31 Mai 2008

Warum Chinas Schulen das Beben nicht überstanden

Pfusch und falsche Architektenpläne: Chinesische Enthüllungsjournalisten fahnden nach den Ursachen für den Tod so vieler Kinder

Journalisten der Enthüllungszeitschrift "Nanfang Zhoumo" ("Südliches Wochenende") entdeckten den Architekten Huang Chenggang erst am 26. Mai abends. Zwei Wochen waren vergangen, seitdem die nach den Plänen Huangs 1988 gebaute Fuxin-Nr. 2-Grundschule, die zur Stadt Mianzhu im Epizentrum des Bebens gehört, zusammengebrochen war. In nur zehn Sekunden war die dreistöckige Schule eingestürzt und hatte 200 Schüler unter sich begraben. 127 starben. Die meisten waren Einzelkinder.

Verzweifelte Eltern fanden bald heraus, dass etwas faul sein musste. Alle Gebäude um die Schule herum, darunter 50 Jahre alte Bauten, hatten das Beben fast unbeschädigt überstanden. In erregten Debatten wurde von Korruption und Baupfusch gesprochen, von Tofu-Gebäuden, die so stabil wie "Sojabohnenkäse" waren. Der Zorn wuchs, bis sich die Angehörigen zum Protestmarsch verabredeten. Vergangenen Sonntag marschierten über 100 Elternpaare mit hochgehaltenen Fotos ihrer toten Kinder in die Bezirkshauptstadt Deyang. Selbst die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete darüber.
weiterlesen...
Quelle: welt.de

Keine Kommentare: