Das Rote Kreuz hat seinen Hilfsappell für die Erdbebenopfer in Pakistan und Indien auf 61 Millionen Euro erhöht. Dieser Betrag ist nötig, um 750.0000 Menschen drei Monate lang mit le-bensnotwendigen Hilfsgütern zu versorgen. "Vier Millionen Menschen sind vom Erdbeben betroffen, eine Million von ihnen obdachlos. Dies sind doppelt so viele Opfer wie beim Tsunami Anfang des Jahres. Sie brauchen dringend Nahrung, Zelte, Decken, Kochausrüstung und medizinische Versorgung", sagt Maybrit Illner, Botschafterin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), und ruft zu weiteren Spenden auf.
Aufgrund der verheerenden Situation im Erdbebengebiet hat das Rote Kreuz seine internationale Hilfsoperation massiv verstärkt:
- In den nächsten Tagen wird das Rote Kreuz ein Feldkrankenhaus im pakistanisch verwalteten Teil Kaschmirs aufbauen.
- Das DRK hat eine Basisgesundheitsstation nach Pakistan geschickt. Sie wird nach Kaschmir transportiert, um dort das Krankenhaus zu unterstützen.
- Zwei weitere mobile Gesundheitsstationen sind in Pakistan angekommen. Über 50 internationale Rotkreuzdelegierte werden im Krankenhaus und in den Gesundheitsstationen im Einsatz sein.
- In der nächsten Woche schickt das DRK eine Trinkwasseraufbereitungsanlage nach Pakistan, die zusammen mit einer zweiten Anlage die mobilen Gesundheitsstationen unterstützen soll.
- Eine logistische Spezialeinheit des Britischen Roten Kreuzes wurde in Abbotabad, Kaschmir aufgebaut.
- 40 Lastwagen des Norwegischen Roten Kreuzes sind auf dem Weg ins Erdbebengebiet.
- Mehrere Suchdienstteams des Roten Kreuzes werden in entlegene Gebiete im Erdbebengebiet entsandt, um nach vermissten Menschen zu suchen. Auf der Webseite www.familylinks.icrc.org besteht für Betroffene die Möglichkeit, zu vermissten Angehörigen und Freunden Kontakt aufzunehmen.
- Der Pakistanische Rote Halbmond baut seine Nothilfemaßnahmen aus: Zwölf Teams von Ärzten und freiwilligen Rettungssanitätern sind im Einsatz, um Erste Hilfe zu leisten, die Verletzten medizinisch zu versorgen und zu evakuieren. Der Blutspendedienst der Schwestergesellschaft hält Blut vor und ruft ständig zu weiteren Blutspenden auf.
- Mehr als 1.500 freiwillige Helfer des Pakistanischen Roten Halbmonds sind im Einsatz, um die Erdbebenopfer medizinisch und mit lebensnotwendigen Gütern zu versorgen. Bislang haben sie 23 Lastwagenladungen Nahrung, Zelte, Decken und Kleider in den pakistanischen Teil Kaschmirs und in die nordwestliche Grenzprovinz gebracht. In Islamabad sind sie weiterhin mit Rettungs- und Bergungsarbeiten beschäftigt, da noch immer viele Menschen unter den Trümmern vermutet werden.
- Das Indische Rote Kreuz verteilt Nahrungsmittel und wichtige Hilfsgüter. In Jammu und Kaschmir haben Rotkreuzhelfer an einem Tag über fünf Tonnen Essensrationen verteilt. Gleichzeitig gehen die Rettungsarbeiten weiter.
"Besonders besorgniserregend ist die enorme Zahl der Verletzten und derer, die kein Dach über dem Kopf haben", sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. "Wir müssen uns beeilen, winterfeste Zelte, Öfen und warme Kleidung zu den Menschen zu bringen". "So viel Leid, so viele Katastrophen! Fast könnte man verzweifeln...
Aber genau das tun wir nicht, die – Katastrophensoforthilfe für die Opfer des Erdbebens ist bereits angelaufen", so DRK-Botschafterin Maybrit Illner. "Seit mehr als zwei Jahrzehnten engagiert sich das DRK in Pakistan. Gesundheitsstationen wurden eingerichtet sowie Krisenstützpunkte für Notsituationen – das alles ist nun doppelt wichtig", ergänzt Illner. Um eine effiziente Koordination der gemeinsamen Hilfsoperation der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu garantieren, hat das Rote Kreuz in Islamabad ein gemeinsames logistisches Netzwerk eingerichtet. Von dort aus werden alle Hilfsgüterlieferungen in das Katastrophengebiet koordiniert.
Quelle: DRK
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