20 Oktober 2006

Internationales Rotes Kreuz kritisiert US-Foltergesetze

Genf (Reuters) - Das Internationale Rote Kreuz hat am Donnerstag das US-Gesetz scharf kritisiert, in dem der Einsatz von Folter indirekt geduldet wird.

Durch das Gesetz könnte der Mindeststandard aufgeweicht werden, der Kriegsgefangenen nach der Genfer Konvention zugestanden werden müsse, sagte der Präsident des Internationalen Roten Kreuzes, Jakob Kellenberger, in einem Interview, das am Donnerstag auf der Homepage des Verbandes veröffentlicht wurde.

"Unser vorläufiges Verständnis des neuen Gesetzes wirft diverse Sorgen und Fragen auf", sagte er. Kritikpunkte seien, dass der Begriff "feindliche Kombatanten" nicht eindeutig definiert sei und vor Gericht Beweismaterial zugelassen werden soll, das der US-Geheimdienst CIA unter Zwang eingeholt hat. In dem neuen Gesetz wird der Begriff "feindlicher Kombatant" deutlich ausgeweitet und umfasst auch die Hintermänner der Attentäter.

US-Präsident George W. Bush hatte das umstrittene Gesetz am Dienstag unterzeichnet. Es ermögliche, einige der Attentäter vom 11. September 2001 hinter Gitter zu bringen, sagte Bush. Er will das CIA-Programm fortsetzen, bei dem unter anderem auch Geheimgefängnisse vorgesehen sind. Der US-Präsident lehnte jedoch ab, die Methoden genauer zu beschreiben, die der Geheimdienst bei seinen.
Quelle: Reuters

17 Oktober 2006

Haider Roland verläß uns...

Wer am Samstag Abend beim Abschluss des Grundkurses in Steyr dabei war, hat seinen Nachfolger Andereas Heinz auch schon kennen lernen können.

Das folgende Zitat stammt aus dem sehr bewegenden Abschiedsemail von Roland.

"...

Aber es ist kein trauriger Abschied! Ganz im Gegenteil. Es ist ein freudiger Abschied und besonders freuen würde ich mich, wenn ihr alle am 23.10.2006 um 13.30 Uhr gemeinsam mit mir im Lehrsaal 3 ein Glas auf unsere gemeinsame Vergangenheit erhebt und eines auf die Zukunft und eines auf die guten alten Zeiten… und dann noch eins (da wird uns schon ein Grund einfallen)… und vielleicht dann noch eins …

Und ganz zum Schluss: Es würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr mich bei der

Eröffnung meines Ateliers am 22.11.2006 (so gegen 18.00 Uhr) in der Herrenstraße 4

besuchen würdet.

..."

16 Oktober 2006

Rotes Kreuz erhält Zugang zu Ex-CIA-Gefangenen

Washington (Reuters) - Das Rote Kreuz hat US-Militärangaben zufolge erstmals Zugang zu 14 Terrorverdächtigen erhalten, die vergangenen Monat von CIA-Geheimgefängnissen in das US-Gefangenenlager Guantanamo verlegt wurden.

Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Donnerstag bekannt gab, begannen die Besuche von IKRK-Mitarbeitern auf dem US-Stützpunkt Guantanamo Bay auf Kuba bereits am 25. September. Bislang hatten die USA die mutmaßlichen Al-Kaida-Extremisten internationaler Beobachtung entzogen. Unter ihnen befindet sich Khalid Scheich Mohammed, der als Drahtzieher der Anschläge vom 11. September verdächtigt wird, sowie Ramsi Binalschib, der als Chefplaner verdächtigt wird. Das US-Verteidigungsministerium hatte die Verdächtigen als "einige der gefährlichsten und bösartigsten Individuen der Welt" bezeichnet. Die Verdächtigen könnten nach einem vom Kongress verabschiedeten Gesetz vor US-Militärtribunale gestellt werden.

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums wollte keine Details zu den Besuchen - etwa darüber, ob sie bereits abgeschlossen sind - bekannt geben. Das Ministerium stehe in einem Vertrauensverhältnis zum IKRK, und das müsse so bleiben, sagte der Sprecher. Bush hatte im vergangenen Monat die Existenz der umstrittenen CIA-Geheimgefängnisse eingeräumt. Wenige Tage zuvor waren die 14 Terrorverdächtigen nach Guantanamo gebracht worden. Die USA halten dort nach eigenen Angaben derzeit 440 Insassen gefangen.
Quelle: Reuters

15 Oktober 2006

OÖ-TWA Grundausbildung abgeschlossen

Die TWA Grundausbildung 2006 des ÖRK LV OÖ schloss mit einer Abschlussprüfung am 14. Oktober.
Unter den Augen der Kollegen des LV NÖ bewiesen die anwesenden Teilnehmer, daß die Handhabung der Berkefeld TWA beherrschen. Auch die schriftlichen Fragen wurden zum allergrößten Teil korrekt beantwortet. Gerhard ist mit den gebotenen Leistungen überaus zufrieden und fünf AbsolventenInnen werden schon im Dezember am "Basiskurs Internationale Einsätze" teilnehmen können.

An die Überreichung der Teilnahmebestätigungen durch einen hochrangigen Vertreter des Landesverbandes schloss eine geselliger Abend mit köstlichem Buffet. Wofür wir uns bei Familie Öhlinger herzlich bedanken wollen.

Jene die die Prüfung nicht ablegen konnten besteht die Möglichkeit dies bei der nächsten TWA Übung im Frühling 2007 nachzuholen.
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Absage Abschluss des TWA-Grundkurs

Leider sind wir gezwungen das 4. Übungswochenende - das von 8. bis 10. September geplant war - und damit den Abschluß des TWA-Grundkurses ABZUSAGEN:
Der neue Termin lautet 13. bis 15. 10. 2006.
Ich bitte diese Unannehmlichkeit zu entschuldigen und hoffen daß damit auch die Terminprobleme, die vielen durch die geplante Vorverlegung entstanden wären, gelöst sind.

11 Oktober 2006

11. Oktober: Internationaler Tag zur Katastrophenvorbeugung.

Rotkreuz-Strategie: Bessere Verknüpfung von Soforthilfe mit Maßnahmen der Katastrophenvorsorge.

Wien (Rotes Kreuz). Das Österreichische Rote Kreuz ist für den nationalen wie für den internationalen Katastropheneinsatz bestens gerüstet: 9 Trinkwasseraufbereitungsanlagen, 146 Suchhunde, 172 Notstromaggregate und dutzende Feldküchen. Weiters kann das Rote Kreuz Tonnen von Medikamenten, tausende Decken und Zelte für rund 9.000 Menschen im Ernstfall bereitstellen. Und in Wien-Inzersdorf ist vor kurzem das größte Einsatzzentrum Österreichs entstanden. Von hier aus werden alle künftigen Rotkreuz-Katastropheneinsätze koordiniert.

Die Rotkreuz-Katastrophenhilfe funktioniert, die Vorbeugung noch nicht überall. Das Österreichische Rote Kreuz hat es sich aber zur Aufgabe gemacht, nicht nur im Katastrophenfall tätig zu werden, sondern bereits davor. Die Idee dahinter: die Stärkung der lokalen und regionalen Hilfskapazitäten führt nachweislich zu verbesserten Ergebnissen in der internationalen Hilfe.

Wie zum Beispiel in Vietnam: Dort wurde eine Million Euro in die Pflanzung von Mangroven auf einer Fläche von 12.000 Hektar investiert. Der Taifun 'Waikong' im Jahr 2000 wurde davon gestoppt. Die Schäden waren gering, es war kein Verlust von Menschenleben zu beklagen und die Existenzgrundlage der Küstenbewohner wurde nicht zerstört. Diese Aktion spart seither Jahr für Jahr acht Millionen Euro, die sonst für die Beseitigung von Katastrophenschäden aufgewendet werden müssten.

In Sierra Leone unterstützt das Österreichische Rote Kreuz 40.000 Bauernfamilien mit Saatgut und landwirtschaftlichen Geräten. Damit soll die Nahrungsmittelproduktion wieder beginnen und eine Hungersnot vermieden werden. In Bangladesch wurde nach einem verheerenden Zyklon im November 1970, der 500.000 Menschenleben forderte, von der örtlichen Rothalbmond-Gesellschaft ein Alarmsystem errichtet. Der Zyklon 1997 kostete 'nur' 200 Menschen das Leben.

Die Soforthilfe bleibt notwendig, wenn ein Land eine Katastrophe nicht aus eigener Kraft bewältigen kann. Doch verstärkte Maßnahmen im Bereich Katastrophenschutz sowie die Stärkung lokaler und regionaler Hilfskapazitäten würden die Hilfe effizienter und effektiver gestalten - also mehr Gesundheit schützen und Leben retten.
Quelle: ÖRK

07 Oktober 2006

Steyr - Struga

Bereits zum dritten Mal unterstützte die Bezirksstelle Steyr-Stadt nationale Rotkreuzgesellschaften auf dem Balkan mit Schulungen. Nachdem 2004 in Mazedonien und 2005 in Serbien „Training Courses“ veranstaltet wurden stand heuer wieder Mazedonien auf dem Programm.

Vom 22 September bis 1. Oktober 2006 unterwiesen unter der Leitung von Wolfgang Stöckl Gerhard Aglas, Florian Hofer und Stefan Loizmayr die 18 Teilnehmer aus Mazedonien, Bulgarien, Albanien und Bosnien.

In dem 250 km von Skopie entfernten Struga am Ochridsee wurde täglich von 9 bis 18 Uhr der Umgang mit der Berkefeld-TWA, Oxfam-Tanks und Labor geschult. Die Ausbildung schloss mit einer Prüfung ab.
Die Steyrer zeigten sich über die gute Vorbereitungen des mazedonischen Roten Kreuzes begeistert. Dass die Unterstützung der im Aufbau begriffenen WAT-SAN Aktivitäten Früchte trägt steht ebenso außer Zweifel wie die Absicht die Zusammenarbeit fortzusetzen.

Bei diesem Training ist auch ein Film entstanden, der Samstag den 14. Oktober 2006 gezeigt werden soll.
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06 Oktober 2006

Gehrer geht.


tips Hölzl Bruno geehrt, originally uploaded by twaooe.

Zuvor fand sie aber nich Zeit unseren Kollegen Bruno Hölzl mit einem Bundesehrenzeichen für seine ehrenamtlichen und freiwilligen Leistungen im Schulbereich auszuzeichnen.
Wir gratuliernen!

Nachwuchs im Hause Speichert


In den frühen Morgenstunden des Samstag (30. Oktober 2006) erblickter der kleine Samuel in Wels das Licht der Welt.

Wir Gratulieren Wolfgang und seiner Familie und wünschen alles Gute.

03 Oktober 2006

Erdbebenkatastrophe in Pakistan: Ein Jahr danach.

Zehntausende Bebenopfer erwarten einen Winter ohne Schutz - Rotes Kreuz plant Wiederaufbauprojekte.

Islamabad (Rotes Kreuz). Am 8. Oktober 2005 hat ein Erdbeben der Stärke 7,6 (Richter) den Norden von Pakistan sowie Teile Indiens und Kaschmirs erschüttert. Die dramatische Konsequenz des Bebens: ca. 86.000 Tote, 128.000 Verletzte und über 3,5 Millionen Obdachlose.
Seit dem katastrophalen Beben vor einem Jahr wurden durch das Rote Kreuz insgesamt 1,1 Millionen Menschen mit Hilfsgütern versorgt. Weiters wurden rund 500.000 Männer, Frauen und Kinder medizinisch behandelt.
Trotz der massiven Hilfe sind rund 66.000 Familien einem harten Winter ohne ausreichenden Schutz ausgeliefert. Das Rote Kreuz wird daher in den nächsten Tagen verstärkt Hilfslieferungen in die Bebenregionen bringen. Darunter 8.300 Zelte, 27.000 Zeltplanen und 135.000 Platten aus Wellblech.
Das ÖRK plant für den Winter 2006/2007 in der Provinz Batagram ein Wiederaufbauprojekt in vier Dörfern, vor allem in den Bereichen Trinkwassersysteme und sanitäre Einrichtungen für Schulen und Kliniken.

Das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) war bis jetzt mit insgesamt 18 Mitarbeitern - vor allem Trinkwasserspezialisten - im Einsatz. Insgesamt wurden direkt vom ÖRK 2.000 Familienzelte, 170.000 Winterdecken, 21.000 Hygienepakete, 370 Tonnen Lebensmittel und 53.000 Stück Kleidung verteilt. Eine Mitarbeiterin befindet sich nach wie vor in Pakistan. Sie ist für Nahrungsmittelverteilungen zuständig.
Alle Rotkreuz-Hilfsmaßnahmen werden bis Ende 2008 weiterlaufen: Schwerpunkte werden u.a. der Aufbau von medizinischen Einrichtungen, Wasser- und sanitären Anlagen und die Verteilung von Saatgut und landwirtschaftliche Werkzeuge sein.
Quelle: ÖRK

Für Wasser und Leben: OÖ Rotes Kreuz veranstaltete Charity-Golfturnier

Linz/St. Florian. Am vergangenen Samstag, 30. September 2006 ging das Charity-Golfturnier des OÖ Roten Kreuzes zum zweiten Mal erfolgreich über die Bühne: 26 österreichische Top-Unternehmen bewiesen sich dabei einerseits als Lochsponsoren und andererseits als aktive Golfer. Dank der tatkräftigen Unterstützung konnten 50.000 Euro lukriert werden. Der Reinerlös kommt dabei der Katastrophenhilfe des Österreichischen Roten Kreuzes, im Speziellen dem Thema Wasser, zugute.
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Quelle: Rotes Kreuz

30 September 2006

Von den Besten lernen

Das Rote Kreuz Skopje auf Besuch in Oberösterreich

Linz/Steyr Nach dem Motto „von den Besten lernen“ stattete das Rote Kreuz Skopje den oberösterreichischen Kollegen in Linz und Steyr einen Besuch ab. Das Team aus Mazedonien sammelte bei diesem zweitägigen Besuch Informationen über die organisatorischen, logistischen und technischen Grundlagen der rettungsdienstlichen Versorgung des OÖ Roten Kreuzes. Ziel des mazedonischen Teams ist es, im Raum Skopje (Stadt und Umgebung) ähnliche Strukturen wie in Oberösterreich aufzubauen. mehr...

25 September 2006

Das war die Eröffnung desKHD-Zentrums


Groß war der Ansturm interessieter Kolleginnen und Kollegen des OÖ Roten Kreuzes. Auch andere Landesverbände und Einsatzurganisatioen waren vertreten.
Nach dem Festakt mit Ansprachen und Segnung konnte das weitläufige Objekt, das auch die Zentralschule beherbergern wird, besichtigt werden.
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23 September 2006

Eröffnung des neuen Katastrophenhilfezentrums des Österreichischen Roten Kreuzes am 23. September in Inzersdorf

Präsentation des größten Hilfszentrums Österreichs mit Leistungsschau der besten Rotkreuzeinheiten

Wien (Rotes Kreuz) - Am 23. September wird um 10.30 Uhr in Beisein von BM Liese Prokop und Bürgermeister Dr. Michael Häupl in Inzersdorf (Oberlaaer Str. 300 – 306) das neue Katastrophenhilfezentrum des Österreichischen Roten Kreuzes eröffnet. In Zukunft werden alle nationalen und internationalen Katastropheneinsätze von hier aus organisiert und koordiniert.

Mit der Unterstützung der Stadt Wien und des Innenministeriums ist auf einer Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern das größte Katastrophenhilfezentrum Österreichs entstanden. Modernste Ausrüstung, schnelle und moderne Kommunikationsmittel und ausgefeilte Logistik sind ein Garant für wirksame Katastrophenhilfe des Roten Kreuzes. Im neuen Katastrophenhilfezentrum sind für den nationalen und internationalen Einsatzfall Hilfsgüter für tausende Menschen gelagert, u.a Zelte, Decken, Öfen und Feldbetten. In den Lagerhallen befinden sich auch Medikamente und Verbandsmaterialien, sowie komplette Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Besonders vorteilhaft ist die Lage des Einsatzzentrums: im internationalen Katastrophenfall können Rotkreuz-Delegierte und Hilfsgüter innerhalb von 15 Minuten am Flughafen Wien Schwechat sein.

AMBER-MED ist ein weiteres Projekt auf dem Areal. In Kooperation mit der Diakonie wird eine ambulante medizinische Versorgung, soziale Beratung und Medikamentenhilfe für Menschen ohne Versicherungsschutz an vier Tagen pro Woche angeboten. Zielgruppen sind hauptsächlich Migranten, Flüchtlinge und Asylwerber, aber auch bedürftige Österreicher, die dort anonym behandelt werden.

Dem interessierten Publikum wird am 23. September eine Leistungsschau von Rotkreuz-Einheiten, z.B. Suchhundestaffeln, Spezialfahrzeugen oder Trinkwassermodulen präsentiert. Im Anschluss lädt das Rote Kreuz die Besucher zu einem Imbiss aus der Feldküche ein.
Quelle: ÖRK

20 September 2006

Zusammenstösse von Tsunami-Überlebenden und Polizei in Indonesien

In der indonesischen Provinz Aceh ist es zu Zusammenstössen zwischen Überlebenden der Tsunami-Katastrophe und der Polizei gekommen. Mehrere Hundert Demonstranten bewarfen die Ordnungskräfte mit Steinen.

In der Provinzhauptstadt Banda Aceh forderten sie neue Wohnungen und Arbeit. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Bei der Katastrophe kamen am 26. Dezember 2004 insgesamt mehr als 200 000 Menschen in elf Ländern am Indischen Ozean ums Leben.

Allein in der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra starben 177 000 Menschen. In Aceh leben viele Tsunami-Opfer auch heute noch in Behelfsunterkünften.

02 September 2006

Rotkreuzdelegierte getötet (engl.)

The International Committee of the Red Cross (ICRC) is deeply dismayed to learn that one of its field delegates, Jeannette Fournier, a public health specialist, was killed yesterday, 1 September, in an accident that occurred north-west of Ziguinchor, in the Casamance region of Senegal, on a road frequently travelled by the ICRC.
Quelle: Reuters

01 September 2006

Rotes Kreuz richtet Tsunami-Frühwarnsystem in Aceh ein

Genf. DPA/baz.In der indonesischen Provinz Aceh richtet die Internationale Föderation vom Roten Kreuz und Roten Halbmond (IFRC) ein Tsunami-Frühwarnsystem ein. Dabei handele es sich um die erste Phase ein Projektes, das die gesamte Provinz umfassen soll, wie die IFRC am Freitag in Genf mitteilte. Ziel ist es, alle Gemeinden in der Region in das System einzubinden. Damit würden die besonders gefährdeten Gemeinden mit der Frühwarntechnolgie der indonesischen Regierung verbunden.

80 freiwillige Beobachter, die bereits trainiert sind, sollen im Ernstfall die Einheimischen warnen. Sie werden mit 300 Funkgeräten und zehn Fahrzeugen ausgestattet. Insgesamt soll die gesamte Küstenregion mit einem Funknetzwerk für schnelle Kommunikation ausgerüstet werden. "Der Schlüssel zur Verringerung der Katastrophengefahr ist, den Menschen die richtige Information zur rechten Zeit zu geben", wird ein Experte dazu zitiert.

28 August 2006

Lego in der Katastrophe

400 Österreicherinnen und Österreicher gehören zu einer weltweit verzahnten Hilfsmaschinerie, die Trinkwasser produziert, die Kommunikation wiederherstellt und Verschüttete rettet. Günter Stummer bringt sie an die richtigen Orte.
Quelle: Henri 2/2005

26 August 2006

Sprengstoff für London statt Decken und Zelte für Pakistan

Ein islamischer Hilfsvereins steht im Verdacht, für Nothilfe gesammelte Gelder an Terrorzellen abgezweigt zu haben. In London wurden die Konten eines islamischen Hilfsvereins eingefroren: Crescent Relief steht im Verdacht, für Nothilfe gesammelte Gelder an Terrorzellen abgezweigt zu haben. Zu mutmaßlichen Flugzeug-Terroristen bestehen verwandtschaftliche Bande.
*****
Crescent Relief, das klingt nach Hilfskonvois auf verschlammten Gebirgspfaden, nach Zelten, Notrationen und Medikamenten, im Eiltempo in Katastrophengebiete gekarrt. Auf Nothilfe dieser Art hat sich der karitative Verein in der Tat spezialisiert. Und wie schon das Wort Halbmond (Crescent) im Namen verrät, konzentriert man sich darauf, muslimischen Bedürftigen zu helfen: Überlebenden des Tsunami im indonesischen Aceh oder Erdbebenopfern in den Bergen Kaschmirs. Jetzt aber hat eine britische Behörde sämtliche Guthaben von Crescent Relief eingefroren.

Erste Indizien
Es gibt erste Indizien, dass Spenden der Wohltäter über dunkle Kanäle auch an Terrorzellen flossen. Deshalb untersuchen gut geschulte Buchhalter, wie die im Londoner East End eingetragene Organisation ihre Gelder verteilt. Das Ergebnis der Ermittlung sei natürlich offen, betont man bei der British Charity Commission, einem Gremium, dessen Aufgabe es ist, rund 190.000 Hilfswerke zu prüfen. Jedoch nehme man sie "sehr ernst", die Vermutungen, nach denen Crescent Relief missbraucht wurde, um Anschläge auf Flugzeuge auf dem Weg von England nach Amerika zu finanzieren.

