zu essen“, erzählt Staufer. Ein großer Mutmacher sind auch die Kinder, die dem Unglück mit einem Lächeln trotzen und spielen, als wäre nichts geschehen. Eine Lebensfreude, die auch Gottfried Staufer antreibt, den vom Erdbeben so schwer getroffenen Haitianern zu helfen.
Voller Einsatz gegen Hunger und Armut
Erst seit Samstag ist der Rot-Kreuz-Proif wieder daheim, dennoch hat er sich schon wieder für den nächsten Drei-Monats-Einsatz im Katastrophengebiet gemeldet. „Ich bin unglaublich stolz auf unsere Mitarbeiter, die in den Krisenregionen Hilfe leisten und natürlich speziell auf Gottfried Staufer“, sagt OÖRK-Präsident Leo Pallwein-Prettner.

Heimkehrer

Überraschend ist Gottfried St. von seinem Einsatz in Haiti zurückgekehrt. OÖ heute berichtet ausführlich.
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06 März 2010

Transporte, die Leben retten

In Haiti stehen Helfer vor einer Katastrophe bislang unbekannten Ausmaßes, da eine ganze Region zerstört worden ist. Der Wiederaufbau von zerstörten Straßen, Krankenhäusern, der Wasser- und Hygiene-Versorgung wird nach Expertenschätzungen noch Jahre dauern.

Besonders schwierig wird die Situation ab April. Wenn die Regenzeit einsetzt, sind Zelte und Sanitäranlagen lebensnotwendig. "Haiti ist besonders jetzt auf unsere Hilfe angewiesen. Es fehlt an medizinischer Ausrüstung, Zelten und Kinderbekleidung. In unserem Kinderkrankenhaus St. Damien wird täglich operiert - viele Babys kommen zu früh zur Welt. Als Hilfsorganisation sind wir auf die Unterstützung und das Know how von Unternehmen wie Rail Cargo Austria (RCA) und 3M angewiesen", erklärt Wolfgang Martinek von der Hilfsorganisation "Unsere kleinen Brüder und Schwestern", die seit 22 Jahren in Haiti tätig sind.

Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung vor Ort wurden die beiden Hilfsorganisationen "Unsere kleinen Brüder und Schwestern" und "Human Plus" als Partner ausgewählt, die einen großen Teil der Warenspenden gesammelt und koordiniert haben sowie die Feinverteilung vor Ort übernehmen. "Das Hauptkriterium für den Erfolg, war die gute Kooperation aller beteiligten Unternehmen, Organisationen und Personen. Sie haben ihr Wissen und ihre Kampagnen gebündelt, um durch ein abgestimmtes Leistungsangebot diese Hilfsaktion gemeinsam so rasch und dynamisch durchzuführen." erklärte Daniela Tröster von der Amerikanischen Handelskammer in Österreich.

Es fehlen tonnenweise Hilfsgüter wie beispielsweise Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente, Decken und Zelte. RCA hat sich nach Anfrage bereit erklärt, rasch und kostenlos Containertransporte dieser dringend benötigten Hilfsgüter aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zu übernehmen. "Trotz der katastrophalen Infrastruktur-, Logistik- und Transportsituation in Haiti hat es RCA binnen kürzester Zeit geschafft, eine Transportkette von Wien nach Haiti zu knüpfen. Ich hoffe, dass wir damit einen Beitrag zur Linderung der Not in Haiti leisten", erklärte RCA-Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt bei der feierlichen Verabschiedung der Hilfsgüter aus dem Hafen Freudenau.

Die Ermittlung der optimalen Transportroute und die Abwicklung der Transporte übernahm die RCA-Tochter Express-Interfracht. Die Anforderungen waren enorm - so änderten sich fast täglich die Ansprechpartner, Häfen wurden wieder geschlossen, Hubschrauber zurückgezogen, Lkw Transporte genehmigt, dann wieder storniert.
Express-Interfracht musste sehr flexibel auf die permanenten Veränderungen im Rahmen der Feinverteilung vor Ort reagieren. Unter den insgesamt 62 Tonnen mit einem Warenwert von rund einer Million Euro sind Produkte wie Babynahrung, Zelte, Decken, Textilien, Plastikplanen, Rollstühle, Nexcare Pflaster, Wundauflagen und Soforthilfe-Sets, 3M Operationsmasken, -mäntel und sterile Abdeckungen, 3M Feinstaubmasken sowie diverse Produkte für den schulischen Bedarf. Das Unternehmen Wiencont Management spendet zudem einen 20ft Container, der in Haiti als Lager verwendet wird.
Quelle: APA
Bild: Symboldarstellung

05 März 2010

Salzburger Rotes Kreuz beginnt Einsatz in Haiti

Knapp zwei Monate nach dem Erdbeben in Haiti fährt am Freitag der erste Salzburger Rot-Kreuz-Mann in das Katastrophengebiet. Bisher waren vor allem Teams aus Nord- und Südamerika in Einsatz.

Herbert Wieser aus Radstadt wird zunächst Vorarbeiten für den Bau von festen Notquartieren aus Holz leisten: "Es wurde uns ein Bericht überspielt, wo man sieht, dass Leute wirklich unter erbärmlichsten Umständen Behausungen aufgebaut haben. Es ist momentan auch die Regenzeit, was die Situation maßgeblich erschwert."

Wieser ist im Hauptberuf Supermarkt-Manager und spricht die haitianische Landessprache Französisch perfekt.

"Entscheidend ist natürlich für dieses Projekt, ob es möglich ist, Unternehmer und Personal vor Ort zu finden, mit denen man das bauen kann, oder ist es erforderlich, dass man Mitarbeiter aus unseren eigenen Reihen nach Haiti bringt, um das dort aufzubauen? Dasselbe gilt natürlich auch für das Baumaterial", sagt Landesrettungskommandant Anton Holzer, "Das sind lauter Dinge, die unser Kollege jetzt in Haiti erheben wird."
Quelle: salzburg.orf.at
Bild: Salzburg24.at

03 März 2010

Stets bereit

Berlin (dpa/bb) - Nach dem verheerenden Erdbeben in Chile ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf einen Einsatz im Katastrophengebiet vorbereitet. Bisher sei bei der Hilfsorganisation aber noch kein internationaler Alarmruf eingegangen, wie eine DRK-Sprecherin am Montag in Berlin sagte. Chile sei auf die Situation besser vorbereitet gewesen als Haiti beim großen Beben im Januar: «Es gibt dort vieles, was auf Haiti überhaupt nicht vorhanden war, wie medizinische Versorgung und ein Katastrophenschutz-System.» Im Land lebten 3300 vom Roten Kreuz ausgebildete ehrenamtliche Helfer, die fachgerecht Wunden versorgen und Brüche erkennen könnten.
Quelle: Welt.de

Lage in Chile laut UN unter Kontrolle

Santiago de Chile/Concepción/New York (dpa) - Nach Unruhen in den von einem Erdbeben verwüsteten Regionen Chiles hat sich den Vereinten Nationen zufolge die Situation stabilisiert.

«Ja, es hat Plünderungen und Schießereien gegeben, das waren aber Einzelfälle. Wir können die Situation, den Umständen entsprechend, als ruhig bezeichnen», sagte die stellvertretende UN-Nothilfekoordinatorin Catherine Bragg am Dienstag in New York. Die Regierung von Präsidentin Michelle Bachelet hatte dennoch vorsorglich weitere 7000 Soldaten in das Katastrophen- Gebiet südlich der Hauptstadt Santiago entsandt. Unterdessen traf US- Außenministerin Hillary Clinton zu einem Kurzbesuch in Santiago ein.
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Quelle: welt.de

Ehrenamtliche Helfer in Chile

Mit bloßen Händen wühlen sie im Schutt nach den Dingen, die vielleicht noch zu retten sind: In Chile laufen die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Erdbeben inzwischen auf Hochtouren. Viele Freiwillige helfen mit - und schenken den Opfern etwas Hoffnung.

Die junge Frau im Eingang des Einkaufszentrums im noblen Stadtteil Las Condes wirkt überfordert: "Bitte versteht, dass wir nur 50 Plätze für Helfer haben, die übrigen müssen sich an andere Organisationen wenden."

Weit über 300 junge Leute, zumeist Studenten, waren am Morgen dem Aufruf einer großen Supermarktkette gefolgt, Essenspakete für die Erdbebenopfer im Süden Chiles zu packen.
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Bei der IFRC ist die Entscheidung über einen möglichen ERU Einsatz noch nicht gefallen. Beim ÖRK schließt man einen solchen nicht aus. Daher wurden bereits mit der Vorbereitung begonnen.

02 März 2010

Aufblasbar


LINZ. Drei Wochen lang hat Claudia Mühlberger (29) aus Steyr für „Ärzte ohne Grenzen“ in einem aufblasbaren Krankenhaus in Port-au-Prince (Haiti) gearbeitet. Die OÖN sprachen mit ihr.

OÖN: So ein Katastrophen-Einsatz bedeutet für die Hilfsmannschaften eine immense Belastung. Da stellt sich schon die Frage: Warum tut man sich so etwas an?

Mühlberger: Klar stellt man sich diese Frage, wo man es doch daheim so schön hat. Ich habe mich aufs Schlimmste eingestellt, hatte aber vom Bauch aus ein gutes Gefühl. Ich glaube, dass ich mich psychisch gut abkapseln kann. Mein Glück war aber sicher auch, dass kaum mehr Leichen auf der Straße gelegen sind, als ich angekommen bin.

OÖN: Sie haben in einem aufblasbaren Spital geholfen. Wie kann man sich das vorstellen?

