10 September 2007

Verseuchtes Trinkwasser in Hallstatt

Durchfall: Verseuchtes Wasser setzte vielen Hallstättern zu
HALLSTATT. Drei Tage lag das Ergebnis der Überprüfung des Hallstätter Trinkwassers bei der Lebensmittelaufsicht des Landes - unbearbeitet. Dieser Tatsache verdanken 15 Hallstätter einen heftigen Durchfall.

"Mein Kollege hat mir von rund 15 Fällen erzählt, die seine Praxis mit starkem Durchfall aufsuchten", sagt Sonja Gapp. Die Hallstätter Ärztin vertritt Gemeindearzt Emmerich Mayer derzeit. Seit Bekanntwerden, dass das Hallstätter Trinkwasser mit Fäkalbakterien (Entrokokken, Ekolibakterien) befallen und nur mehr abgekocht genießbar ist, "ist es ruhig. Der Keim braucht nicht medikamentös behandelt zu werden, er wird nach zwei Tagen auf natürlichem Weg ausgeschieden".

Die Bakterien dürften über Ausscheidungen von Kühen oder Wild von der Klausalm ins Trinkwasser gelangt sein, vermutet Umwelt-Landesrat Rudolf Anschober. Den Vorwurf von Bürgermeister Peter Scheutz, das Land habe viel zu langsam reagiert, lässt er gelten: "Ich lasse das genau prüfen, der Schuldige wird ermittelt. In Zukunft muss das schneller gehen." Zu klären wird auch sein, warum der fertige Befund mit den alarmierenden Werten drei Tage lang beim Land unbearbeitet liegen bleiben konnte.

Trinkwasser darf in Hallstatt zumindest bis heute Vormittag, nur abgekocht konsumiert werden. Scheutz: "Um zehn Uhr bekommen wir das Ergebnis eines privaten Prüfers. Ob die UV-Filteranlage, wie von Landesrat Anschober unterstellt, von der Gemeinde schlecht gewartet worden sei? Scheutz: "Die Anlage wird wöchentlich geprüft. Die funktioniert."

Die Ortswasserleitung der Gemeinde wird mit Wasser des Dachstein-Gletschers gespeist. Das Karstgestein der Klausalm über Hallstatt ist allerdings stark wasserdurchlässig, eine ausreichende natürliche Filterung daher nicht immer gegeben. Eine UV-Filteranlage soll das Wasser zusätzlich entkeimen.
Quelle: OÖnachrichten vom 10.09.2007
Bild: Symboldarstellung

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