26 September 2007

Im Tschad

Der Einsatz im Tschad ist der risikoreichste in der Geschichte der Auslandseinsätze des Bundesheeres

Minister Darabos überlegt, im Rahmen einer UNO/EU-Truppe rund 60 Bundesheer-Soldaten in den Tschad (Zentralafrika) zu schicken. Da er öffentlich darüber redet, dürfte es schon beschlossene Sache sein. Die insgesamt 3000 Mann der UNO/EU (hauptsächlich Franzosen) sollen an der Grenze zur sudanesischen Provinz Darfur stationiert sein, wo seit Jahren ein Völkermord statt findet. Die Truppe wird vor allem die riesigen Flüchtlingslager vor Überfällen ultrabrutaler arabischer Reitermilizen aus dem Sudan zu schützen haben.

Es ist also ein nicht unbeträchtliches Risiko dabei, auch wenn die Österreicher eher weiter hinten stationiert werden und sich auf die Aufbereitung von Trinkwasser konzentrieren dürften. Eine Weltgegend, in der ein humanitärer Einsatz (und in Wahrheit auch eine humanitäre Militärintervention) notwendiger sind, wird man nicht so leicht finden. Warum nicht gleich in den Sudan? Darabos: "Ein Fass ohne Boden."

Dort kamen eine Viertelmillion Menschen ums Leben, 250.000 flüchteten über die Grenze in den Tschad. In Wahrheit ist auch der Einsatz im Tschad der risikoreichste in der Geschichte der Auslandseinsätze des Bundesheeres.
Quelle: DER STANDARD, Printausgabe, 26.9.2007

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