27 März 2008

Grünes Boot bohrt nach Wasser

Der 22. März ist der internationale Tag des Wassers. Trauriger Hintergrund: Eine Milliarde Menschen auf der Erde haben nur Zugang zu verschmutztem Trinkwasser. Dagegen lässt sich angehen. Eine Internetplattform von zwei Schwestern aus Wels versucht es.

„Das grüne Boot läuft aus.“ Unter diesem Motto startet die gleichnamige Service-Internetplattform. Die Betreiberinnen orientieren sich an einem immens hohen Ziel: Wasser für alle auf der Welt.

Die Schwestern Rafaela Strasser-Maurer und Martina Bosch-Maurer aus Wels sind voller Tatendrang und bauten in den vergangenen Monaten die Plattform www.dasgrueneboot.at auf. Gestern ging das Hilfsprojekt online. Hier sollen sich jene treffen und austauschen, denen es ein Anliegen ist, gegen den Wassermangel in der Welt aufzutreten. Rafaela Strasser-Maurer, unter anderem Unternehmerin in Sachen Regenwassernutzung: „Das grüne Boot sammelt Spenden und unterstützt damit ausgesuchte, friedliche Wasser-Hilfsprojekte.“ Erstes konkretes Unterstützungsprojekt ist ein Brunnenbau der Organisation African Medical und Research Foundation (www.amref.at), deren Flying Doctors Service weltweit bekannt ist und das Spendengütesiegel trägt.

„In spätestens zwei Jahren wird es die erste, vom ,Grünen Boot’ finanzierte Schule mit eigenem Brunnen in Afrika geben“, sagt Rafaela Strasser-Maurer. Schule deshalb, weil das Know-how da ist. Strasser-Maurer ist eine der Hauptinitiatorinnen der freien „Da-Vinci-Schule“ in Wels.

„Mit der Plattform wollen wir nicht nur konkrete Hilfe leisten und Know-how von heimischen Unternehmen liefern, sondern auch das Bewusstsein für verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser in den Köpfen der Menschen verankern“, sagt Martina Bosch-Maurer, ihres Zeichens Consulterin und Trainerin. „Die Weichenstellungen für den Auf- und Ausbau von Wasser-Infrastruktur müssen heute erfolgen, denn Prognosen sagen voraus, dass sich der Wassermangel in den trockenen Gebieten der Erde massiv verschärfen wird.“

Info: www.dasgrueneboot.at

22 März 2008

Industrie ist größter Wasserverbraucher

In Österreich stehen 84 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Verfügung. Rund drei Prozent, also 2,6 Milliarden Kubikmeter, werden jährlich verbraucht. Mehr als die Hälfte des Verbrauchs fallen auf die Industrie (56 Prozent), 39 Prozent auf die österreichischen Haushalte.


135 Liter verbraucht jeder Österreicher pro Tag. 34 Prozent fallen auf Duschen und Baden, 22 Prozent fließen die Toiletten hinunter. 17 Prozent werden für Wäschewaschen benötigt, sieben Prozent für die "persönliche Hygiene". Fünf Prozent dienen zum Putzen, nur drei Prozent für Kochen und Trinken.87 Prozent der Österreicher werden über ein zentrales Trinkwassernetz versorgt, eine Million Menschen haben Privatbrunnen oder –quellen. Die Deutschen verbrauchen 124 Liter pro Kopf und Nase, die Italiener 213 Liter. Weltweit vorn liegen die USA mit beinahe 300 Litern.
Klimawandel
Die Wasserversorgung bringt auch Klimaforscher aufs Tapet. "Österreich darf sich nicht auf der günstigen Situation ausruhen. Wir müssen vor allem die Klimaentwicklungen im Auge behalten", so Wilfried Schimon, Leiter der Sektion Wasser im Umweltministerium. Laut Prognosen werden die Jahressumme der Niederschläge künftig in Österreich zwar gleich bleiben, der Süden wird aber weniger abbekommen als die Regionen nördlich des Alpenhauptkamms. "In Trockenjahren zeichnen sich gewisse Problemregionen ab", so Schimon. Zudem gehen die Gletscher durch die Erderwärmung weiter zurück, Niederschläge werden im Winter in Form von Regen fallen, weniger Grundwasservorräte werden gebildet werden.

22. März ist Weltwassertag

„1,5 Millionen Kinder könnten jährlich durch sauberes Trinkwasser überleben", sagt Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes.

Ganz im Zeichen des Wassers steht der 22. März 2008. Was in Österreich eine Selbstverständlichkeit ist, gilt in vielen Regionen als Mangelware: sauberes Trinkwasser. "Rund 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern sind auf verschmutztes Wasser und fehlende Abwasserversorgung zurückzuführen. Jährlich sterben 1,5 Millionen Kinder daran", sagt Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. "Am 22. März sollte sich jeder daran erinnern, dass der Zugang zu Wasser und adäquater sanitärer Versorgung ein Menschenrecht ist."

Weltweit gibt es 2,6 Milliarden Menschen, denen dieses Recht verwehrt bleibt. Das ambitionierte Ziel der Vereinten Nationen ist es, diese Anzahl bis 2015 zu halbieren. Das Internationale Rote Kreuz arbeitet an diesem Vorhaben mit. Rund 42 Millionen Euro werden jährlich für die Bereiche Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene-Erziehung von der Hilfsorganisation aufgewendet.

Derzeit sind Experten des Österreichischen Roten Kreuzes den Ländern Sudan, Mosambik, Pakistan, Osttimor und Sri Lanka mit Wasserprojekten beschäftigt.
Quelle: Rotes Kreuz
Bild: Jerzy@pixelio.de

19 März 2008

Frühjahrsputz

"Groß Reine Machen" war am vergangenen Wochenende die Devise der ersten TWA Übung dieses Jahres. Mit Feuereifer zählten, putzten und ordneten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das im Steyrer Wirtschaftshof vorgehaltene Material.

Sämtliche Teile wurden in Listen eingetragen und auf nummerierten Paletten oder in Ragalen verstaut. Damit wird es nun noch einfacher die Vollständigkeit der Anlage beim Verladen sowie bei der Rückführung zu überprüfen.

Daneben erfuhren die Anwesenden viel Wissenswertes über nationale und internationale Entwicklungen im WatSan Bereich.

Herzlichen Dank allen Beteiligten.

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16 März 2008

4000 Betroffene durch Explosionen

Wien/Tirana (Rotes Kreuz) – Das Albanische Rote Kreuz berichtet, dass durch die Explosionen in einem Munitionslager in der Nähe der albanischen Hauptstadt Tirana drei Dörfer, rund 4000 Menschen, von den Beben massiv betroffen sind. 500 Häuser sind schwer beschädigt, 315 sind komplett zerstört. 296 Menschen sind verletzt, 16 davon schwer, viele der Verletzten sind Kinder und ältere Menschen. Das Albanische Rote Kreuz unterstützt die Betroffenen, Evakuierten und deren Familien mit Lebensmittel, Wasser und psychologischer Hilfe. Die Rotkreuz-Niederlassungen in Tirana und den Nachbarstädten rufen die Bevölkerung zu Blutspenden für die zahlreichen Verbrennungsopfer auf.


Das Deutsche Rote Kreuz hat Verbandsmaterial und 2000 Flaschen mit Albumin, einem besonders wichtigen Protein für Verbrennungsopfer ins Krisengebiet geschickt.

Die Lage rund um das Munitionslager ist nach wie vor gefährlich, daher startet das Albanische Rote Kreuz morgen, Montag, mit der Erhebung der Schäden. Als Soforthilfe werden Decken, Feldbetten, Plastikplanen, Kleider und Schuhe sowie Hygieneartikel benötigt.

Das Österreichische Rote Kreuz steht mit Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern bereit.
Spendenkonto: P.S.K.: 2.345.000 BLZ: 60.000 Kennwort: "Katastrophenhilfe"
Quelle: Rotes Kreuz
Bild: AP

14 März 2008

Tschad/Sudan: Neuer Anlauf für den Frieden

Nach fünfjährigen Feindseligkeiten und mehreren gescheiterten Annäherungsversuchen haben die Präsidenten der afrikanischen Nachbarstaaten Tschad und Sudan ein Friedensabkommen unterzeichnet.


Der tschadische Präsident Idriss Deby und sein sudanesischer Kollege Omar el Beschir setzten am späten Donnerstagabend ihre Unterschrift unter den Vertrag. Danach reichten sich die bisherigen Rivalen in Anwesenheit von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Hände. Das Abkommen ist bereits der sechste Versuch, den Konflikt zu beenden. Gastgeber für die Unterzeichnung im senegalesischen Dakar war Senegals Präsident Abdulaje Wade.

In dem Vertragstext erklären die Präsidenten Tschads und Sudans, alle destabilisierenden Aktivitäten bewaffneter Gruppen auf ihrem Territorium zu unterbinden. Zudem verpflichteten sich Deby und Beschir zur persönlichen Versöhnung und Normalisierung der Beziehungen zwischen ihren Ländern. Beide sagten zu, sich für Frieden und Stabilität in der vom Konflikt in der westsudanesischen Krisenregion Sudan in Mitleidenschaft gezogenen Grenzregion des Tschads einzusetzen.

