07 März 2008

Der Tschad-Bürgerkrieg im Kino

Lähmender Alptraum der Rache
Wo Blut geflossen ist, muss neues fließen: Der Film "Daratt - Zeit der Entscheidung" sucht nach einem Ausweg aus der Gewalt-Spirale im Tschad.

Ein Dorf im Tschad. Die meisten der niedrigen Häuser sind zerstört, die Wände aus hellen Lehmziegeln sind eingerissen. Auf den Straßen sitzen Männer vor ihren Radiogeräten. Auch der 16 Jahre alte Atim (Ali Bacha Barkai) und sein erblindeter Großvater verfolgen die Nachrichten. Die nationale Kommission für Wahrheit und Gerechtigkeit gibt ihren Entschluss bekannt: Nach vierzig Jahren gegenseitiger Verwundungen wird eine Generalamnestie für alle im Bürgerkrieg begangenen Verbrechen erlassen. Die Ankündigung führt unmittelbar zum Gegenteil dessen, was sie beabsichtigte. Es kommt zu Ausschreitungen, Schüsse fallen. Die Gewalt wird nicht durchbrochen, sondern neu angefacht. Atim bekommt vom Großvater eine Pistole überreicht, die einmal seinem Vater gehörte. Er soll sie benutzen, um den Mörder des Vaters, den er nie kennengelernt hat, zu finden und ihn zu richten.

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Quelle:Dietmar Kammerer@taz.de
Bild: kairos film

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