31 Oktober 2005

Pakistan - Werner Meisinger im O-Ton

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Wie ist die Situation im Erdbebengebiet im Moment?
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    Was sind die dringendsten Bedürfnisse der Betroffenen?
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    Wie sieht die Hilfe des Rotkreuz-Netzwerks in Balakot aus?
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    Was macht die Mass-Water Einheit des Roten Kreuzes?
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    Wie ist die Wetterlage, haben die Einwohner winterfeste Unterkünfte?
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    Wie fühlt man sich als Helfer im internationalen Einsatz?
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    Wie lange werden die Betroffenen von internationaler Hilfe abhängig sein?
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30 Oktober 2005

Pakistan - Reports

Health Situation Report # 17 vom 25&26 October 2005

OCHA Situation Report No. 17 vom 27. Oktober 2005

Pakistan - Massiv mehr UNHCR-Hilfe Zelte für 150.000


Frachtflüge und zig LKW bringen Hilfsgüter aus Dubai, Jordanien und der Türkei
Genf/Wien, 18.10.2005 – Hunderte Tonnen von UNHCR-Hilfsgütern, darunter Tausende dringend benötigte Zelte sind derzeit von Lagerhäusern rund um den Globus unterwegs zu den Bebenopfern in Pakistan. Drei Frachtflüge des UN-Flüchtlingshochkommissariats sind, aus Dubai und Jordanien kommend, über Nacht in Islamabad gelandet, ein viertes Flugzeug ist unterwegs. Dazu kommt ein 47-LKW-Konvoi, der gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm 1500 Zehn-Personen-Zelte, 50.000 Plastikfolien und 20.000 Decken vom UNHCR-Lagerhaus in Kabul gestern Abend nach Peshawar gebracht hat und derzeit zur Verteilung entladen wird.

Wir verstärken auch weiterhin unser Team in Pakistan mit Logistikern, Raumplanern und Camp-Koordinatoren. Zusätzliche Expertinnen und Experten werden in den nächsten Tagen eingeflogen. Die Regierung hat UNHCR um Mithilfe beim Aufbau der Lager gebeten – in Balakot für 5000 Familien, in Ghari Habib Ullah (zwischen Muzaffarabad und Balakot) für 3000 Familien, und in Batagram für 5000 Familien. Wir haben der pakistanischen Armee 5000 Plastikplanen zur Verfügung gestellt, wovon einige mit Flugzeugen über dem unzugänglichen Kaghan Valley für die Erdbebenopfer abgeworfen wurden.
mehr...

Quelle: UNHCR

Pakistan - Klaus Egger berichtet über seine Eindrücke

26.10.2005:
Wir haben hier inzwischen das erste Mal große Mengen Wasser produziert, und die erhebenden Momente, als wir die Erleichterung auf den Gesichtern der Leute sahen, haben uns alle miteinander sehr berührt!

Vor 5:30 nachmittags ist noch Ramadan und es darf nichts getrunken werden – die Versuchung war aber doch sehr groß und so hat sich unter die vielen pritschelnden Kindern auch von Zeit zu Zeit ein Erwachsener verirrt, der beim Benetzen seines Gesichtes den einen oder anderen Tropfen kostete...

Unser Team lebt quasi in unmittelbarem Kontakt mit dem islamischen Gesellschaftssystem – einige hundert Meter neben uns wird gerade eine Moschee wieder aufgebaut und heute war sozusagen “Soundcheck”. Die Lautsprecher des Imam funktionieren recht gut und so schreiten wir mit leichten Kopfschmerzen dem morgendlichen Fünf Uhr Gebet entgegen (das ist übrigens 2.00 Uhr MEZ).

Die "leichten Kopfschmerzen" sind ein wenig untertrieben, den wir husten mittlerweile fast alle. Der allgemeine Gesundheitszustand ist nicht wirklich erhebend, die Anstrengung und das ungewohnte Klima setzen uns Mittel- und Nordeuropäern doch ziemlich zu. Nach einem etwas ruhigeren Tag legen sich die Beschwerden allgemein wieder .

27.10.2005:
Wir haben die Trinkwasser-Anlage mehr oder weniger am Laufen und sind dabei, Quellen und bestehende, durch das Erdbeben kaputt gegangene, Wasserleitungen zu erfassen und zu reparieren. Langsam funktioniert es auch, dass wir permanente Helfer unserer Schwestergesellschaft hier in Pakistan, dem Roten Halbmond, bekommen, die wir an der Anlage anlernen können.

Ich habe alle Hände voll zu tun, denn irgendwo da draussen sind die Rotkreuzkollegen von der Föderation drauf gekommen, dass herinnen ein Telecom Techniker sitzt. Ich bin auf einmal auch für die Spanier und eine Basic Health Care Unit zuständig! Langeweile kommt damit nicht gerade auf. Da bleibt nur mehr wenig Zeit für den Handshake mit dem Präsidenten der Föderation (IFRC), der uns gerade besucht...

Jeder der Überlebenden muss allein mit seinem Erlebten fertig werden

Die Kinder-Katastrophe hat UNICEF die Erdbebenkatastrophe in Pakistan genannt. Jeder der Überlebenden muss allein mit seinem Erlebten fertig werden. In dieser hilflosen Situation werden sie oft Opfer von Scharlatanen.

In den Katastrophengebieten in Pakistan ist die Lage der Überlebenden weiterhin erbärmlich. Noch immer sind nicht alle entlegenen Bergdörfer erreicht, es fehlt an medizinischem Gerät und Instrumenten. Rettungskräfte bringen Verletzte auf Tragen in stundenlangen Fußmärschen in die nächsten Krankenhäuser oder Hilfscamps.

Oft können entzündete Wunden der Überlebenden nicht behandelt werden oder werden ohne Desinfizierung und Reinigung genäht. Um ihr Leben zu retten, müssen ihnen dann die Gliedmaßen amputiert werden. "Verfluchte" werden sie schon jetzt in Pakistan genannt. Denn auch ohne derartige Pflegefälle ist das Leben in Pakistan durch harte Arbeit und Entbehrungen geprägt.

Wer sich um all diese Menschen kümmern soll, von denen viele ihre Angehörigen durch das Erdbeben verloren haben, ist fraglich. Eine Art Pflegekonzept außerhalb der Familie gibt es in Pakistan nicht. Zu den körperlichen Beeinträchtigungen kommen die mentalen Traumata, wie Haider Rizvi von der Psychologischen Abteilung der Universität Karachi berichtet: "Nach einer solchen Katastrophe sind die Überlebenden nicht in der Lage, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Zweifel und Wut sind sehr häufig. Ohne Grund fangen diese Menschen plötzlich an zu schreien und zu weinen. Sie fühlen sich vollkommen hilflos, isolieren sich von anderen Menschen. Stattdessen suchen sie die Nähe von anderen Betroffenen, da sie nur dort das Gefühl haben, in ihrem Schmerz verstanden zu werden."

Mitten in der zerstörten Stadt

Vorarlberger Nachrichten INTERVIEW:
Landesrettungskommandant Werner Meisinger über den Einsatz in Pakistan.
VN: Seit zwei Wochen sind Sie hier in Pakistan. Ist die Lage so, wie sie es sich in Vorarlberg vorgestellt hatten?
Meisinger: Nein, es ist wesentlich schlimmer. Insgeheim habe ich immer den Vergleich zu der zerstörten Stadt Bam im Iran herangezogen. Aber das, was wir hier sehen, übersteigt alle Vorstellungen. Das Ausmaß der Zerstörung ist gigantisch.
VN: Wie geht es den Menschen in der ausradierten Stadt Balakot?
Meisinger: Den Bewohnern hier geht es wirklich schlecht. Die schwerste Zeit kommt mit der Regenzeit und dem Winter aber erst auf sie zu. Die Leute haben kein Dach mehr über dem Kopf. Sie sind angewiesen auf die Hilfe aller Organisationen.
VN: Wie kommen Sie mit der Trinkwasseraufbereitung voran?
Meisinger: Es hat sehr massive Startschwierigkeiten gegeben. Wir mussten mit Bulldozern Trümmer wegräumen, um überhaupt Platz für unser Camp zu schaffen. Und hier einen Bulldozer zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Wir erzeugen seit Sonntag 300.000 bis 500.000 Liter Trinkwasser täglich.
VN: Wie läuft derzeit ein typischer Tag für Sie ab?
Meisinger: Wir stehen frühmorgens auf, dann wird die Wasseraufbereitungsanlage
angeworfen. Wir kümmern uns auch um den Aufbau eines Leitungsnetzes, zudem hilft das Team beim Latrinenbau. Meine Aufgabe ist es, den Einsatz zu koordinieren. Wir sind ja drei Stunden vor mitteleuropäischer Zeit, es ist hier schon Abend und wir essen gleich.
VN: Was wartet auf dem Gaskocher auf Sie?
Meisinger: Mein schwedischer Kollege kocht hier gerade etwas Undefinierbares. Hauptsache, es ist essbar.
VN: Wie halten Sie Kontakt mit Ihrer Familie?
Meisinger: Ich melde mich bei meiner Familie in sporadischen Abständen über das Satellitentelefon. Da es jeden Tag einige Nachbeben gibt, ist es gut, regelmäßig ein Lebenszeichen zu geben. Sorgen brauchen sie sich aber nicht um mich zu machen. Mehr als eine Zeltstange kann uns hier nicht auf den Kopf fallen.
VN: Gibt es in all dem Elend auch Erlebnisse, die Ihnen Aufwind geben?
Meisinger: Die ganze Stadt ist ein Trümmerhaufen. Und mitten in all den Trümmern haben wir gestern eine freigeräumte Fläche von drei Quadratmetern entdeckt, auf der ein Friseurstuhl stand. Da hat ein Barbier begonnen, andere Überlebende zu rasieren. Das war für mich ein klares Zeichen, dass das Leben zurück in die Stadt kommt. Die Erde dreht sich weiter.

