20 März 2009

Mönchengladbach: Aus Schlammbrühe wird Trinkwasser

Das nächste Einsatzziel hat Sabine Günnel (Bild re.) schon vor Augen: Simbabwe. In wenigen Wochen wird die Trinkwasser-Expertin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) von Mönchengladbach aus wieder in das afrikanische Land aufbrechen. Kein Neuland für Günnel: Als in Simbabwe vor kurzem die Cholera ausbrach, war sie schon einmal dort – im Gepäck die Trinkwasseraufbereitungsanlage des DRK-Landesverbands, die im Güdderather Katastrophenschutzzentrum lagert. Binnen einer Stunde kann die Anlage aufgebaut sein. Danach ist sie fähig, innerhalb von nur einer weiteren Stunde aus einer schlammigen Brühe 6000 Liter Trinkwasser herzustellen.

Wasser aus der Niers und der Erft

"Wir pumpen das Wasser aus Seen und Flüssen in die Anlage", erklärt Sabine Günnel. Die Leiterin der Fachgruppe Trinkwasseraufbereitung im Landesverband Nordrhein hat beim Einsatz in Simbabwe dazu beitragen können, die Epidemie einzudämmen. Sollte in Mönchengladbach einmal Trinkwasser knapp werden, würde das DRK das nötige Wasser aus der Niers oder der Erft in seine Aufbereitungsanlage pumpen. "In großen Becken, die jeweils 8000 Liter fassen, wird das Wasser chemisch vorgereinigt", erklärt Günnel. Danach werde das Wasser gefiltert und mit Chlor behandelt. "Am Ende haben wir Wasser, das der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht." Bei Einsätzen im Inland wird das Wasser vom Gesundheitsamt kontrolliert, bevor es ausgegeben wird.

Große Einsätze, an denen die Mönchengladbacher Anlage zum Einsatz kam, waren zum Beispiel das Oderhochwasser oder die Tsunami-Katastrophe vor Sri Lanka. "Im Ausland werden die Trinkwasseraufbereitungsanlagen des DRK hauptsächlich in Asien und Afrika eingesetzt", erklärt DRK-Mitarbeiter Fritz Matull. Die größte Gefahr sieht er in Dürren: "Wegen des Klimawandels vermute ich, dass wir in Zukunft viele Einsätze haben werden, bei denen wir die Menschen mit Wasser versorgen müssen." Im Inland sei es sehr selten, dass eine solche Anlage benötigt werde. "In Deutschland kann man meist auf Wasserversorger aus anderen Regionen zurückgreifen", erklärt Sabine Günnel.
Quelle: pr-online.de
Bild: Deutsches Rotes Kreuz

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