Mühlberger: Es ist eine große Zeltstadt, in der wir gearbeitet und gewohnt haben. Sie wurde anstelle eines Krankenhauses errichtet, das bei dem Beben völlig zerstört wurde. Als biomedizinische Analytikerin habe ich mitgeholfen, die Blutbank wieder aufzubauen.

OÖN: Noch wird aber versucht, zumindest die Grundbedürfnisse wieder herzustellen.

Mühlberger: Es scheint, dass langsam wieder so etwas wie Normalität einkehrt. Ich habe Schweine und Hendln herumlaufen gesehen, es gibt auch wieder kleine Lebensmittel-Standln. Die Essensvorräte dürften wieder ausreichen. Ein Problem sind aber die notdürftigen Behausungen – ein Stecken mit einer Decke drüber, mehr ist das nicht. Das schützt kaum vor Wind und Regen.

OÖN: Wie haben Sie die Bevölkerung persönlich erlebt?

Mühlberger: Sehr herzlich und dankbar, sie geben nicht auf. Die Leute lachen einen an, sie sind froh, dass jemand da ist und hilft.

OÖN: Auch US-Schauspielerin Angelina Jolie wollte „helfen“ und besuchte das Spital. Wie haben Sie das empfunden?

Mühlberger: Da der Besuch eher geheim gehalten wurde, kann man nicht unbedingt von Show sprechen. Sie war eine Stunde lang da und hörte sich die Schicksale an.

OÖN: Kommt man nach so einem Einsatz nicht etwas demütig nach Hause?

Mühlberger: In gewisser Weise schon, ja. Da wird einem wieder bewusst, welches Glück man gehabt hat, hier in Österreich geboren zu sein.
Quelle: ooeNachrichten
Bild: Ärzte ohne Grenzen

01 März 2010

deutsche Helfer für Chile

Bonn/Berlin/München (dpa) - Nach dem schweren Erdbeben in Chile sind erste Hilfsmannschaften aus Deutschland unterwegs ins Katastrophengebiet. Das Technische Hilfswerk (THW) und die Hilfsorganisation Humedica entsandten am Wochenende Ärzte und andere Helfer in das südamerikanische Land.

Einige deutsche Erdbebenhelfer sind sogar im nonstop-Einsatz: So brach der Humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß nach dem Erdbeben am Samstagmorgen direkt von seinem bisherigen Einsatzort Haiti in Richtung Chile auf.

Am Samstagabend flogen vier THW-Helfer in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires, um von dort weiter in die betroffene Region im Süden Chiles zu reisen. Unter den Einsatzkräften sind nach Angaben des THW vom Sonntag zwei Fachleute einer Spezialeinheit, die auf Bergungseinsätze im Ausland spezialisiert ist und innerhalb weniger Stunden mit Ortungs- und Bergungsarbeiten beginnen kann.

Außerdem flogen ein Rettungssanitäter und ein Koordinationsexperte des THW, der die Lage gemeinsam mit Mitarbeitern der Deutschen Botschaft verfolgen soll, in die Region. «Ob wir weitere Hilfskräfte schicken, hängt davon ab, ob es ein Hilfegesuch der chilenischen Regierung gibt», sagte ein Sprecher.

Humedica-Helfer flogen am Sonntagmorgen von München aus nach Südamerika ab. Darunter sind ein Arzt aus Tübingen und eine Ärztin aus Nesselwang im Allgäu, die beide erst vor wenigen Tagen von einem Einsatz in Haiti zurückgekehrt waren.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) stellte sich ebenfalls auf einen Einsatz ein. «Unsere Einsatzkräfte in Nicaragua und Honduras stehen bereit, um erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten», erklärte die Leiterin der ASB-Auslandshilfe in Köln, Edith Wallmeier, am Sonntag.

Auch das Hilfswerk World Vision bereitete sich auf einen umfangreichen Einsatz im Katastrophengebiet vor. Derzeit würden Flüge mit dringend benötigten Hilfsgütern organisiert, teilte die Organisation am Sonntag mit. So solle rasch ein Flug von Bolivien aus starten. An Bord sind Decken, Plastikplanen, Wasserbehälter, Koch- und Hygiene-Artikel. Ein erfahrenes Mitarbeiterteam werde sich in Kürze auf den Weg machen, um Opfern des Bebens zu helfen, hieß es. World Vision arbeitet nach eigenen Angaben seit 30 Jahren mit etwa 100 Mitarbeitern in Chile.

Das SOS-Kinderdorf Chile bereitete ein Soforthilfeprogramm für Kinder und obdachlos gewordene arme Familien in der betroffenen Region vor. So sollten unbegleitete, verlassene Kinder in den SOS- Kinderdörfern aufgenommen und dort zunächst vorübergehend betreut werden, hieß es.
Quelle: Sueddeutsche.de vom 28. Feb. 2010