27 Oktober 2005

Bundesheer: Tag der Internationalen Einsätze in Graz

Tausende Besucher strömten am Freitag, den 21. Oktober 2005, zum Tag der Internationalen Einsätze in die Grazer Belgier-Kaserne. Bei bestem Herbstwetter bekamen die Gäste einiges geboten. Unter anderem gab's Informationen rund um die Auslandseinsätze des Bundesheeres, Militärmusik und Kostproben aus der Gulaschkanone.

„Die Lage der Kinder in Pakistan ist verzweifelt!“

Rund drei Wochen nach dem schweren Erdbeben in Pakistan wird die Lage der überlebenden Kinder nach Angaben des Kinderhilfswerkes UNICEF immer verzweifelter. Durch den nahezu vollständigen Zusammenbruch der Abwasserentsorgung im Katastrophengebiet gelangten jeden Tag rund 1.500 Tonnen ungeklärte Fäkalien in die Umwelt.
Selbst in den Notkrankenhäusern seien für Ärzte und Patienten keine ausreichenden sanitären Anlagen vorhanden. Regenfälle werden die Lage in den nächsten Tagen laut UNICEF weiter verschärfen. Das Hilfswerk wies darauf hin, dass jeder zweite der zwischen zwei und vier Millionen Obdachlosen ein Kind oder Jugendlicher ist.
„In Pakistan entwickelt sich eine Tragödie. So schnell wie möglich müssen die Obdachlosen mit Zelten, Wasser und Nahrung versorgt werden“, sagte der Vorsitzende von UNICEF-Deutschland, Reinhard Schlagintweit. „Nur verstärkte Hilfe vor dem bevorstehenden Winder kann das Leben von tausenden Kindern retten.“
UNICEF Deutschland hat nach eigenen Angaben zwei Millionen Euro aus privaten Spenden für die Versorgung der Kinder im pakistanischen Erdbebengebiet bereitgestellt. Das Hilfswerk benötige für die Hilfsoperation in Pakistan für die kommenden sechs Monate jedoch rund 53 Millionen Euro. UNICEF ruft daher dringend zu Spenden auf. Spendenkonto 300 000; Bank für Sozialwirtschaft BLZ 370 205 00; Stichwort: Erdbeben Asien.
Unterdessen rief UN-Generalsekretär Kofi Annan die Weltgemeinschaft zu raschen Hilfszahlungen für die Erdbebenopfer in Pakistan aufgerufen, um eine "zweite Sterbewelle" zu verhindern. Die Betroffenen in der Region bräuchten Hilfe, bevor mit dem nahenden Wintereinbruch weitere Menschen durch eisige Kälte und Krankheiten, Mangel an Trinkwasser, Nahrung und Unterkünften ums Leben kämen, mahnte Annan am 26. Oktober bei einer internationalen Geberkonferenz in Genf. Dort wollten die Vereinten Nationen Hilfszusagen in Höhe von 550 Millionen Dollar (456 Millionen Euro) erreichen. In Pakistan wuchs nach erneuten Nachbeben die Sorge vor weiteren Erdrutschen.

Suche nach Hilfe für Pakistan

Land ohne Lobby
Sind in einer Situation, da Zehntausende ihr Leben ließen, Zehntausende mehr in nackter Not sind, Vergleiche erlaubt?
Im Fall der Katastrophe, die Pakistan und seine Menschen heimgesucht hat, drängen sie sich geradezu auf - verbunden mit vielen unbequemen Fragen. Was war so anders vor zehn Monaten, als der Tsunami die Schlagzeilen bestimmte, Bilder von der Flutkatastrophe im Südpazifik niemandem aus dem Kopf gehen wollten, die Großen der Welt in die Krisenregion reisten und nahezu die ganze Welt nicht zögerte, schnell und in beeindruckender Form zu helfen?
Die Antwort ist ebenso einfach wie provozierend: Wer bitte kennt Pakistan? Damals, zumal noch im Gefühl der Nachweihnacht, war es viel einfacher, auch Herzen und Geldbeutel für großherzige Spenden zu öffnen - weil viel mehr Menschen sich aus eigener Anschauung mit betroffen fühlten. Denn damals ging es um den Wiederaufbau eines Paradieses - ein Kleinod für Millionen (auch deutscher) Touristen, ein Anziehungspunkt mit traumhaften Stränden und exotischen Verlockungen; etwas, das zu erhalten sich schon von daher lohnte.
Und jetzt: Das katastrophale Erdbeben hat mit Pakistan eine Region abseits des öffentlichen Interesses getroffen. Rau, unnahbar und daher unbekannt, kein Vorzeige-Ziel aus Hochglanz-Broschüren - und damit nach nur kurzer Betroffenheit auch ganz schnell wieder vergessen.
So spüren viele zehntausend Überlebende jetzt am eigenen Leibe, wo sie leben: in einem Land ohne Lobby. Die Helfer aus vielen Ländern, die sich dort für sie aufreiben, tun dies aus Berufung; viele Aufrufe zu Spenden aber laufen ins Leere. So wirkt auch die Geber-Konferenz der Vereinten Nationen ein wenig wie ein Akt der Verzweiflung: Was muss den Menschen im so bitter getroffenen Pakistan noch zustoßen, um breitere Hilfe zu erfahren?
Dabei müsste sich jeder Vergleich verbieten - angesichts solcher Not.
MANFRED BRACKELMANN

Aceh/Indonesien: EX-Rebellen weigern sich Jakarta Namen preiszugeben

Die Achinesische Befreiungsbewegung (GAM) verweigert die Übermittlung einer Liste von 3.000 früheren Guerilleros an die Regierung. Diese will die Namen um Mittel an die Ex-Rebellen verteilen zu können, sagte ein Kommandant der GAM am Donnerstag.
Im Friedensabkommen vom 15. August, dessen Ziel die Beendigung der beinahe 3 Jahrzehnte dauernden Kämpfe zwischen GAM und Kräften Jakartas ist, versprach die Regierung den früheren Rebellen Ackerland und Geld damit sie sich wieder in die Gesellschaft integrieren können.
Indonesische Beamte argumentieren die Liste sei nötig um den Waffenstillstandsvertrag erfüllen zu können und eine wichtiger Schritt im Vertrauensbildungsprozess zwischen den beiden Seiten sein.

Quelle: alertnet.org

Wandertag 2005

Wandertag2005
Wandertag2005,
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Der Eiserne Kern der TWA Oberösterreich am Gipfel der Hohen Dirn!
Ja abissal klaan zamkumma samma scho!
Das schöne Wetter hat sich auch genau zum richtigen Zeitpunkt verzogen und wir haben daher auch wieder mal etwas WASSER abbekommen.
Vielleicht muß eh noch jemand wachsen?!
War trotzdem eine schöne Wanderung!
Beste Grüße
Roland

25 Oktober 2005

Die Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen in der Erdbebenregion

Zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben im Norden Pakistans und Indiens (Kaschmir) konzentriert sich Ärzte ohne Grenzen weiter auf die Hilfe für die Überlebenden in den abgelegenen Bergdörfern, die teils noch immer von der Außenwelt abgeschnitten sind. Täglich erreichen die Mitarbeiter neue zerstörte Ortschaften und Hilfsbedürftige - wegen noch immer unpassierbarer Straßen vielfach zu Fuß oder per Helikopter. Große Sorgen bereitet den Helfern der nahende Wintereinbruch. Ärzte ohne Grenzen verteilt winterfeste Zelte, doch weitere werden dringend gebraucht.

Quelle: Ärzte ohne Grenzen

Folgende Österreicher sind für MSF derzeit in Pakistan tätig:
v. li. n. re.


Weltgesundheitsorganisation bittet Johanniter um Hilfe

Deutsche Helfer errichten Feldlazarett in Pakistan
Berlin (ots) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die deutsche Johanniter-Unfall-Hilfe gebeten, ein Feldlazarett in der vom Erdbeben zerstörten pakistanischen Stadt Batal zu errichten. In diesem provisorischen Krankenhaus können täglich ungefähr 200 Patienten behandelt werden. Noch immer warten Erdbebenopfer auf medizinische Behandlung, weitere Folgeerkrankungen der großen Naturkatastrophe sind zu erwarten.
Zum Aufbau und zur Betreuung des Feldlazaretts entsendet das pakistanische Gesundheitsministerium einheimisches medizinisches Personal. Die pakistanische Armee wird die Johanniter logistisch unterstützen. Das Projekt kostet voraussichtlich 700 000 Euro und wird hauptsächlich durch Spenden aus Deutschland finanziert. Des Weiteren stehen die Johanniter wegen der Finanzierung in Verbindung mit dem Auswärtigen Amt.
Das Feldhospital wird ein Gebiet versorgen, in dem 200 000 Menschen leben. 50 Patienten können im Feldlazarett gleichzeitig stationär behandelt werden, dazu erwarten die Johanniter täglich ungefähr 150 ambulante Versorgungen. Fünf Ärzte, zwölf Rettungssanitäter und drei Techniker sollen dort arbeiten. Die Johanniter werden das provisorische Krankenhaus leiten und selber mitfünf deutschen Helfern dort arbeiten.
Dieser Einsatz ist der bisher größte, der den Johannitern in einem Katastrophenfall durch eine internationale Organisation aufgetragen wurde.
Seit dem Erdbeben warten in Pakistan über 40 000 Menschen auf eine Behandlung ihrer teils schweren Verletzungen. Viele Betroffene leiden inzwischen an infizierten, offenen Wunden. Außerdem wurden sämtliche Gesundheitseinrichtungen in der Region um Batal zerstört, so dass die Hilfsbedürftigen dort noch immer ohne geeignete medizinische Hilfe leben. Der nahende Winter bringt weitere Gefahren für die geschwächten Menschen.
Quelle
: www.juh-medien.de

"Winterzelte für Pakistan" - DRK startet Spendenaktion

Am heutigen Montag, 24. Oktober, startet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Spendenaktion "Winterzelte für Pakistan". Das DRK ruft Bürger, Belegschaften von Betrieben, Geschäften oder Schulklassen dazu auf, jeweils ein Winterzelt für die Erdbebenopfer in Pakistan mit zu finanzieren. Ein Winterzelt für eine siebenköpfige Familie kostet 250 Euro. Ziel ist es, 50.000 Zelte für die Erdbebenopfer in Pakistan durch die Spenden zu beschaffen.
zur gesamten Presseaussendung...
Quelle: DRK

Interview mit Frederik Barkenhammar DRK Sprecher

Gut zwei Wochen sind seit dem verheerenden Erdbeben in Pakistan vergangen, und die Lage in der Katastrophenregion wird für die Betroffenen immer schwieriger. Noch immer sind zahlreiche Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten, Millionen von Menschen obdachlos - und in wenigen Wochen wird mit den ersten Schneefällen gerechnet. Frederik Barkenhammar, Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes, war bis Sonntag vor Ort und berichtet im FAZ.NET-Interview über die Not der Flüchtlinge in der Region Muzaffarabad.

