27 Mai 2008

Rotes Kreuz warnt vor weiteren Hungerunruhen

Angesichts der weltweit steigenden Lebensmittelpreise drohen nach Einschätzung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) vermehrt gewaltsame Ausschreitungen. Hungerunruhen wie in den vergangenen Monaten in Haiti und Ägypten könnten auch in anderen Ländern ausbrechen, wenn die Preise für Nahrungsmittel weiter stiegen, erklärte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger. Besonders problematisch ist demnach die Lage derzeit im Tschad, in Somalia, im Jemen, in Afghanistan und in Haiti.

Die hohen Lebensmittelpreise erschwerten zudem die Arbeit der Hilfsorganisationen, betonte Kellenberger. So habe das IKRK bis Ende Mai bereits mehr Geld ausgegeben als im gesamten Jahr 2007.

Vom gesamten IKRK-Budget in Höhe von 944 Millionen Schweizer Franken (584 Millionen Euro) flossen im vergangenen Jahr mit 45 Prozent fast die Hälfte nach Afrika sowie ein Fünftel in den Nahen Osten. Die höchsten Ausgaben wurden im Sudan mit 94 Millionen Franken gemacht, gefolgt von den Projekten im Irak (76,5 Millionen Franken), in Israel und den Palästinensergebieten (61,4 Millionen), Afghanistan (49,8 Millionen) und Somalia (49,2 Millionen).

Trotz der gestiegenen Kosten will das IKRK im laufenden Jahr den Lieferumfang von Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten in seinen 52 Einsatzländern aufrechterhalten. Im vergangenen Jahr kümmerte sich das IKRK demnach um mehr als 14 Millionen Hilfsbedürftige, darunter gut vier Millionen Flüchtlinge.
Qelle: AFP

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