16 Mai 2008

THW schickt TWA nach Myanmar

Nach tagelangem Warten ist ein Hilfstrupp des THW von Frankfurt aus ins Katastrophengebiet von Birma aufgebrochen. Am Dienstag wurden die technischen Anlagen nachgeliefert. In die Erdbebenregion Chinas rückt das Hilfswerk dagegen nicht aus.



13 Experten des Technischen Hilfswerks (THW) erhielten am Montag die benötigten Visa für Birma und konnten noch am Abend mit einer Lufthansa-Linienmaschine in das Krisengebiet aufbrechen. Ihre Aufgabe: Sie sollen mithelfen, die Trinkwasserversorgung in den überschwemmten Gebieten wiederherzustellen. Die Spezialisten hatten sich zuvor in der THW-Zentrale für Auslandslogistik in Rüsselsheim auf den Einsatz vorbereitet.

Ins Erdbebengebiet von China wird das THW dagegen keine Hilfstrupps schicken. China lehnte dies am Dienstag ab. Das Technische Hilfswerk hatte angeboten, eine Spezialeinheit mit Bergungs- und Ortungsexperten in das Krisengebiet in Südwestchina zu entsenden.

Richtig loslegen konnten die THW-Experten in Birma zunächst noch nicht. Ihr Arbeitsgerät wurde erst am Dienstagabend von Frankfurt-Hahn aus mit einer Frachtmaschine losgeschickt. Darin enthalten sind sechs Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung, mit denen täglich bis zu einer Viertelmillion Menschen versorgt werden können. Neben diesen Anlagen seien auch Gerätschaften zur Brunnenreinigung, eine Laborstation sowie zwei Unimog-Kleinlaster mit an Bord, teilte das THW mit. Der Einsatz der Spezialisten soll vorerst zwei Wochen dauern, könnte aber verlängert werden. Die Helfer kalkulieren vor Ort Überraschungen ein: Auf das sonst bei Auslandseinsätzen übliche Vorauskommando zur Erkundung der Lage musste verzichtet werden.

Bereits am Donnerstag vergangener Woche waren die THW-Experten aus ganz Deutschland in Rüsselsheim zusammengekommen. Dort stellten sie nach Angaben des Innenministeriums Aufbereitungsanlagen für Trinkwasser sowie Geräte zur Reparatur der zerstörten Wasser-Infrastruktur zusammen. Es sei wichtig, dass möglichst schnell Trinkwasser aufbereitet und verteilt werde, um den Menschen das Überleben zu sichern, erklärte Bundes-Innenminister Wolfgang Schäuble.

Der Wirbelsturm "Nargis" hat eine Spur der Verwüstung in Birma hinterlassen. Die Regierung gibt die Zahl der Toten inzwischen mit gut 28.000 an. Mehr als 33.000 gelten als vermisst. Die Vereinten Nationen gehen dagegen von bis zu 100.000 Toten aus. Hilfsorganisationen und das Ausland machen Druck auf die Militärjunta in Birma, die Grenzen zu öffnen und Hilfe ins Land zu lassen.
Quelle: hr online
Bild: hr online

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