Die Schlüsselfigur, um die sich vieles zu drehen scheint, ist Abdul Rauf, ein Bäckermeister Mitte fünfzig. Rauf hatte die Halbmond-Hilfe in London mitgegründet und sie im Juli 2001 registrieren lassen. Ihre Nagelprobe bestand die Truppe im vergangenen Herbst, als sie nach einem verheerenden Erdbeben Nothilfe in den Norden Pakistans schickte: Decken, Zelte, Wellblechdächer, Arznei.

Wie laut die Moscheen der Insel damals die Werbetrommel rührten, wie kurz entschlossen junge Männer mit der nächsten Maschine nach Südasien flogen, nötigte den Briten Respekt ab. Binnen kürzester Zeit kamen 50 Millionen Euro zusammen, das Gros nach Spendenaufrufen in islamischen Gotteshäusern.

Besonders aktiv war man in High Wycombe, einer Kleinstadt in den Hügeln westlich von London, und dort wiederum erntete ein Autohändler namens Shezad Khuram Ali viel Lob. Bis spät in die Nacht half der junge Mann, Zelte in Container zu packen, um sie schnellstmöglich zum Flughafen zu bringen. Seit dem 10. August wird Khuram Ali von Scotland Yard verhört. Er ist einer der 23 jungen Muslime, die verhaftet wurden, weil die Terrorabwehr sie als potenzielle Attentäter identifizierte.

Keine Übereifrigkeit

In Pakistan kam wiederum Raschid Rauf hinter Gitter, ein Sohn des Bäckers Abdul Rauf. Er gilt als möglicher Drahtzieher des Luftfahrtkomplotts, was er selbst freilich bestreitet – ebenso energisch, wie Crescent Relief dementiert, sich in Netzen des Fanatismus verheddert zu haben.

Kenner der Branche neigen indes dazu, Verdachtsmomente britischer Caritas-Prüfer nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Von den mehreren tausend Beschwerden, die im vorigen Jahr bei der Charity Commission eingingen, hat sie nur 60 näher unter die Lupe genommen. "Übereifrig schreitet dort niemand zur Tat", kommentiert die Times, es müsse schon was Handfestes an einem Vorwurf sein.

Im Duell mit fanatischen Geistlichen hat die Kommission schon einmal für Aufsehen gesorgt. Nach langem Abwarten wollte sie nicht länger mit ansehen, wie sich der Prediger Abu Hamza al-Masri hinter der Fassade des Samariters versteckte, um zur Gewalt anzustacheln. Der Ägypter, der in einer Moschee am Londoner Finsbury Park den Hass auf "Ungläubige" säte, hatte seine religiöse Stiftung als karitative Einrichtung verbrämt. In den Neunzigern ließ man ihn gewähren, erst 2002 verlor der Veteran des Afghanistankriegs seinen Wohltätigkeitsstatus.

19 August 2006

Die rot-weiss-roten Wassermacher

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Von Walter Friedl, erschienen im KURIER, am 07. August 2006

Der Alarmruf kam per SMS und dann blieben Peter Kaiser vom Österreichischen Roten Kreuz exakt 48 Stunden, um sein Notfallsteam in das Katastrophengebiet zu schicken. Der Tsunami war über Südost-Asien hereingebrochen.
Nach ersten Akutmaßnahmen war das Gebot der Stunde sauberes Trinkwasser. Eindeutig ein Job für die Wassermacher aus Österreich, die in dieser Sparte weltweit führend sind.
„In solchen Situationen muss alles furchtbar rasch gehen“, sagt Kaiser der die Missionen von der Wiener Zentrale aus koordiniert. 180 Personen, die sich für derartige Einsätze gemeldet haben, finden sich in der Datenbank. Binnen Stunden muss entschieden werden, wer geht.
Beziehungsweise: Wer kann mit - und bekommt vom Dienstgeber spontan Urlaub. Schließlich wurden es zwei Teams. Zielpunkt: Banda Aceh, Indonesien.
Eine Iljuschin 76 brachte die zwei tonnenschweren Wasseraufbereitungsanlagen in die Krisenregion. Peter Kaiser zum Ausmaß der Luftfracht: „Für eine komplette Anlage muss man 70 bis 80 Paletten rechnen.“
Nach einigen Zwischenlandungen setzte die Maschine mit dem überlebenswichtigen Equipment auf dem Flughafen Medan auf. Und wieder begann ein Wettlauf mit der Zeit. Denn laut selbst gesteckten Vorgaben müssen die ersten Tropfen reinen Wassers spätestens 48 Stunden nach Ankunft im Katastrophengebiet fließen....
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