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Frage: Nach dem Tsunami setzte gleich die nächste Flut ein: die der Spenden? Was ist aus dieser vielgerühmten Spendenbereitschaft geworden?
Das Ausmaß der Erdbeben-Katastrophe in Pakistan wurde von Anfang an unterschätzt. Nicht nur von privaten Spendern, sondern auch von der Staatengemeinschaft. Das Rote Kreuz hat zwei Hilfsappelle veröffentlicht: einen über 48 Millionen Euro und einen über 61 Millionen Euro. Diese Appelle sind bisher leider nicht einmal zu 25 Prozent gedeckt. Zudem muß man sehen, daß in Pakistan, anders als beim Tsunami, keine europäischen Touristen betroffen waren; keine Region, die man als Urlaubsland kennt und wo viele schon einmal selbst waren. Die Identifikation mit den Menschen in Pakistan fällt daher viel schwerer - und so ist auch die Bereitschaft zu spenden, leider nicht besonders groß. Hinzu kommt, daß es in diesem Jahr viele Naturkatastrophen gab. Schon wieder wütet ja ein Hurrikan in Amerika und auch die nächste Hungerskatastrophe im afrikanischen Malawi steht kurz bevor.

...
Das gesamte Interview und zahlreiche Bilder
Quelle: Frankfurther Allgemeine

Pakistan - ÖBH: Das Leben nach der Katastrophe

Als Folge des Erdbebens am 8. Oktober 2005 wurden Zehntausende Menschen in Pakistan obdachlos. Viele von ihnen haben alles verloren und sehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Die Hilfskräfte des Bundesheeres helfen den Betroffenen wo immer sie können.
Zu den neuesten Bildern vom Einsatz des Bundesheers...

Pakistan: Trinkwasserversorgung und langfristige Hilfe im Rahmen der UN

Balakot/Muzaffarabad. Heute trifft der erste Teil des Ablöseteams für das zehnköpfigen Einsatzteams Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland (SEEWA) des THW in Pakistan ein. Spezialisten der SEEWA versorgen die obdachlose Bevölkerung in den vom Erdbeben schwer getroffenen Städten Muzaffarabad und Balakot mit Trinkwasser.

In Abstimmung mit der pakistanischen Regierung und den Vereinten Nationen (UN) wurde je eine Trinkwasseraufbereitungsanlage in Muzaffarabad und in dem 40 Kilometer nördlich gelegenen Balakot aufgebaut. In Balakot waren die Trinkwasser-Experten des THW als erste Hilfsorganisation vor Ort. Die Anlagen produzieren täglich zusammen 200.000 Liter Wasser für die Versorgung von 20.000 Menschen in beiden Städten. Außerdem werden die örtlichen Behörden bei der Wiedererrichtung des Wassernetzes und eines Wasserwerks in Muzaffarabad von den Spezialisten des THW unterstützt. Das SEEWA-Team anaylsiert Wasserproben und testet laufend die Wasserqualität. Die ersten SEEWA-Kräfte landeten vor knapp zwei Wochen in Islamabad.

Zusätzlich zur akuten Nothilfe für die Erdbebenopfer wird das THW im Rahmen der UN-Erdbebenhilfe längerfristig Hilfe leisten. Zwei Mitarbeiter des THW unterstützen das Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) in den nächsten Wochen bei Planung und Aufbau von Flüchtlingscamps in der Erdbebenregion um Muzaffarabad. Flüchtlinge aus den umliegenden, für ausländische Hilfe schwer zugänglichen Bergtälern sammeln sich in dem Gebiet um die pakistanische Provinzhauptstadt. Der nahende Winter mit niedrigen Temperaturen und Schneefällen zwingt die Hilfsorganisationen zum schnellen Aufbau winterfester Zeltlager.

Ein weiterer Mitarbeiter des THW koordiniert für die UN Hilfsgüterlieferungen von Islamabad in die Krisenregion. Aus der ganzen Welt eintreffende Hilfsgüter, wie Decken, Zelte und Lebensmittel müssen vom Flughafen in Islamabad schnell und auf dem kürzesten Weg in die Flüchtlingscamps mit Lkw oder Helikoptern weitertransportiert werden.
Quelle: THW

24 Oktober 2005

Afrikanischer Albtraum

In Zentralafrika entwickeln sich Privatarmeen, meist geführt von Kriegsverbrechern, zu Staaten im Staate. Ein Eingreifen der Weltgemeinschaft ist dringender denn je.
Es hätte eine Sternstunde der Weltpolitik sein müssen: die Ausstellung der ersten weltweiten Haftbefehle gegen Kriegsverbrecher durch den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Aber was auf dem Papier der Ankläger wie ein Meilenstein im internationalen Kampf gegen Völkermord und Straflosigkeit aussieht, gestaltet sich in der Realität als groteske Tragödie.
zum vollständigen Artikel...

HINTERGRUND: "Schlimmer als Tsunami"

Die Probleme bei der Erdbebenhilfe in Südasien stellen nach UN-Angaben die beim Tsunami in den Schatten. Besonders dramatisch für die Überlebenden in Pakistan: Zwei Wochen nach dem Beben mit Zehntausenden Toten fehlen Millionen Euro. Pakistans Präsident Pervez Musharraf kritisierte die internationale Hilfe am Wochenende als "völlig unzureichend". Ganz anders war das bei der Flut-Katastrophe am Indischen Ozean Weihnachten 2004.Musharraf rechnet damit, dass der Wiederaufbau fünf Milliarden US-Dollar kosten wird, vom Ausland zugesagt sind bislang 620 Millionen US-Dollar (517 Millionen Euro). Auch das UN-Welternährungsprogramm (WFP) schlägt Alarm. Nur 10 Prozent der erbetenen 56 Millionen US-Dollar seien bislang eingegangen - Geld, das für die Lebensmittelversorgung von fast einer Million Überlebende gebraucht wird. Die UN haben um insgesamt 312 Millionen US-Dollar gebeten. Bis zum Wochenende gingen 43 Millionen Dollar ein. UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die Internationale Gemeinschaft eindringlich zu mehr Unterstützung aufgerufen. Und er hat an die Hilfsbereitschaft beim Tsunami erinnert.Nach der Flut, die rund 220000 Menschen das Leben kostete, waren schnell Milliardenbeträge zusammengekommen. Zeitweise wussten Helfer etwa in Sri Lanka kaum noch, wohin mit den Geldern. Viele Spender hatten einst selber an den bei der Flut verwüsteten Traumstränden gelegen und Einheimische kennen gelernt, die nun um Hilfe baten. Über Medien ließen geschockte Urlauber Daheimgebliebene durch Erzählungen, Fotos und Videoaufnahmen hautnah am Unfassbaren teilhaben. Andere ausländische Urlauber hatten die Flut nicht überlebt.Doch Pakistan ist kein Urlaubsgebiet, im öffentlichen Bewusstsein des Westens wird das Land nicht mit Traumstränden und Kokospalmen, sondern mit Kaschmir-Konflikt und Anti-Terror-Kampf verbunden. Dabei braucht das neue Katastrophengebiet ebenso dringend Hilfe wie einst die vom Tsunami heimgesuchten Gegenden. Im pakistanischen Katastrophengebiet ist fast die gesamte Infrastruktur zerstört worden. Immer noch sind Überlebende von Hilfe abgeschnitten.Problematisch in Pakistan ist bei der Versorgung der Überlebenden auch das Wetter. Menschen, die das Beben überlebten, sterben nun an Kälte. Auch in den Tsunami-Gebieten waren Millionen obdachlos geworden - in den Tropen war das aber kein Todesurteil. "In Sri Lanka hängen Kokosnüsse am Baum, niemand muss verhungern oder erfrieren", sagt Christoph Ernesti von der Aktion Deutschland Hilft. "Das hier ist etwas völlig anderes."
Quelle: Frankfurther Rundschau

Terrororganisaton Al Qaida ruft zur Erdbebenhilfe auf

Die Terrororganisation Al Qaida hat die Muslime weltweit zur Hilfe für die Erdbebenopfer in Pakistan aufgerufen.
In einer Videobotschaft, die der arabische Fernsehsender El- Dschasira am Sonntag ausstrahlte, bedauerte Eiman el Sawahiri, die Nummer zwei von El Kaida, dass seine Organisation nicht selbst Hilfe leisten könne.
«Meine Brüder und ich selbst wünschen an diesem Tag unter euch, unseren lieben Brüdern, zu sein. Doch die Agenten Amerikas stehen uns dabei im Wege, unseren Muslimbrüdern in der Not zu helfen.»
Der Al Qaida-Vize sagte weiter: «Wir alle kennen den derzeit wütenden amerikanischen Krieg gegen die islamische Wohltätigkeitsarbeit.» Die Regierung von Präsident Pervez Musharraf sei ein Teil des amerikanischen Geheimdienstes.
«Doch trotz alledem dränge ich alle Muslime, ihren Brüdern in Pakistan mit allen Mitteln zu helfen und so viel Hilfe wie möglich zu schicken», erklärte El Sawahiri. Der Ägypter und der Al Qaida- Chef Osama bin Laden werden im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet vermutet.

