25 Juli 2007

Einsatz für die Flutopfer in Pakistan

Der Pinggauer Markus Lang fliegt heute mit einer Rotkreuz-Einheit nach Pakistan, um nach verheerenden Unwettern Trinkwasser aufzubereiten.

Was er bis zu seinem Abflug heute Mittag noch unbedingt tun will? Markus Lang aus Pinggau legt die Stirn in Falten. "Packen", sagt er und deutet auf eine offene Tasche und einen Rucksack am Boden des Wohnzimmers. Vor wenigen Tagen hat der 32-jährige Rettungssanitäter einen Anruf aus der Rotkreuz-Zentrale in Wien bekommen: Zusammen mit fünf Kollegen wird er nach Pakistan fliegen, wo er im Überschwemmungsgebiet für die Bevölkerung Trinkwasser aufbereiten wird. Es ist sein erster Auslandseinsatz.

Beinahe vier Jahre lang hat sich der Mechaniker-Meister für derartige Missionen ausbilden lassen. Heute ist er im Krisenfall innerhalb von 24 Stunden einsatzbereit. "Das geht, weil ich in der Werkstatt meines Vaters arbeite", sagt er.

Eine ganze Reihe von Impfungen musste er in den letzten Tagen über sich ergehen lassen. "In einem Seuchengebiet können schon kleine Verletzungen zum Problem werden." Gefahr droht aber auch von der Europäern nicht vertrauten Tierwelt. "Man stellt seine Schuhe nachts besser nicht vors Moskitonetz."

Kurz vor dem Abflug gibt es heute in Wien noch eine Einschulung, wie mit den islamischen Sitten umzugehen ist. Schließlich will man keinen Ärger mit Einheimischen. Im Gegenteil: Die Pakistanis werden im Umgang mit der Wasseraufbereitungsanlage geschult, damit sie sie nach dem Abzug der Rotkreuztruppe in vier Monaten selbst bedienen können. Angst habe er vor seinem Einsatz nicht, sagt Lang, obwohl es immer ein gewisses Risiko gebe. Zumal Pakistan politisch ein instabiles Land sei.

Mit Fassung hat Langs Freundin Regina Feiner die Nachricht von der Abreise ihres Freundes getragen, wie sie selbst erzählt. "Irgendwie rechnet man sowieso ständig damit. Bei jeder Katastrophenmeldung im Radio." Langs elfjährige Tochter urlaubt derzeit in Italien, in einem kurzen Telefonat hat ihr der Papa die neuen Umstände erklärt. Sehen wird Lang sie erst wieder nach seiner Rückkehr in fünf Wochen.

Warum er sich das antut, weiß der Pinggauer genau: "Es ist eine Portion Abenteuerlust. Aber vor allem die Dankbarkeit der Menschen, wenn man ihnen hilft."

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