16 Oktober 2005

Pakistan: Regen reisst Bebenopfer immer tiefer in die Katastrophe

Verzweifelte Lage in Kaschmir
Eine Woche nach dem Erdbeben im Kaschmir reissen sintflutartige Regenfälle die Überlebenden immer tiefer in die Katastrophe. Die Hilfe aus der Luft wurde weitgehend eingestellt. Kälte, Unterernährung und Krankheiten gefährden das Leben von tausenden Kindern im Kaschmir.

Zu wenig Zelte
Bagh ist eine der am schwersten betroffenen Ortschaften. Mehr als eine Woche danach gibt es immer noch nicht genügend Notunterkünfte für die Bewohner, geschweige denn für die Flüchtlinge, die auf der Suche nach Hilfe aus den umliegenden Bergen in die Stadt geströmt sind. Von 100.000 benötigten Zelten im pakistanischen Teil von Kaschmir sind bislang nur 18.000 eingetroffen, wie Ministerpräsident Aziz am Samstag mitteilte. Insgesamt sind schätzungsweise zwei Millionen Menschen ohne Obdach. Auch die Besitzer von nicht eingestürzten Häusern wagen sich aus Angst vor Nachbeben nicht zurück.


Bislang sind 2873 Helfer aus 61 Ländern nach Pakistan gekommen, wie das Innenministerium mitteilte. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat 35 Tonnen Kalorien-Riegel aus Norwegen eingeflogen, mit denen 75'000 Menschen eine Woche lang ernährt werden können. Pakistan nahm auch ein Hilfsangebot aus Israel an, obwohl beide Staaten keine diplomatischen Beziehungen haben. Saudi-Arabien sagte Pakistan am Samstag 110 Millionen Euro für den Wiederaufbau zu.
Quelle: NZZ

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