13 März 2009

Simbabwe: Choleraepidemie ohne Ende

Am 3. Dezember 2008 schlug die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften Alarm: 12.500 Cholerafälle und 500 Todesopfer wurden in Simbabwe im südlichen Afrika registriert, im schlimmsten Fall könnten bis zu 30.000 Menschen erkranken. Heute hat die Epidemie über 4.000 Menschen das Leben gekostet und 89.000 Menschen sind erkrankt.

Trotz des Einsatzes von mobilen Trinkwasseranlagen, Gesundheitsstationen und mehreren Hundert "Hygiene-Aufklärern" haben die Behörden zusammen mit dem Roten Kreuz und anderen Hilfsorganisationen die Epidemie nicht im Griff.

"Das ist nach 100 Tagen leider eine traurige Bilanz. Aber wir geben nicht auf", sagt Martin Hahn, Leiter der Auslandshilfe des Deutschen Roten Kreuzes. "Cholera bekämpft man am besten mit Vorsorge, also bevor sie überhaupt ausbricht."

Aufklärung, Infrastruktur und Armutsbekämpfung sind langfristig notwendig für das Land Simbabwe. "Wenn die Epidemie einmal ausgebrochen ist, ist es schwer sie einzudämmen", so Martin Hahn.

Die Katastrophe hat vor allem zwei Gründe: Zum einen funktioniert das öffentliche Gesundheitssystem nicht. Seit Monate werden Gehälter nicht ausgezahlt, große Krankenhauskomplexe stehen leer.

Zweitens ist das öffentliche Wassersystem in vielen - in der Regel ärmeren - Regionen marode und veraltet. Stromausfälle führen ständig dazu, dass das Wasser abgeschaltet wird.

Somit sind die Menschen weitestgehend auf sich selbst oder auf Hilfsorganisationen angewiesen. Seit Beginn der Epidemie hat das Rote Kreuz hunderttausende Wasserreinigungstabletten und über 20.000 Stangen Seife verteilt. Mehrere Hundert Rotkreuz-Freiwillige wurden in Hygieneaufklärung ausgebildet.

Seit Dezember arbeitet auch Personal vom Deutschen Roten Kreuz im Land, teilweise unterstützt vom Auswärtigen Amt. "Im Idealfall ist ein Nothilfeeinsatz nach drei Monaten beendet. Aber wir werden lange in Simbabwe bleiben müssen", sagt Martin Hahn.

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