Quelle: Basler Zeitung

Pakistan: Heftiges Nachbeben (6,0 nach Richter)

Islamabad (rpo). Rund zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in Pakistan hat es in der Kaschmir-Region ein heftiges Nachbeben gegeben. Die Erschütterung erreichte eine Stärke von 6,0 auf der Richterskala. Bisher gibt es noch keine Berichte über mögliche Schäden oder weitere Opfer.
Das Zentrum des neuen Bebens lag etwa 140 Kilometer nördlich der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Seit dem Erdstoß der Stärke 7,6 am 8. Oktober ist die Region bereits von hunderten Nachbeben erschüttert worden.

Quelle: RP-Online

Hubschrauber stürzt auf Hilfsflug ab - Fünf Tote

Baku - Ein russischer Militärhubschrauber mit fünf Insassen an Bord ist auf einem Hilfsflug für die Erdbebenopfer in Pakistan in Aserbaidschan abgestürzt.
Nach offiziellen Angaben stürzte die Maschine kurz nach einem Tankstopp ab. Der von den Vereinten Nationen (UN) gecharterte Hubschrauber war unterwegs von Trabzon in der Türkei in die Erdbebenregion in Pakistan. Einem Fernsehbericht zufolge stürzte der Helikopter am Abend in der aserbaidschanischen Stadt Geokchai nahe einem Marktplatz ab, der jedoch menschenleer gewesen sei.
Bei dem Erdbeben in der Region Kaschmir waren Anfang des Monats mehr als 50.000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 74.000 Menschen wurden verletzt. Darüber, wie es in den abgelegenen Gebieten aussieht, gibt es keine eindeutigen Angaben. Die Nato hatte am Freitag angekündigt, bis zu 1000 Soldaten zur Unterstützung der Beben-Opfer nach Pakistan zu schicken.

Quelle: Reuters

23 Oktober 2005

Pakistan: DRK Rotkreuzkrankenhaus einsatzbereit

Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben steht in der pakistanischen Stadt Muzaffarabad ein Feldkrankenhaus des Roten Kreuzes mit 150 Betten zum Einsatz bereit. Weniger als eine Woche hat es gedauert, um 150 Tonnen Material in Flugzeugen nach Islamabad zu transportieren, dort auf 25 Lastwagen zu verladen, die Ladung 80 Kilometer auf einer schwer beschädigten Straße in eine zerstörte Stadt zu bringen und dort aufzubauen.

der ganze Artikel des DRK...

Aus den Trümmern gerettet

Frederik Barkenhammar ist Pressereferent beim Deutschen Roten Kreuz und momentan im Erdbebengebiet in Pakistan. Er berichtet aus Barakot, der Stadt, in der zur Zeit auch die Trinkwasserexperten des Österreichischen Roten Kreuzes im Einsatz sind.
Zum Artikel...

Pakistan: Beben-Hilfe völlig unzureichend

Ö1 Inforadio 23.10.05 Audio (Länge: 0:47 min)

Die internationale Gemeinschaft hat die Folgen des Erdbebens in Südasien unterschätzt. Verzweifelt rufen Sprecher der UNO zu mehr Spenden auf. Auch mehr als zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben bleiben einige betroffene Gebiete unerreichbar, das Ausmaß der Katastrophe ist daher weiterhin unklar, Hunderttausende Menschen warten immer noch auf Hilfe, bisher wurden erst 60.000 Zelte verteilt, es fehlt an Hubschraubern und die Nothilfe Stützpunkte sind haltlos überfüllt. Bis zu 79.000 Tote befürchtet Mit sinkenden Temperaturen sinken nun auch die Überlebenschancen vieler Menschen, die durch das Erbeben obdachlos geworden sind, erklärte heute ein UNO Sprecher. Die offizielle Zahl der Todesopfer ist auf 51.300 gestiegen, die Regionalbehörden der am schlimmsten betroffenen Gebiete gehen derzeit von mindestens 79.000 Toten aus.

Quelle: oe1.orf.at

Ukraine: Teilnahme an internationaler Katastrophenübung in der Ukraine

Vier Mitarbeiter des Roten Kreuzes Kärnten nahmen an der internationalen Übung „Joint Assistance 2005“ in Yavoriv Ukraine vom 07. bis zum 14. Oktober teil. Die Übung wurde von der NATO und den ukrainischen Behörden unter Teilnahme von UN-OCHA und zivilen, sowie militärischen Teams aus 12 Staaten durchgeführt. Österreich nahm mit gemischten zivilen Einheiten in Auftrag vom staatlichen Krisenmanagement des BMI teil. „Die Einladung zu dieser Übung spiegelt den ausgezeichneten Ruf unserer Mitarbeiter wieder“, erklärt der Kärntner Rot-Kreuz Präsident Dr. Peter Ambrozy.
Quelle: LV Kärnten

Dankesfeier des ÖRK

Überladen?
viele nette Gäste fanden sich in Stiegls Brauwelt in Salzburg ein.
Leider war um 15 Uhr schon "Schluss mit Lustig"....


Ankunft Brauwelt a Flugzeig Japanische Kunst Hangar 7

21 Oktober 2005

2005-10-21 Pakistan EQ situation map

2005-10-21 Pakistan EQ situation map
2005-10-21 Pakistan EQ situation map,
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Das österr. - schwedische WatSan Team ist mit der Errichtung der Anlagen in Balakot beschäftigt und soll morgen (Sa.) mit der Produktion beginnen.
Das Deutsche Team mit Werner Lechner sollte heute in Batagram eingetroffen sein.

20 Oktober 2005

Erdbeben Pakistan: Rotes Kreuz will 500.000 Menschen versorgen

70.000 Opfer noch ohne Erste Hilfe
Am Freitag, den 21. Oktober, startet der vierte Hilfsflug des DRK. An Bord befinden sich vier Geländefahrzeuge, Schlafsäcke, Teile der Trinkwasseraufbereitungsanlage, sowie ein Kühlsystem zum Transport von Blutkonserven in die entlegenen Bergregionen. Zwei weitere Hilfsflüge starten in den kommenden Tagen.

Aufgrund der anhaltenden dramatischen Lage im Erdbebengebiet, hat das Deutsche Rote Kreuz in den letzten Tagen seine Hilfen erheblich ausgeweitet:
- Eine Basisgesundheitsstation wurde nach Muzzafarabad in Kaschmir entsandt
- Medikamente und Infusionslösungen sichern die Versorgung von 10.000 Menschen in den nördlichen Provinzen Pakistans für die nächsten drei Monate
- Eine Trinkwasseraufbereitungsanlage zur Unterstützung mobiler Gesundheitsstationen kann bis zu 200.000 Liter Frischwasser täglich produzieren
- Mit Spendengeldern und Mitteln des Auswärtigen Amtes konnte das DRK bislang mehr als 2.000 Familienzelte sowie jeweils 10.000 Wolldecken, Schlafsäcke und Kersosin-Laternen beschaffen. Ingesamt werden durch das Rote Kreuz bis zu 45.000 Winterzelte für 315.000 Menschen durch das Rote Kreuz beschafft.
- Bis zum Wochenende werden insgesamt 25 DRK-Helfer in der Erdbebenregion im Einsatz sein.


Quelle: DRK

Pakistan-Erdbeben verschob tausende Minen

Bewohner gefährdet - Militärkarten, auf denen die Lage der Minen vermerkt war, sind nutzlos geworden
Srinagar - Das verheerende Erdbeben in der Kaschmir-Region könnte einer Menschenrechtsorganisation zufolge tausende Landminen verschoben haben. Wegen der Erdrutsche seien die Minen "mit Sicherheit" an andere Orte gerückt worden, sagte am Donnerstag Shafat Hussain von der Organisation "Global Green Peace", die seit Jahren für ein minenfreies Kaschmir kämpft.
Die Militärkarten, auf denen die Lage der Minen bisher vermerkt war, seien damit nutzlos geworden. Hussain warnte, die Leben von Dorfbewohnern an der Grenzlinie zwischen dem pakistanischen und dem indischen Teil der seit Jahrzehnten zwischen Indien und Pakistan umkämpften Kaschmir-Region sei in Gefahr. Entlang der Grenze werden tausende Minen vermutet.
Quelle: der Standard

Werner Meisinger - Teamleader in Kaschmir

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Der Vorarlberger Werner Meisinger, der als Teamleader in Kaschmir ist, ist ein erprobter und erfahrener Katastrophenhelfer.

Während der Kosovo-Krise in Albanien und nach dem Hurrikan Mitch in Honduras war er ebenso im Einsatz wie beim Hochwasser im Sudan oder nach dem Erdbeben in Bam. Selbstverständlich hat Meisinger als Landesrettungskommandant von Vorarlberg beim heurigen Hochwasser in Westösterreich tagelang den Einsatz der Rotkreuz-Helfer geleitet.

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Zu den folgenden Fragen stehen die Antworten von Werner Meisinger zum Download zur Verfügung:
    Wie ist die Situation vor Ort? Was machen die Rotkreuz-Helfer? Download (mp3)

    Wie geht es der betroffenen Bevölkerung gibt es Seuchengefahr? Download (mp3)

    Was ist die Aufgabe der Österreichischen und Schwedischen Rotkreuz-Teams? Download (mp3)

    Wieviele Menschen werden von Ihrer Anlage versorgt? Download (mp3)

    Was sind die nächsten Herusforderungen für das Expertenteam in Kaschmir? Download (mp3)

    Wie ist die Wetterlage in Kaschmir im Moment? Download (mp3)

Pakistan - Stöckl Wolfgang löst Andreas Hattinger ab

Morgen Freitag (21.10.) wird Wolfgang Stöckl ins Bebengebiet reisen. Er trifft dort Andreas Hattinger, dessen Agenden Wolfgang nach dreitägiger Einführung übernehmen wird.
Quelle: TWAOOE

Pakistan - Lechner Werner verstärkt DRK Team

Rotes Kreuz entsendet zwei weitere Mitarbeiter
Heute am, 20.10. werden zwei weitere Rotkreuz-Mitarbeiter in die Bebenregion nach Pakistan aufbrechen. Das Österreichische Rote Kreuz stellt die beiden Trinkwasserspezialisten Werner Lechner (OÖ) (Bild) und Jörg Orthmayr (Tirol) dem Deutschen Roten Kreuz als Unterstützungsteam für einen Einsatz im Bereich "Spezialised Water and Sanitation" zur Verfügung.

