07 August 2010

Eiferer - Taliban erschießen Ärzte

Sechs US-Amerikaner, ein Deutscher, ein Brite und zwei Afghanen sind im Norden des Landes erschossen worden. Die Taliban erklären, sie hätten "christliche Missionare" getötet.

Im Norden Afghanistans sind zehn Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation "International Assistance Mission" (IAM) erschossen worden, darunter acht ausländische Ärzte. Nach Angaben des örtlichen Polizeichefs handelte es sich bei den getöteten Ausländern um sechs US-Amerikaner, einen Deutschen und einen Briten. Zudem seien zwei afghanische Dolmetscher erschossen worden.
Taliban-Sprecher Sabjullah Mujaheed sagte der Nachrichtenagentur AP in Pakistan, die Helfer seien umgebracht worden, weil sie für die USA spioniert und "für das Christentum missioniert" hätten. Ein dritter Afghane überlebte nach Angaben des Polizeichefs den Überfall. "Er sagte mir, er habe geschrien und den heiligen Koran rezitiert und gesagt: 'Ich bin Muslim. Tötet mich nicht!'"

Autos von Kugeln durchsiebt

Der Polizeichef der Provinz Badakhshan, General Agha Noor Kemtuz, gab bekannt, dass die Opfer am Freitag in einem Wald des Bezirks Kuran Wa Munjan bei ihren von Kugeln durchsiebten Allradautos gefunden worden waren. "Wir konnten keine Ausweise oder etwas in der Art finden", sagte er. "Es wurde nichts zurückgelassen."

Dorfbewohner hätten die Gruppe in der Region vor 15 Tagen gesehen. Vor zwei Tagen hätten Dorfbewohner der Polizei gemeldet, sie hätten die verlassenen Geländewagen der Ausländer gesehen. Daraufhin seien Suchmannschaften in das Gebiet geschickt worden.
IAM seit 1966 in Afghanistan

IAM ist eine seit 1966 in Afghanistan tätige christliche Hilfsorganisation, die sich auf Hilfe in der Augenheilkunde konzentriert. "Diese Tragödie wirkt sich negativ auf unsere Fähigkeit aus, weiter dem afghanischen Volk zu dienen, wie wir es seit 1966 getan haben", sagte IAM-Chef Dirk Frans. "Wir hoffen, dass wir unsere Arbeit nicht einstellen müssen, die jedes Jahr einer Viertelmillion Afghanen zugutekommt." Die Gruppe sei von einer mobilen Augenklinik in Nuristan auf dem Rückweg nach Kabul gewesen.
Quelle: diePresse

PRESS RELEASE BY THE INTERNATIONAL ASSISTANCE MISSION
ON THE NURISTAN EYE CAMP TEAM
(7 August 2010, Kabul, Afghanistan)

We have been informed that 10 people, both foreign and Afghan, were murdered in Badakhshan. It is likely that they are members of the International Assistance Mission (IAM) eye camp team. The team had been in Nuristan at the invitation of communities there. After having completed their medical work the team was returning to Kabul.

At this stage we do not have many details but our thoughts and prayers are with the families and friends of those who are presumed killed. If these reports are confirmed we object to this senseless killing of people who have done nothing but serve the poor. Some of the foreigners have worked alongside the Afghan people for decades.

This tragedy negatively impacts our ability to continue serving the Afghan people as IAM has been doing since 1966. We hope it will not stop our work that benefits over a quarter of a million Afghans each year.

When we have more news on what has happened we will inform you via this webpage. Again, our thoughts and prayer are with those affected at this time.

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