15 Dezember 2008

Gefährliche Mission im Cholera-Gebiet

ROTES KREUZ / NÖ Lehrer Andreas Cermak fliegt am Mittwoch ins Katastrophengebiet in Simbawe. Seine Aufgabe: Trinkwasserversorgung.

Seit Wochen wütet eine furchtbare Cholera-Epidemie in Simbawe in Afrika. Augenzeugen berichten von „verheerenden Umständen“ vor Ort und von „Gefahr in Verzug“. Über 16.000 Menschen sind derzeit erkrankt, über 800 gestorben. Den Menschen mangelt es vor allem an dem Notfallmedikament Nummer eins: sauberes Trinkwasser.

Für Abhilfe soll nun ein Wasseraufbereitungsteam aus Österreich und Deutschland sorgen. Mit dabei: Der 48-jährige Rotkreuz-Mitarbeiter und Lehrer Andreas Cermak aus Zwettl. Er fliegt am Mittwoch für fünf Wochen nach Simbawe.
Cermak: „Ich hoffe, dass wir um die Weihnachtszeit unsere Anlage aufgebaut haben und täglich bis zu 300.000 Liter Trinkwasser produzieren können.“
Erfahrung mit derartigen Einsätzen hat der Lehrer allemal: So eilte er 2004 nach dem Erdbeben im Iran als Wasseraufbereitungsexperte vor Ort, 2005 war er nach dem Tsunami in Indonesien im Einsatz und 2007 in Pakistan nach dem Hochwasser.
Angst vor dem Einsatz in Simbawe, so Cermak, habe er nicht: „Ich kenne das Team gut und ich habe alle Impfungen, bin tropenerfahren. Mir ist aber bewusst, dass die politische Lage in Simbawe nicht so einfach ist.“

Volles Verständnis für den Einsatz haben neben seiner Familie auch sein Vorgesetzter, der Direktor der landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof, und die Schulaufsicht. Cermak: „Das geht alles sehr unkompliziert, es gibt dafür ein großes Verständnis.“
Und warum fährt ein zweifacher Familienvater kurz vor dem verdienten Weihnachtsurlaub zu den Ärmsten der Armen in ein Krisengebiet, um sie mit Trinkwasser zu versorgen? Andreas Cermak: „Aus Liebe zum Menschen.“

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