RIED/Innkreis. Als erster Österreicher fliegt Andreas Hattinger (39) heute nach Pakistan. Er soll im Erdbebengebiet in der Region Kaschmir den Menschen helfen und die Lage bezüglich Trinkwasser einschätzen."Zuerst geht's in die Einsatzzentrale in Pakistans Hauptstadt Islamabad", sagt Hattinger kurz vor seinem Abflug. Wo der Trinkwasserspezialist aus dem Innviertel genau eingesetzt werden wird, entscheidet sich an Ort und Stelle. Im Auftrag des Internationalen Roten Kreuz (IRK) muss sich Hattinger im Erdbebengebiet ein Bild machen, wie es mit der Trinkwasserversorgung, Hygiene und eventueller Seuchengefahr aussieht. "In der Region Kaschmir leben rund neun Millionen Menschen, drei Millionen sollen nach dem Erdbeben obdachlos sein", ist sich der Rieder Notarztsanitäter der Schwierigkeit seiner Aufgabe bewusst. Andererseits konnte der 39-Jährige nach dem Erdbeben in Bam im Iran (2003) und beim Tsunamihilfseinsatz auf Sumatra viel Erfahrung sammeln.
Worin liegt der Reiz, in die entlegendsten Winkel der Welt zu reisen und sich selbst Gefahren auszusetzen? "Ich will zum einen den Menschen helfen, andererseits steckt mir das Nomaden-Dasein im Blut", sagt Hattinger. Das Gros der internationalen Helfer kennt Hattinger - das ist wie eine große Familie. Hattingers eigene Familie, vor allem die Töchter Anika (14 Tage) und Juliane (4 Jahre), müsse jetzt zwei Wochen ohne Papa auskommen.
Quelle: Oberösterreichische Nachrichten vom 11.10.2005
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen