New York. Die Vereinten Nationen befürchten einen Völkermord in der sudanesischen Krisenregion Darfur. Der UNO-Sonderbeauftragte für die Verhinderung von Völkermord, Juan Mendez, sagte am Montag in New York, die Gewalt gegen Zivilisten eskaliere. Davon habe er sich bei einem Besuch in den Flüchtlingslagern der Region überzeugt: "Die Situation ist viel gefährlicher, als ich erwartet hatte. Alle Konfliktparteien kämpfen wieder."
Mendez wollte nicht dazu Stellung nehmen, ob die von der sudanesischen Regierung unterstützten Reiterbanden der so genannten Janjawid-Milizen in der Vergangenheit bereits Völkermord verübt haben. "Doch was ich ganz sicher glaube, ist, dass die Gefahr noch nicht abgewendet ist - dass es also erstmals oder erneut, je nach Standpunkt, zu einem Völkermord kommen kann."
Mendez warf der sudanesischen Regierung vor, die Verantwortlichen für die Morde der Milizen nicht zur Rechenschaft zu ziehen. Die Regierung erfülle in keiner Weise ihre Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. "Wir sind sehr enttäuscht", sagte er. Die Milizen haben nach UNO-Angaben schon wenigstens 180'000 Menschen getötet und zwei Millionen vertrieben.
Quelle: BaslerZeitung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen