Schläge, Kälte, Schlafentzug: Solchen brutalen Verhörmethoden sollen Terrorverdächtige in den geheimen Gefängnissen des US-Geheimdienstes CIA ausgesetzt gewesen sein. Das geht aus einem Bericht des Roten Kreuzes hervor, in dem ehemalige Insassen Erlebtes schildern.
Washington - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat laut "Washington Post" die Behandlung von Häftlingen in den Geheimgefängnissen der CIA als Folter bezeichnet. Die Gefangenen seien "grausam, unmenschlich und entwürdigend" behandelt worden, heißt es in einem 2007 vom IKRK verfassten Geheimbericht, aus dem die "Washington Post" am Montag zitiert.
Das bislang geheim gehaltene Dokument des IKRK beruht auf den Schilderungen von 14 Insassen des Lagers Guantánamo, die zuvor in CIA-Geheimgefängnissen inhaftiert waren. Sie berichteten von Schlägen, Schlafentzug, Fesselungen und extremer Kälte. In einigen Fällen sei auch das so genannte "Waterboarding" praktiziert worden, also das simulierte Ertrinken bei Verhören.
Diese Behandlung stelle Folter dar, wie sie in den Genfer Konventionen verboten sei, resümiert das IKRK. Einige Häftlinge hätten zudem berichtet, dass sie tagelang gefesselt hätten stehen müssen, wobei man ihnen einen Windel angelegt habe.
Das IKRK macht in dem Bericht deutlich, dass die Angaben auf nicht nachprüfbaren Aussagen der Häftlinge selbst beruhen. Das Dokument sei seinerzeit sowohl an die CIA als auch an die US-Regierung unter George W. Bush gegangen, damals aber nicht veröffentlicht worden. Wie er in die Hände des Journalisten der "Washington Post" gelangt ist, geht aus dem Artikel nicht hervor.
Es ist nicht das erste Mal, dass der CIA Folterung mutmaßlicher Terroristen vorgehalten wird. Das IKRK gelte aber als eine besonders vertrauenswürdige Organisation, deren Foltervorwurf besonders ernst genommen werden müsse, so die "Washington Post".
Quelle: Spiegel.online.de
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