07 September 2010

muslimischen Hilfsorganisation

Leondinger in Pakistan: „Die Hilfe wirkt“

LEONDING/ISLAMABAD. 18-Stunden-Arbeitstage, bis zu 47 Grad, berührende Erlebnisse: Der Leondinger Günter Stummer (48) war zweieinhalb Wochen als Katastrophenhelfer beim Jahrhunderthochwasser in Pakistan im Einsatz.

Seine Zwischenbilanz: „Die Hilfe für die Familien, die alles verloren haben, läuft auf Hochtouren und sie wirkt. Die enge Zusammenarbeit mit der muslimischen Hilfsorganisation Pakistanischer Roter Halbmond bewährt sich.“ Diese verteile die Hilfsgüter der westlichen Partner.

Stummer, der die Flutopferhilfe des Österreichischen Roten Kreuzes in Pakistan koordiniert: „Ich kann garantieren, dass alle mit Rotkreuz-Spendengeldern der Österreicher gekauften Lebensmittel, Zelte und Notfallpakete bei den Katastrophenopfern ankommen.“ Stummer kommt heute nach Österreich zurück, ein fünfköpfiges Kastastrophenhilfsteam des Roten Kreuzes bleibt aber mit vielen Helfern aus anderen Nationen in Pakistan.


Dort werden Millionen Menschen noch längere Zeit Hilfe benötigen. Stummer: „Die Leute stehen vor dem Nichts, große Teile der Ernte wurden vernichtet. Wir haben in Multan, einer Großstadt in der Provinz Pandjab, eine Trinkwasseraufbereitungsanlage errichtet. Sie liefert pro Tag bis zu 600.000 Liter Wasser. Wir können damit 40.000 Menschen versorgen.“ Eine zweite Trinkwasseraufbereitungsanlage werde gemeinsam mit deutschen Kollegen betrieben.

Zuvor hatten viele Hochwasseropfer in ihrer Not verunreinigtes Wasser getrunken. Die Folge: Vor allem Kinder wurden krank. Sie haben Ausschläge. Stummer: „Wir überprüfen auch Hausbrunnen und sagen den Leuten, ob sie das Wasser trinken können.“ Die Hochwasseropfer seien „unendlich dankbar“ für die Hilfe.

Stummer: „Die armen Menschen wissen, dass viele der von Freiwilligen des Pakistanischen Roten Halbmond verteilten Lebensmittel, Decken und Notfallpakete aus Österreich und anderen europäischen Ländern kommen.“ Es gebe berührende Erlebnisse.

Am Sonntag wurden in Kurvi bei Peshawar 1500 Notfallpakete für Familien verteilt. Ein Paket wiegt 43 Kilo und enthält je zwei Decken, Planen sowie Sets mit Trinkwasserfaltkanistern, Küchengeschirr und Hygieneartikeln. Stummer: „Plötzlich blieb der Dorfälteste bei mir stehen, sprach ein Gebet und legte mir die Hand auf den Kopf. Mitarbeiter vom Roten Halbmond sagten mir, er habe sich mit dem Gebet für die Hilfe bedankt.“

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