Die Mitarbeiter werden über London nach Islamabad fliegen. Einsatzort soll voraussichtlich Batagram sein (an der Grenze zu Afghanistan, nahe der Stadt Peshawar).
Die Mannschaft besteht aus den beiden Österreichern und drei Kollegen des Deutschen Roten Kreuzes. Am Einsatzort werden sie rund 120.000 Liter Wasser pro Tag produzieren.

Quelle: ÖRK-Pressestelle

19 Oktober 2005

Pakistan - Andreas Hattinger berichtet vom Nachbeben

Rotkreuz-Spezialist Andreas Hattinger berichtet heute morgen vom Nachbeben in Pakistan: " Die Erde hat relativ lange gebebt - mehr als eine halbe Minute, aber die Hilfe geht unablässig weiter. Und sie muss weiterlaufen, denn der Winter kommt in dieser Region um einen Monat früher als sonst. In Balakot ist bereits Schnee gefallen. Wenn es sich tatsächlich um einen verfrühten Wintereinbruch handelt, dann kann das für die minimalistisch eingerichteten Notunterkünfte dramatisch werden."

Der oberösterreichische Rotkreuz-Sanitäter und Wasserexperte Andreas Hattinger ist seit 11. Oktober in Pakistan. Seine Hauptaufgabe ist es, innerhalb eines internationalen Spezialistenteams die Situation zu beurteilen und dementsprechende Hilfen anzufordern.
"Neben der hereinbrechenden Kälte ist eines der großen Probleme entsprechende hygienische Maßnahmen aufzubauen. Hier müssen wir unsere Aufgabe raschest erfüllen. Die Seuchengefahr ist und bleibt ein Thema", so Hattinger.

Auf die Frage, was besonders benötigt wird, antwortet Hattinger knapp: "Geld, Geld, Geld. Nur damit können wir rasch Hilfsgüter einkaufen und zu den Betroffenen bringen. Wir machen uns große Sorgen..."

Quelle: Presseaussendung des ÖRK

Andreas Hattinger - Trinkwasserspezialist im Erdbebengebiet Südasien.

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Der oberösterreichische Rotkreuz-Sanitäter und Wasserexperte Andreas Hattinger ist nach dem Erdbeben in Südasien seit 11. Oktober in Pakistan.

Von Islamabad aus sorgt er – gemeinsam mit einem internationalen Expertenteam - für die Wasserversorgung und Trinkwasser-aufbereitung. Hattinger war zuletzt als Rotkreuz-Teamleiter während der Tsunami-Katastrophe in Indonesien im Einsatz und gilt als einer der Top-Wasserexperten in Österreich. Im Dezember 2003 leitete der Oberösterreicher nach dem Erdbeben in Bam / Iran ein Wasser-Team des Österreichischen Roten Kreuzes. "Jeder Einsatz ist anders. In Pakistan haben wir auch auf Grund der Höhenlage des Einsatzgebietes ungewöhnliche Bedingungen."
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Zu den folgenden Fragen stehen die Antworten von Andreas Hattinger zum Download zur Verfügung:
    Wie ist die Situation vor Ort im Katastrophengebiet Pakistans?
    Download (mp3)

    Wieso gibt es eine Seuchengefahr im Erdbebengebiet?
    Download (mp3)

    Wie geht die Bevölkerung mit den Nachbeben um?
    Download (mp3)

    Wie sind die Temperaturen im Einsatzgebiet der Helfer?
    Download (mp3)
Quelle: ÖRK/LVOOE

18 Oktober 2005

Pakistan - Rotes Kreuz: Trinkwasser des für Beben-Opfer

Zwei Trinkwasserspezialisten des Roten Kreuzes, die zusammen mit einem fünfköpfigen, schwedischen Team am Freitag nach Islamabad geflogen sind, befanden sich am Weg in Richtung Einsatzgebiet Balakat abseits von Muzaffarabad. Werner Meisinger aus Vorarlberg und Klaus Egger aus Oberösterreich werden den Überlebenden des Erdbebens mit einer Trinkwasseraufbereitungsanlage helfen. "Ich erwarte den Konvoj von 14 Lkw mit Material in etwa 24 Stunden im Krisengebiet. Am Donnerstag oder Freitag soll dann reines Wasser aus der Anlage des Roten Kreuzes zu fließen beginnen", meinte Hattinger.
Quelle: Salzburger Nachrichten

Pakistan: UNHCR Luftbrücke für Erdbebenopfer ausgeweitet

Weitere UNHCR-Experten für die Bereiche Logistik und Camp-Planung/Koordination und Management werden derzeit nach Pakistan entsandt. Die Regierung informierte UNHCR darüber, Lager für Erdbebenopfer in drei Ortschaften einzurichten: Balakot (für 3.500 Familien), Ghari Habib Ullah (für 3.000 Familien) und Batagram (Anmerkung: jener Ort wo das österr. deutsche Team tätig werden soll) (für 5.000 Familien). UNHCR wurde gebeten, bei der Einrichtung dieser Lager zu helfen. UNHCR hat der pakistanischen Armee 5.000 Plastikplanen übergeben, von denen ein Teil für die Erdbebenopfer im unzugänglichen Kaghan Tal aus der Luft abgeworfen werden musste.
Quelle: UNHCR

Pakistan: ÖBH meldet: "das Wasser fließt!"

Muzaffarabad, 18. Oktober 2005 - Es ist soweit: Seit gestern fließt in Muzaffarabad frisches Trinkwasser! Stundenlang hatten sich die Bundesheer-Konvois am Wochenende über enge, zum Teil verschüttete, Gebirgswege bis in ihr Einsatzgebiet durchgekämpft. Und obwohl Regen und Hagel die Arbeit erschwerten, begannen die Soldaten so schnell wie möglich mit dem Aufbau ihres 70 Tonnen schweren Equipments. Montagnachmittag konnte Kommandant Friedrich Aflenzer dann melden: "Das Wasser fließt!"
Wie geht's weiter?
Und Aflenzer erklärt, wie's jetzt weitergeht: "Neben der Wasser-Eigenversorgung wird das Zeltlager der Bebenopfer, der Hauptplatz um die Moschee und der Hubschrauber-Landeplatz der internationalen Hilfskräfte versorgt." Einen Monat lang werden die Helfer des Bundesheeres rund 120.000 Liter Wasser pro Tag an die Einwohner verteilen. Die Familien der Soldaten kann Aflenzer beruhigen: "Alle sind gesund und trotz der enormen Strapazen hochmotiviert."
Der Winter naht
Nach wie vor hat das vom Erdbeben schwer getroffene Gebiet Hilfe dringend nötig. 80 Prozent von Muzaffarabad sind zerstört, die Region beklagt rund 15.000 Tote. Unzählige Menschen irren noch immer in den umliegenden Bergen umher, andere schlafen auf den Straßen oder den Ruinen ihrer Häuser. Zusätzlich verschlimmern könnte sich die Lage durch das Wetter: Noch im Oktober wird mit dem Einbruch des Winters gerechnet.

Quelle: ÖBH

17 Oktober 2005

Pakistan - Joint Mission ERU WatSan GRC/ARC

WatSan Spezialised Water & Sanitation - DRK/ÖRK
Derzeit wird seitens des ÖRK über Ansuchen des Deutschen Roten Kreuzes ein 2köpfiges Unterstützungsteam (LVOÖ und LVT) für einen Einsatz der ERU Spezialised Water and Sanitation zusammengestellt, welches am Donnerstag, 20.10.2005, nach Islamabad fliegen wird. Dort trifft das Team auf die Kollegen des DRK und wird in Batagram in den Einsatz gebracht werden.

Pakistan - ÖBH im Einsatzgebeit eingetroffen

Die Kameraden haben den Einsatzraum erreicht und auch schon ihr Camp errichtet.
Bilder gibts im Netz, bewegte in Thema (Wiederholung am 19.10.2005, 00:40)

TAL DER TRÄNEN


Major Fritz Aflenzer weiß, was ihn und seine 60 Männer erwartet: unwegsames Gelände, Kälte, vielleicht schon Schnee und unsägliches Leid. Menschen, die nach einer der größten Erdbebenkatastrophen in Pakistan unter kaputten Brücken Zuflucht suchen, Menschen, die verzweifelt ihre Angehörigen suchen, Menschen, die tagelange Fußmärsche in Kauf nehmen, um ihre schwerverletzten Kinder in ein Spital oder wenigstes zu einem Arzt bringen zu können. Bilder des Elends und des Grauens. Das österreichische Bundesheer zieht mit Wasseraufbereitungsanlagen mitten in die Katastrophenregion von Muzaffarabad: die Toten werden auf fast 20.000 geschätzt, die Verletzten auf 42.000, obdachlos sind mehr als 4 Millionen Menschen. Jetzt geht es darum, diese Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen - Wasser ist das Wichtigste. Das Austrian Force Desaster and Relief Unit - kurz AFDRU - ist erfahren in solchen Dingen: Mayor Aflenzer hat schon viele Einsätze hinter sich. Sein Jüngster in der Truppe ist Mathias Steurer, gerade mal 20 Jahre alt, Gefreiter aus Neunkirchen. "Ich will nur den Menschen helfen", sagt der junge Niederösterreicher, was ihn wirklich erwartet, weiß er nicht. Gerhard Tuschla hat für THEMA die Bundesheertruppe in das Tal der Tränen begleitet.

16 Oktober 2005

World Metheorological Organization

Hier findest du Wetterdaten aus dem Erdbebengebiet
unter South Asia earthquake weather forecast (eng) findet sich eine etwas genauere Prognose. Weniger detailiert ist die Websuite des Pakistanischen Meteorologischen Amts. Daher wird sicher auch das Pakistanische Fernsehen seine Wettervorhersage beziehen.

Pakistan: Mehr Betroffene als beim Tsunami

Das Rote Kreuz hat seinen Hilfsappell für die Erdbebenopfer in Pakistan und Indien auf 61 Millionen Euro erhöht. Dieser Betrag ist nötig, um 750.0000 Menschen drei Monate lang mit le-bensnotwendigen Hilfsgütern zu versorgen. "Vier Millionen Menschen sind vom Erdbeben betroffen, eine Million von ihnen obdachlos. Dies sind doppelt so viele Opfer wie beim Tsunami Anfang des Jahres. Sie brauchen dringend Nahrung, Zelte, Decken, Kochausrüstung und medizinische Versorgung", sagt Maybrit Illner, Botschafterin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), und ruft zu weiteren Spenden auf.
Aufgrund der verheerenden Situation im Erdbebengebiet hat das Rote Kreuz seine internationale Hilfsoperation massiv verstärkt:
- In den nächsten Tagen wird das Rote Kreuz ein Feldkrankenhaus im pakistanisch verwalteten Teil Kaschmirs aufbauen.
- Das DRK hat eine Basisgesundheitsstation nach Pakistan geschickt. Sie wird nach Kaschmir transportiert, um dort das Krankenhaus zu unterstützen.
- Zwei weitere mobile Gesundheitsstationen sind in Pakistan angekommen. Über 50 internationale Rotkreuzdelegierte werden im Krankenhaus und in den Gesundheitsstationen im Einsatz sein.
- In der nächsten Woche schickt das DRK eine Trinkwasseraufbereitungsanlage nach Pakistan, die zusammen mit einer zweiten Anlage die mobilen Gesundheitsstationen unterstützen soll.
- Eine logistische Spezialeinheit des Britischen Roten Kreuzes wurde in Abbotabad, Kaschmir aufgebaut.
- 40 Lastwagen des Norwegischen Roten Kreuzes sind auf dem Weg ins Erdbebengebiet.
- Mehrere Suchdienstteams des Roten Kreuzes werden in entlegene Gebiete im Erdbebengebiet entsandt, um nach vermissten Menschen zu suchen. Auf der Webseite www.familylinks.icrc.org besteht für Betroffene die Möglichkeit, zu vermissten Angehörigen und Freunden Kontakt aufzunehmen.
- Der Pakistanische Rote Halbmond baut seine Nothilfemaßnahmen aus: Zwölf Teams von Ärzten und freiwilligen Rettungssanitätern sind im Einsatz, um Erste Hilfe zu leisten, die Verletzten medizinisch zu versorgen und zu evakuieren. Der Blutspendedienst der Schwestergesellschaft hält Blut vor und ruft ständig zu weiteren Blutspenden auf.
- Mehr als 1.500 freiwillige Helfer des Pakistanischen Roten Halbmonds sind im Einsatz, um die Erdbebenopfer medizinisch und mit lebensnotwendigen Gütern zu versorgen. Bislang haben sie 23 Lastwagenladungen Nahrung, Zelte, Decken und Kleider in den pakistanischen Teil Kaschmirs und in die nordwestliche Grenzprovinz gebracht. In Islamabad sind sie weiterhin mit Rettungs- und Bergungsarbeiten beschäftigt, da noch immer viele Menschen unter den Trümmern vermutet werden.
- Das Indische Rote Kreuz verteilt Nahrungsmittel und wichtige Hilfsgüter. In Jammu und Kaschmir haben Rotkreuzhelfer an einem Tag über fünf Tonnen Essensrationen verteilt. Gleichzeitig gehen die Rettungsarbeiten weiter.
"Besonders besorgniserregend ist die enorme Zahl der Verletzten und derer, die kein Dach über dem Kopf haben", sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. "Wir müssen uns beeilen, winterfeste Zelte, Öfen und warme Kleidung zu den Menschen zu bringen". "So viel Leid, so viele Katastrophen! Fast könnte man verzweifeln...
Aber genau das tun wir nicht, die – Katastrophensoforthilfe für die Opfer des Erdbebens ist bereits angelaufen", so DRK-Botschafterin Maybrit Illner. "Seit mehr als zwei Jahrzehnten engagiert sich das DRK in Pakistan. Gesundheitsstationen wurden eingerichtet sowie Krisenstützpunkte für Notsituationen – das alles ist nun doppelt wichtig", ergänzt Illner. Um eine effiziente Koordination der gemeinsamen Hilfsoperation der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu garantieren, hat das Rote Kreuz in Islamabad ein gemeinsames logistisches Netzwerk eingerichtet. Von dort aus werden alle Hilfsgüterlieferungen in das Katastrophengebiet koordiniert.
Quelle: DRK

Pakistan: Regen reisst Bebenopfer immer tiefer in die Katastrophe

Verzweifelte Lage in Kaschmir
Eine Woche nach dem Erdbeben im Kaschmir reissen sintflutartige Regenfälle die Überlebenden immer tiefer in die Katastrophe. Die Hilfe aus der Luft wurde weitgehend eingestellt. Kälte, Unterernährung und Krankheiten gefährden das Leben von tausenden Kindern im Kaschmir.

Zu wenig Zelte
Bagh ist eine der am schwersten betroffenen Ortschaften. Mehr als eine Woche danach gibt es immer noch nicht genügend Notunterkünfte für die Bewohner, geschweige denn für die Flüchtlinge, die auf der Suche nach Hilfe aus den umliegenden Bergen in die Stadt geströmt sind. Von 100.000 benötigten Zelten im pakistanischen Teil von Kaschmir sind bislang nur 18.000 eingetroffen, wie Ministerpräsident Aziz am Samstag mitteilte. Insgesamt sind schätzungsweise zwei Millionen Menschen ohne Obdach. Auch die Besitzer von nicht eingestürzten Häusern wagen sich aus Angst vor Nachbeben nicht zurück.


Bislang sind 2873 Helfer aus 61 Ländern nach Pakistan gekommen, wie das Innenministerium mitteilte. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat 35 Tonnen Kalorien-Riegel aus Norwegen eingeflogen, mit denen 75'000 Menschen eine Woche lang ernährt werden können. Pakistan nahm auch ein Hilfsangebot aus Israel an, obwohl beide Staaten keine diplomatischen Beziehungen haben. Saudi-Arabien sagte Pakistan am Samstag 110 Millionen Euro für den Wiederaufbau zu.
Quelle: NZZ

Pakistan: Rettungshubschrauber abgestürzt

Der Militärhubschrauber vom Typ MI-17 war auf dem Rückweg zu seinem Stützpunkt, nachdem er Bergungskräfte in die Stadt Bagh gebracht hatte. Ursache des Unglücks vom Samstagabend sei das schlechte Wetter in der Region oder ein technischer Fehler, sagte ein Militärsprecher am Sonntag.
Alle Insassen des Transporthubschraubers waren Angehörige der Streitkräfte. Die Stadt Bagh gehört zu den am schwersten betroffenen Ortschaften des Erdbebens vom 8. Oktober. Die Naturkatastrophe kostete nach jüngsten Angaben 38.000 Menschen das Leben. Ein früher Wintereinbruch behindert die Bergungsarbeiten und die Hilfe für die Überlebenden. Von 100.000 benötigten Zelten im pakistanischen Teil von Kaschmir sind bislang nur 18.000 eingetroffen, wie Ministerpräsident Shaukat Aziz am Samstag mitteilte.

Quelle: RP-Online

Hintergrund: Pakistans Kultur, Religion und Festtage

Eine fünftausendjährige Regionalgeschichte von wechselnden Hochkulturen, Eroberungs - sowie Einwanderungswellen und von geistigen Einflüssen aus vielen Regionen der alten Welt hat in Pakistan zur Entstehung einer hochkomplexen Gesellschaft geführt.

Die Industalkultur, die 2000 v. Chr. im Gebiet des heutigen Pakistans blühte, stand der Hochkultur im alten Ägypten, mit hochmodernen Wasser- und Kanalisationssystemen, in nichts nach.In Taxila, nahe Islamabad existierte die älteste Universität der Welt, an der auch die erste Grammatik der Welt geschrieben wurde, für Sanskrit.
Pakistan ist ein Vielvölkerstaat in dem über 20 Sprachen gesprochen werden. In Pakistan finden sich sowohl buddhistische Monumente als auch hinduistische Tempel, islamische Paläste und Herrschaftshäuser der Briten und Moguln. Die bildende Kunst wird von gräko-buddhistischen Friesen und Kunstgegenständen dominiert. Religiöse Gesänge und Tänze der Volkskultur sind traditionell wichtig, wobei die Tänze durch ihre Sinnlichkeit und Kraft hervorstechen. Der bedeutendste Schriftsteller des Landes ist Dr. Mohammad Iqbal, er schrieb eine Reihe von Büchern über Dichtung und Philosophie und spielte zudem eine wichtige Rolle bei der Schaffung des Staates.
Moderne Kulturzentren sind Lahore und Karachi.
Für pakistanische Kulturschaffende stellt sich ihre Arbeit heutzutage häufig als eine Gratwanderung zwischen künstlerischem Interesse an modernen Kulturströmungen und Rücksichtnahme auf fundamentalistische Kräfte dar. 97% der pakistanischen Bevölkerung sind Muslime. Zwei Drittel bekennen sich zum Islam sunnitischer Prägung, das andere Drittel gehört der schiitischen Glaubensrichtung und kleineren Sekten an, wie z.B. den Ahmadiyya, Christen, Hindus, Sikhs sowie wenige Parsen, die Anhänger Zarathustras, und Buddhisten bilden mit 3% die "anderen Religionen".
Zentrum des religiösen Lebens sind die Moscheen. Die Faisal Moschee in Islamabad, sowie die Badshahi - Moschee in Lahore gehören zu den größten Moscheen der Welt. Die unzähligen Schreine überall im Land, die den "Heiligen Männern" gewidmet sind und Pilger von überall anziehen, sind als soziale Zentren etabliert. Es werden dort häufig die ekstatisch - fröhlichen Urs Feste gefeiert.
Die soziale Gliederung nach Alter , Geschlecht, Religions- sowie Volksgruppen Zugehörigkeit und Beruf spielt eine sehr große Rolle in der Bevölkerung. Der Islam verdient Respekt im öffentlichen Alltag Pakistans. Deshalb sollte ihre Kleidung nicht zu eng oder freizügig sein. In Zeiten des Ramadan ist das öffentliche Leben stark beeinflusst.
In der Öffentlichkeit sollten auch sie nicht essen oder rauchen und trinken und keine Zärtlichkeiten austauschen.
Nationalfeiertag: 23. März (Proklamation der Republik 1956 )
Weitere Feiertage:1 Mai,1.Juli,14. August, 6.und 11. September, 9.November, 25.und 31. Dezember sowie jährlich wechselnde islamische Feiertage.
Freitag ist Ruhetag
Quelle: indwia.org