Die Forderungen des neuen Friedensabkommens unterscheiden sich kaum von denen vorheriger Versuche zur Beendigung des Konflikts. Allerdings soll künftig eine neu eingerichtete Kontrollgruppe seine Umsetzung prüfen. Mitglieder der Gruppe, die sich einmal monatlich treffen soll, sind die Außenminister Libyens, des Kongo, Senegals, Gabuns und Eritreas.
Quelle: Fokus

Bild: Fokus - Der sudanesische Präsident Omar el Beschir (l.) und sein tschadischer Kollege Idriss Deby

07 März 2008

Fremdwörter üben und dabei kostenlos Wasser spenden

Zwei engagierte Studenten gründeten im Februar 2008 die Webseite WASSER-SPENDEN.de und stellen damit jedem Menschen die Möglichkeit zur Verfügung Wasser an die Dritte Welt zu spenden, ohne einen Cent zahlen zu müssen. Diese Plattform brachte schon im ersten Monat über 60.000 Milliliter frisches Wasser ein und hat Potenzial monatlich mehrere tausend Liter Wasser kostenlos zu spenden.

25.000 Menschen sterben täglich an den Folgen von unsauberem Wasser. Davon sind etwa 6.000 Kinder betroffen. Einige tödliche Krankheiten verbreiten sich über Wasser, welches direkt aus Flüssen und Seen getrunken wird, aus. Dank der Technologie LifeStraw können nun Menschen durch einen Strohhalm mit integriertem Filter dieses Wasser ohne sorgen trinken. Natalie Wiedmeier und Gero Gode – zwei Augsburger Studenten – sorgen mit ihrem neuen Projekt WASSER-SPENDEN.de für Spenden an Organisationen, welchen den LifeStraw einsetzen. Dieser Beitrag wird finanziert durch Werbeeinblendungen auf der Internetseite.

Für jedes richtig gewusste Fremdwort auf der Internetseite spendet der Besucher 10 ml frisches Wasser an gefährdete Menschen. Das Quiz wächst täglich um durchschnittlich 100 neue Wörter und bleibt damit stets spannend für alle Nutzer. Die Besucherzuwächse verdeutlichen diese Tendenz. Die nationale Ausbreitung der Idee und die Anzahl der Seitenbesucher wächst täglich und verdoppelt sich stets innerhalb weniger Tage.

Der Besucher auf der neuen Plattform kann ein virtuelles 50 ml-Wasserglas füllen, eine komplette Flasche zu insgesamt 5 Gläsern, oder so viele Flaschen, wie er möchte. Der Spaß Endet nie, egal ob in netter Runde, oder im Einzelspiel. Das man alle Fremdwörter auf Anhieb weiß scheint ausgeschlossen. Wissen Sie mehr als Ihre Freunde?
Quelle: opren-pr

Tschad oder die Quadratur des Kreises

Frankreich, USA und UNO positionieren sich als Schutzmächte des autoritären Regimes in Tschad – Zivile Opposition hofft auf ehrlichen Makler

Seit der Unabhängigkeit 1960 gerät Tschad immer wieder mit blutigen Machtkämpfen in die Schlagzeilen. Weniger Interesse finden dagegen die Zivilgesellschaft und die gewaltfreie Opposition, die in dem nordafrikanischen Land gegen Despotie und Bürgerkrieg kämpfen.

Afrikanische Konflikte erreichen die Frontseiten europäischer Medien meist nur, wenn Blut fliesst. Tschad bekam solche Aufmerksamkeit zuletzt Anfang Februar, mit dem gescheiterten Sturm bewaffneter Rebellen auf die Hauptstadt N'Djamena.
Seit der Rebellenoffensive gilt ein Ausnahmezustand im Land. Und während an der «militärischen Front» derzeit Ruhe herrscht, versucht das autoritäre Regime von Präsident Idris Déby, sich der zivilen Opposition im Lande zu entledigen.

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Quelle:Walter Brehm@ tagblatt.ch

Der Tschad-Bürgerkrieg im Kino

Lähmender Alptraum der Rache
Wo Blut geflossen ist, muss neues fließen: Der Film "Daratt - Zeit der Entscheidung" sucht nach einem Ausweg aus der Gewalt-Spirale im Tschad.

Ein Dorf im Tschad. Die meisten der niedrigen Häuser sind zerstört, die Wände aus hellen Lehmziegeln sind eingerissen. Auf den Straßen sitzen Männer vor ihren Radiogeräten. Auch der 16 Jahre alte Atim (Ali Bacha Barkai) und sein erblindeter Großvater verfolgen die Nachrichten. Die nationale Kommission für Wahrheit und Gerechtigkeit gibt ihren Entschluss bekannt: Nach vierzig Jahren gegenseitiger Verwundungen wird eine Generalamnestie für alle im Bürgerkrieg begangenen Verbrechen erlassen. Die Ankündigung führt unmittelbar zum Gegenteil dessen, was sie beabsichtigte. Es kommt zu Ausschreitungen, Schüsse fallen. Die Gewalt wird nicht durchbrochen, sondern neu angefacht. Atim bekommt vom Großvater eine Pistole überreicht, die einmal seinem Vater gehörte. Er soll sie benutzen, um den Mörder des Vaters, den er nie kennengelernt hat, zu finden und ihn zu richten.

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Quelle:Dietmar Kammerer@taz.de
Bild: kairos film