27 Oktober 2005

„Die Lage der Kinder in Pakistan ist verzweifelt!“

Rund drei Wochen nach dem schweren Erdbeben in Pakistan wird die Lage der überlebenden Kinder nach Angaben des Kinderhilfswerkes UNICEF immer verzweifelter. Durch den nahezu vollständigen Zusammenbruch der Abwasserentsorgung im Katastrophengebiet gelangten jeden Tag rund 1.500 Tonnen ungeklärte Fäkalien in die Umwelt.
Selbst in den Notkrankenhäusern seien für Ärzte und Patienten keine ausreichenden sanitären Anlagen vorhanden. Regenfälle werden die Lage in den nächsten Tagen laut UNICEF weiter verschärfen. Das Hilfswerk wies darauf hin, dass jeder zweite der zwischen zwei und vier Millionen Obdachlosen ein Kind oder Jugendlicher ist.
„In Pakistan entwickelt sich eine Tragödie. So schnell wie möglich müssen die Obdachlosen mit Zelten, Wasser und Nahrung versorgt werden“, sagte der Vorsitzende von UNICEF-Deutschland, Reinhard Schlagintweit. „Nur verstärkte Hilfe vor dem bevorstehenden Winder kann das Leben von tausenden Kindern retten.“
UNICEF Deutschland hat nach eigenen Angaben zwei Millionen Euro aus privaten Spenden für die Versorgung der Kinder im pakistanischen Erdbebengebiet bereitgestellt. Das Hilfswerk benötige für die Hilfsoperation in Pakistan für die kommenden sechs Monate jedoch rund 53 Millionen Euro. UNICEF ruft daher dringend zu Spenden auf. Spendenkonto 300 000; Bank für Sozialwirtschaft BLZ 370 205 00; Stichwort: Erdbeben Asien.
Unterdessen rief UN-Generalsekretär Kofi Annan die Weltgemeinschaft zu raschen Hilfszahlungen für die Erdbebenopfer in Pakistan aufgerufen, um eine "zweite Sterbewelle" zu verhindern. Die Betroffenen in der Region bräuchten Hilfe, bevor mit dem nahenden Wintereinbruch weitere Menschen durch eisige Kälte und Krankheiten, Mangel an Trinkwasser, Nahrung und Unterkünften ums Leben kämen, mahnte Annan am 26. Oktober bei einer internationalen Geberkonferenz in Genf. Dort wollten die Vereinten Nationen Hilfszusagen in Höhe von 550 Millionen Dollar (456 Millionen Euro) erreichen. In Pakistan wuchs nach erneuten Nachbeben die Sorge vor weiteren Erdrutschen.

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