Hintergrund: der Kaschmirkonflikt

Der Kaschmirkonflikt besteht seit der Gründung von Indien und Pakistan zwischen den beiden Staaten. Es geht dabei um die Grenzregion Kaschmir, auf die beide Staaten Gebietsanspruch erheben.
Er begann mit der Unabhängigkeit der beiden Länder. Der damalige hinduistische Fürst von Kaschmir betrieb den Anschluss der Region an Indien, während die zu 80 % muslimische Bevölkerung zu einem Anschluss an Pakistan tendierte.
1948, 1965 und 1971 wurden zwischen Pakistan und Indien bereits Kriege geführt. Seit 1999 gibt es wieder kleinere Scharmützel zwischen beiden Ländern, die inzwischen beide auch über Atomwaffen verfügen, weshalb dieser Konflikt eine besondere weltpolitische Brisanz erhält. Die Vereinten Nationen unterhalten seit 1949 eine Beobachtermission (UNMOGIP) im Grenzgebiet.
Quelle: wikipedia.org

15 Oktober 2005

Sudan: Warnung vor Eskalation der Gewalt

"Wenn die internationale Staatengemeinschaft ernsthaft an einem Stopp des Völkermordes interessiert ist, dann muss sie der AU-Truppe auch die nötige logistische und finanzielle Unterstützung geben", sagte GfbV-Sudanexperte Delius. "Sollte sie dazu nicht bereit sein, muss der Weltsicherheitsrat eine UNO-Friedenstruppe nach Darfur entsenden, um den Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen."
Angesichts des mangelnden Willens der sudanesischen Regierung, die Zivilbevölkerung vor Übergriffen zu schützen und die mordenden und vergewaltigenden Janjaweed-Milizen zu entwaffnen, braucht die Truppe der Afrikanischen Union (AU) nach Auffassung der GfbV ein robusteres Mandat. Bisher soll sie nur den Waffenstillstand überwachen, hat jedoch weder den Auftrag, Zivilisten aktiv zu schützen, noch das Recht, Angreifer zu verfolgen.
Nach mehreren Anschlägen auf die Friedensmission der AU haben die Vereinten Nationen einen Teil ihrer Mitarbeiter aus Darfur ausgeflogen. Im Süden der Region seien etwa ein Drittel aller Nothilfeprogramme eingestellt worden, sagte eine UNO-Sprecherin am Donnerstagabend. Am vergangenen Wochenende hatten Rebellen Angehörige der afrikanischen Friedensmission in Darfur kurzfristig als Geiseln genommen. Außerdem wurden fünf nigerianische AU-Soldaten getötet.
Quelle:
Kleine Zeitung, Gesllschaft für bedrohte Völker

Pakistan: AFDRU-Erste Eindrücke aus der Luft

Freitag, 14. Oktober 2005:
Kurz nach der Ankunft in Pakistan konnte sich Oberstleutnant Friedrich Aflenzer einen ersten Überblick über die Lage rund um Muzaffarabad verschaffen. In einem pakistanischen Armee-Helikopter flog der Chef des Bundesheer-Kontingents über und in das zerstörte Gebiet.
Quelle:
Österreichisches Bundesheer
Bilder der ersten Eindrücke

Koordination der Hilfsaktionen in Pakistan

Bürokratische Hürden und Zögern in Indien
Das schlechte Wetter, das in den letzten zwei Tagen die Hilfe für Erdbebenopfer im pakistanischen Teil Kaschmirs schwer beeinträchtigte, hat sich am Mittwoch wieder gebessert. Die Arbeiten zur Öffnung von Bergstrassen in die abgelegenen Täler von "Azad Kashmir" konnten daher wieder aufgenommen werden. Pakistan tut sein Möglichstes, die Hilfe von Organisationen aus dem In- und Ausland zu erleichtern. Inzwischen sind Teams aus dreissig Ländern im Erdbebengebiet tätig, und zusammen mit den Vereinten Nationen muss die Regierung die zunehmende Komplexität der logistischen Planung in den Griff bekommen.
Kontrast zum Nachbarland
Die Koordination ist umso schwieriger, als die lokale Administration zusammengebrochen ist und Wohltätigkeitsorganisationen die Verteilung von Gütern übernommen haben. Angesichts des rasch nahenden Winters sieht sich die Regierung zudem gezwungen, die drei zeitlich gestaffelten Phasen von Rettung, Lebenssicherung und Wiederaufbau gleichzeitig durchzuführen. Die Weltbank hat angekündigt, die von ihr gesprochenen 40 Millionen Dollar vor allem in die rasche Wiederherstellung der Infrastruktur zu investieren, etwa in die Bereitstellung von wintersicheren Unterkünften und von Heizöl. Indien bietet einen markanten Kontrast zur Haltung Pakistans. Während sich Erdbebenopfer im indischen Teil Kaschmirs über die bürokratischen Verzögerungen der Zivilverwaltung beklagen, kritisieren unabhängige Organisationen - namentlich ausländische - die wenig kooperative Haltung der Regierung, sei es bei der Erteilung von Einreisevisa oder bei der Entgegennahme von Hilfsgütern.
Dagegen können in Pakistan ausländische Helfer ohne Visum einreisen.
Es mag sein, dass die ungleich grösseren Zerstörungen in Pakistan das unterschiedliche Verhalten erklären. Doch auch in Indien hat sich die Zahl der Toten inzwischen auf über 1600 erhöht. Es lässt sich aber nicht übersehen, dass Indien gern seine Fähigkeit unter Beweis stellt, einer Katastrophe selber Herr zu werden. Die Rückweisung ausländischer Helfer Anfang Jahr nach dem Tsunami ist ein sprechendes Beispiel dafür. In einer heiklen Region wie Kaschmir, wo Indien traditionell jede ausländische Einmischung zurückgewiesen hat, kommt dieser Reflex nicht unerwartet. Immerhin hat die Kritik seitens der Opfer zur Folge gehabt, dass wie im Fall des Tsunami und des Erdbebens in Gujarat die private inländische Hilfe anzurollen beginnt. Um ein Chaos zu vermeiden, wie es sich bei früheren Hilfewellen eingestellt hatte, hat die indische Armee die Bevölkerung aufgerufen, ihre Hilfe auch über militärische Kanäle zu leiten.
Lager von Untergrundgruppen beschädigt
Indische Medien haben darüber zu spekulieren begonnen, inwiefern das Erdbeben auch die Infrastruktur des "grenzüberschreitenden Terrorismus" zerstört hat. Laut indischen Darstellungen befinden sich rund 30 Ausbildungslager der wichtigsten kaschmirischen Untergrundgruppen in der Region von Muzaffarabad, Bagh und Balakot; dort sollen gegenwärtig bis zu 1500 Kämpfer ausgebildet werden. Mehrere Zeitungen zitierten Geheimdienstquellen, wonach Satellitenbilder und abgehörte Funkmeldungen auf schwere Schäden bei einer Reihe dieser Camps sowie in den Hauptquartieren in Muzaffarabad selber hinwiesen.
Luftbrücke der Nato
(ap/Reuters) Die Nato hat am Dienstagabend die Einrichtung einer Luftbrücke zur Versorgung der Erdbebenregion beschlossen. Flugzeuge der 26 Mitgliedstaaten sowie Maschinen des Militärbündnisses sollten Hilfsgüter nach Pakistan bringen, teilte die Nato in Brüssel mit. Der Nato- Generalsekretär de Hoop Scheffer erklärte, die Allianz erwäge auch die Mobilisierung von Schiffen für den Transport von Rettungshelikoptern und medizinischem Gerät. Einzelne Mitgliedstaaten könnten für den Rettungseinsatz in Pakistan vorübergehend auch Soldaten der Nato-Truppe Isaf aus Afghanistan abziehen, hiess es in Brüssel.

Quelle: neue Zürcher Zeitung

Pakistan: Nachbeben erschweren Hilfseinsätze

Schutz unter Türstock
In der Region Kaschmir erschweren Nachbeben den internationalen Hilfseinsatz. "Gegen halb zwei in der Früh hat es ordentlich gewackelt - das Nachbeben hatte eine Stärke von 5,5", sagt Andreas Hattinger (39) aus Ried. Er beurteilt an Ort und Stelle für das Internationale Rote Kreuz die Trinkwassersituation (siehe Interview).
"Ich habe mich unter den Türstock gestellt und einfach abgewartet." Durch die Nachbeben würden immer wieder ganze Hänge abrutschen und die Straßen vermuren. "Aus diesem Grund geraten die Hilfslieferungen immer wieder ins Stocken", sagt Hattinger am Satellitentelefon.
Heute kommt ein weiterer oberösterreichischer Helfer in Pakistan an. Klaus Egger (23) aus Seewalchen am Attersee ist mit einem Vorarlberger Kollegen und einem schwedischen Trinkwasseraufbereitungsteam unterwegs. Egger soll in Kaschmir Verbindungsmann zur Einsatzleitung sein und in ständigen Kontakt mit Europa stehen. Der Rot-Kreuz-Mann war bereits bei der Tsunamikatastrophe im Einsatz.
Seit drei Tagen befindet sich Caritashelferin Silke Ruprechtsberger aus Enns im Krisengebiet. Sie soll für die internationale Cartias abklären, welche Hilfsgüter wo am notwendigsten gebraucht werden. "Vorerst einmal sind das vor allem Zelte und Decken", sagt Ruprechtsberger im Gespräch mit den OÖN. Die Caritas rüstet sich auch für die Behandlung von Durchfall-, Magenerkrankungen und Lungenentzündungen. "Vor allem Kinder sind akut gefährdet. Viele müssen laut Ruprechtsberger die Nächte auf nackter Erde verbringen und haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser."
Quelle: Oberösterreichische Nachrichten

