09 August 2010

Flut in Pakistab

Pakistan kämpft mit der schlimmsten Flutkatastrophe seiner Geschichte. Mehr als 1770 Menschen sind ertrunken, jetzt soll die Nato helfen. Auch in anderen Regionen Asiens wüten Unwetter: In China kamen 130 Menschen durch Schlammlawinen ums Leben, in Indien starben fünf Touristen bei einer Sturzflut.

Islamabad/Neu Delhi - Noch ist die Regenzeit in Pakistan nicht vorbei. Jederzeit können weitere schwere Monsun-Regenfälle die Lage im pakistanischen Katastrophengebiet verschärfen. Dabei ist das Ausmaß des Flutdesasters nach Einschätzung des Uno-Sondergesandten Jean-Maurice Ripert schon jetzt "viel schlimmer als erwartet."

Die Vereinten Nationen rechnen mit Wiederaufbaukosten in Milliardenhöhe. Schon die Nothilfe für die Betroffenen werde mehrere hundert Millionen Dollar kosten, sagte Ripert an diesem Sonntag. Der Wiederaufbau der zerstörten Häuser und Infrastruktur könne Milliarden Dollar verschlingen. Die Folgen könne man sich nur allzuleicht ausrechnen: Die pakistanische Wirtschaft werde monatelang geschwächt sein, fürchtet der Uno-Gesandte. "Die Situation ist wirklich sehr besorgniserregend." Laut pakistanischen Schätzungen sind rund 15 Millionen Menschen von der Flutkatastrophe betroffen.

In der Erinnerung gebe es in Pakistan "kein vergleichbares Drama", sagte Ripert. Es seien die größten Fluten, die es jemals in dem Land gab. Zwar habe die internationale Gemeinschaft schnell und effektiv auf die Flutkatastrophe reagiert. Die Unterstützung müsse aber weitergehen. Allerdings sei die Hilfe bei einer Flutkatastrophe wesentlich schwieriger als etwa bei einem Erdbeben - wie jenem in Nordpakistan 2005.

Erdrutsche begraben mehrere Dörfer

Denn eine Flut wie die jetzige hat verschiedene lebensbedrohliche Konsequenzen: Nicht nur, dass Menschen in den Wassermassen ertrinken können, auch gewaltige Erdrutsche haben verheerende Auswirkungen. So gingen Erdrutsche am Samstag auf zwei Dörfer in der Region Gilgit-Baltistan nieder, wie die örtlichen Behörden meldeten. Allein im Dorf Kumra seien dabei 37 Menschen ums Leben gekommen, weitere 16 im Dorf Ghanche. 25 Menschen würden noch vermisst. Laut den Regierungsbehörden ist die Zahl der Toten inzwischen auf über 1770 gestiegen.
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