Simbabwe: Österreichische Rotkreuz-Mitarbeiterin berichtet von verheerenden Zuständen im Choleragebiet
Wien/Harare (Rotes Kreuz) - "Es ist Gefahr in Verzug", alarmiert Rotkreuz-Mitarbeiterin Gerlinde Astleithner, die gerade aus der Katastrophenregion zurückgekehrt ist. "Die städtische Wasserversorgung funktioniert kaum mehr. Das wenige Wasser, das es gibt, ist massiv verschmutzt, chemische Mittel für eine entsprechende Reinigung sind nicht vorhanden." Das Ausmaß der Cholera-Epidemie hat mittlerweile äußerst kritische Dimensionen erreicht. Mehr als 16.700 Krankheitsfälle sind registriert, über 800 Menschen sind bereits daran gestorben. "Das Notfallmedikament Nummer eins in einer derartigen Situation heißt Wasser", so die Oberösterreicherin Astleithner. "Nur dadurch kann man eine weitere Ausbreitung der Krankheit verhindern. Zusätzlich haben an Cholera erkrankte Personen einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf." Seit Wochen verteilen Mitarbeiter und Freiwillige der nationalen Rotkreuz-Gesellschaft in Simbabwe an rund 100.000 Menschen Trinkwasser und halten Gesundheits- und Hygienetrainings. Internationale Unterstützung ist allerdings dringend notwendig.
Nach der Entsendung des österreichischen Experten, Wolfgang Stöckl, folgen Mittwoch Früh, 17. Dezember, drei weitere Rotkreuz-Helfer: der 48jährige Tiroler Herbert Thaler, der 47jährige Niederösterreicher Andreas Cermak und der 33 jährige Steirer Markus Lang.
Gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland werden die Rotkreuz-Mitarbeiter täglich 600.000 Liter sauberes Wasser produzieren und an die Betroffenen verteilen. 40.000 Menschen können damit versorgt werden. Das erste Team bleibt voraussichtlich fünf Wochen vor Ort, die Dauer des Gesamteinsatzes ist nicht abzusehen.
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