In Gegenden die von Konflikten erschüttert werden, werden die speziellen Bedürfnisse von Frauen oft bestritten und ignoriert. Dabei sind Frauen besonders gefährdet wenn die Bomben fallen. Anlässlich des Weltfrauentages erklärt Nadine Puechguirbal, Beauftragte des ICRC für Frauen und Krieg, die Herausforderungen denen Frauen im Krieg begegnen und warum sie besseren Zugang zu medizinischen Einrichtungen brauchen.
Was sind die gravierendsten gesundheitlichen Risiken von Frauen während bewaffneter Konflikte?
Zunächst ist es für sie sehr schwer sicheren Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen zu erhalten. Oft werden die Gesundheitsinfrastuktur und Medizinische Güter zerstört und medizinisches Personal war gezwungen zu fliehen. Frauen habe damit ein doppeltes Problem: gerade wenn sie am meisten Hilfe müssen sie größere Entfernungen zurücklegen und mehr bezahlen um ausreichende Versorgung zu erhalten.
Das ist aus mehreren Gründen problematisch. Erstens tragen Schwangere und stillende Mütter ein erhöhtes Risiko Medizinischer Notfälle und benötigen sofortige Hilfe, wo sie gerade sind. Zweitens haben Frauen im Krieg weniger Möglichkeiten sich frei zu bewegen. Das kann wegen der Gefahr von Gewalt aber auch aus kulturellen Gründen der Fall sein, die es Frauen verbieten ohne männlichen Verwandten zu reisen. Es verschlimmert die Lage wenn die Männer in der Familie fehlen weil sie kämpfen, geflohen sind, verletzt oder getötet wurden. Nach dem Verlust des Ernährers verfügen die Frauen oft über wenig oder gar kein Geld. Als Folge des Krieges befinden sich Frauen die lang auf lokale Gesundheitseinrichtungen vertrauten in der Situation dass ausreichende medizinische Hilfe nicht erreichbar ist, oder – selbst wenn sie erreichbar wäre – nicht bezahlt werden kann.
In Konflikten steigt die Gefahr dass Frauen Opfer sexueller Gewalt werden, besonders wenn sie alleine, sehr jung oder das Familienoberhaupt sind und daher Aufgaben übernehmen müssen für die sonst von Männern übernommen würden. Vergewaltigung kann gravierende Folgen für die psychische und Physische Gesundheit, einschließlich sexuell übertragbarer Krankheiten und Fruchtbarkeitsstörungen. In solche Situationen ist es extrem wichtig dass Opfer sexueller Gewalt schnellst möglich medizinische Hilfe erfahren um Verletzungen zu versorgen und sexuell übertragbare Krankheiten - HIV eingeschlossen - zu verhindern.
Wenn sie medizinisch Versorgt ist braucht sie psychosoziale Unterstützung um das Trauma zu verarbeiten und Vermittlung zwischen ihrer Familie und der Gemeinde um zu verhindern dass sie stigmatisiert order ausgestoßen wird.
Welche speziellen Bedürfnisse haben Frauen im Hinblick auf Schwangerschaft und Geburt in bewaffneten Konflikten?
Frauen benötigen weitgehenden ständigen Zugang zu einem funktionierenden Gesundheitssystem hauptsächlich wegen des Risikos von Tod, Krankheit und Komplikationen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt, besonders in armen Ländern. Kriege können das ohnehin fragile Gesundheitssystem stören und zu unzumutbaren Zuständen für Schwangere und stillende Mütter führen. Sie brauchen sofortige medizinisch Prä und Postnatale Versorgung sowie medizinische Hilfe bei der Geburt.
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Quelle: Reliefweb(engl.)
Bild: Sympoldarstellung
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