Mythos: Leichen müssen schnell bestattet werden

Freiwillige beerdigen die Opfer des Erdbebens in einem Massengrab - durch die verwesenden Leichen unter den Trümmern besteht schon jetzt Seuchengefahr.
Quelle: Stern

Mythos: Leichen müssen schnell bestattet werden um Seuchen zu vermeiden

Die WHO ist eine von mehreren Organisationen die versucht mit diesem Mythos aufzuräumen.
Unmittelbar nach Katastrophen reagieren lokale Behörden und Helfer oft panisch und begraben Menschen bevor sie identifiziert wurden, aus Angst die verwesenden Leichen würden Seuchen verursachen.
Arturo Pesigan Chef der Notfall und Humanitären Aktionen der WHO im Westlichen Pazific sagt, Leichen stellen in Wahrheit nur ein kleines Risiko dar.
„Überlebende nicht die Toten sind viel wahrscheinlicher die Quelle des Ausbruchs von Seuchen“ sagt er und fügt hinzu, dass „die Identifikation der Leichen und eine Übliche Bestattung wesentlich sind“ um den Überlebenden zu helfen über ihren persönlichen Verlust hinwegzukommen.
John Tulloch, ein Koordinator in der Südasien Delegation der IFRC in New Delhi sagte unmittelbar nach dem Pakistanischen Erdbeben:
„Es ist eine Katastrophenlegende dass Leichen Seuchen verbreiten. Die meisten Wanzen sterben innerhalb von Stunden nach dem Wirt, und es war einer der größten Tsunami-Mythen. Wir sahen besonders in Aceh (Indonesien) Massengräber die enorme Probleme bereiteten. Es ist schrecklich traumatisch für die Verwandten weil ihre letzte Ruhestätte wieder geöffnet werden musste.“
Die Pan American Health Organisation sagt ebenfalls dass Massenbegräbnisse um jeden Preis zu verhindern sind. Sie nennt das eine „ Verletzung der Menschenrechte der überlebenden Familienmitgleider“.

14 Oktober 2005

Pakistan: der Platz der Frauen...

MUZAFFARABAD – In der ländlichen Konservativen moslemischen Gesellschaft sind Frauen selten außerhalb ihrer Häuser zu sehen oder zu hören.
Mädchen werden im frühen Teenageralter verheiratet und verbringen den Rest ihres Lebens außerhalb des Blickfelds Fremder. Für die Mehrheit der Pakistanischen Frauen besteht das Leben darin, Kinder aufzuziehen und sich ums Heim zu kümmern – wo sie von den Männern der Familie beinahe verehrt werden und wie Königinnen ihres Reichs behandelt werden.
Aber dieses beinahe in „purdah“ verbrachte Leben – ein Urdu Wort für „hinter dem Schleier“ – verurteilte bei dem schweren Erdbeben in Süd-Asien am Samstag tausende Pakistanische Frauen zum Tode.
Beamte sagen dass die Mehrzahl der geschätzten 40.000 Opfer des Erdbebens der Stärke 7,6 Frauen und Kinder waren. Ärzte berichten das gleiche über die Opfer die sie in der Erdbeben „Todeszonen“ behandeln, die sich von der rauen „North West Frontier Province“ zu den üppigen Bergen und Tälern des von Pakistan und Indien kontrollierten Kaschmir erstreckt.
„Das überrascht mich nicht“ sagte ein Unfallchirurg während der freiwilligen Arbeit in einer behelfmäßigen Feldklinik in Muzaffabad, die der "Jamiat ud Dawa“ (Pfad der Gläubigen) – eine selbsternannte Hilfsorganisation mit bekannten starken Verbindungen zu millitanten Gruppen in Kachmir - errichtet hatte. „Sogar unter meinen Verwandten haben einige Frauen , außer zu Hochzeiten oder ähnlichem, ihr Haus noch fast nie verlassen.“ sagte der Chirurg.
Das Beben ereignete sich kurz vor 9 Uhr, als die Kinder in der Schule und die Männer bei der Arbeit waren. In Zehntausenden Wohnungen in der Erdbebenzone räumten Frauen auf, kümmerten ich um den Nachwuchs oder ruhten sich aus. Sie waren seit dem frühen Morgen auf den Beinen um das Essen der Familie vor dem Morgengrauen zuzubereiten weil der heilige moslemische Fastenmonat Ramadan ist.
Gefangen
Völlig unerwartet und vielleicht in Freizeitkleidung wären viele Frauen trotz der heftigen Schwankungen der Gebäude niemals in die relative Sicherheit des offenen Feldes geflohen. Als die Wände einstürzten waren sie darin gefangen.
Spät am Dienstag hatten Soldaten und Freiwillige die Ruinen eines eingestürzten dreistöckigen Gebäudes im Zentrum Muzaraffabads vollständig durchsucht und fanden die Körper von Frauen dreier Generationen nahe beieinander. Als sie die Körper aus den Schutt bargen, bedeckte die Arbeiter sorgfältig jedes sichtbar werdende Stück Fleisch, um ihre Sittsamkeit vor den duzenden Männern zu bewahren.
Sogar die Verteilung der Hilfe, die endlich ins Katastrophengebiet zu tröpfelt ist reine Männersache.
Bei Humanitären Krisen anderswo auf der Welt sind des meist fast ausschließlich die Frauen die besonders geduldig auf Nahrungsmittelrationen oder sonstige Hilfsgüter warten. Es ist ein fast symbolträchtiges Bild, die unschuldigen Frauen mit einem Baby im Arm wartet auf Hilfe für eine Krise die gewöhnlich von Männern ausgelöst wurde.
Aber in den Städten und Dörfern in Pakistans Erdbebengebiet werden alle Lastwagen mit Hilfsgütern die ankommen schon in den Außenbezirken von Gruppen von Männern erwartet – manche sehen furchteinflössend aus – und der Versuch einer geordneten Verteilung endet meinst in einem hässlichen Tumult.
Viele Pakistanische Frauen haben große Erfolge auf allen Gebieten sowohl zu Hause wie im Ausland erreicht und das Land hatte sogar einen weiblichen Premier Minister, Benazir Bhutto, die derzeit im Exil in Dubai lebt. Doch die Mehrheit der Frauen besonders abseits der Metropolen Islamabad, Karachi und Lahore haben kaum Einfluss außerhalb ihrer eigenen Wohnung – das Erdbeben machte aus vielen dieser Wohnungen ihr Grab.

Quelle: Alertnet.org (eng.)

Von New Orleans direkt nach Islamabad

Steigende Katastrophen-Zahl stellt Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen / Fehlendes Geld Hauptproblem
RHEIN-MAIN Im Januar der Tsunami, im September der Hurrikan, jetzt das Erdbeben in Pakistan: Die zunehmende Zahl der Katastrophen stellt die Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen. Größtes Problem sind nicht Einsatzkräfte oder Material, sondern das Geld.
Am Freitag kam Ulf Langemeier aus New Orleans zurück. Doch lange konnte sich der Bensheimer Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) nicht zu Hause ausruhen: Am Samstagabend flog er direkt weiter nach Pakistan, um als Erkunder die Ankunft der Spezialeinheit "Seeba" vorzubereiten, die jetzt nach Überlebenden unter den Trümmern sucht. Vom Hurrikan- direkt ins Erdbebengebiet - solche Einsatzketten werden sich mit der zunehmenden Zahl der Katastrophen auch für die Retter häufen. Und die Hilfsorganisationen stellen sie vor eine Herausforderung, vor allem eine finanzielle.
mehr...
Quelle:
Main-spitze.de

Pakistan - Trinkwasser vom THW

Köln/Islamabad. Das Technische Hilfswerk (THW) hat am Donnerstag (13.10.) zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen vom Köln/Bonner Flughafen aus in die Katastrophenregion nach Pakistan geschickt. Derweil gehen die Search-and-Rescue Arbeiten des SEEBA-Teams weiter. Die Trinkwasseraufbereitungsanlagen werden nach Eintreffen in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad dem THW-Team der Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland (SEEWA) zugeführt. Die zehn Trinkwasserspezialisten des THW werden in den kommenden Tagen in Balakot sowie in Muzaffarabad die betroffene Bevölkerung mit Trinkwasser versorgen. Mit an Bord war auch eine Gesundheitsstation des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Die SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland) führte nach dem Rettungserfolg am Mittwoch die Arbeiten in der Stadt Muzaffarabad unvermindert fort. Gemeinsam mit einem Team aus Großbritannien, der Rapid UK, führten die THW-Helfer auch eine Erkundung der umliegenden Bergregion mit einem Hubschrauber durch. Den Transport der Ausstattung von DRK und THW finanziert das Auswärtig Amt.
Bilder des THW Einsatzes
Quelle: THW

Zur Person: Klaus Egger

Der Vöcklabrucker Rotkreuz-Telekom-Spezialist Klaus Egger war bereits bei der Tsunamikatastrophe Anfang des Jahres in der Unterstützung der Einsatzleitung tätig. Seine Aufgabe in Kaschmir wird die Verbindung zur Einsatzleitung und nach Europa sein. Klaus Egger ist 23 Jahre alt und wohnt in Seewalchen am Attersee (Bezirk Vöcklabruck), wo er auch als Sanitäter an der Rotkreuz-Ortsstelle aktiv ist. Er arbeitet als Maschinebautechniker bei der Lenzing Technik AG, welche ihren Mitarbeiter schon zum wiederholten Mal mehrere Wochen für den Einsatz freistellt und so die Katastrophenhilfe des Roten Kreuzes ganz wesentlich unterstützt.
Quelle: LVOÖ