23 September 2011

Ostafrika: Rotkreuz-Hilfe zielt auf Stärkung der Selbsthilfe

In Somalia, Kenia, Äthiopien und Dschibouti sind insgesamt etwa 13 Millionen Menschen von humanitärer Hilfe abhängig.

Besonders in den vom Bürgerkrieg zerrütteten und für Hilfsorganisationen schwer zugänglichen Somalia bleibt die Lage kritisch. In sechs Gebieten Somalias herrscht laut UNO nun offiziell Hungersnot. Es wird mit einer Ausdehnung der Hungersnot auf alle Regionen Südsomalias gerechnet. Der Hunger ist besonders bedrohlich für die Kinder. Die Zahl der unterernährten Kinder ist in Somalia auf etwa 450.000 gestiegen.

Trotz massiver Hilfsanstrengungen in allen betroffenen Ländern, steigt die Anzahl der unterernährten Personen und auch die der Todesfälle weiter.


Besonders die ländlichen Gebiete leiden schwer unter der Dürre, aus den nördlichen Regionen Äthiopiens wird von hoher Kindersterblichkeit sowie akutem Wassermangel berichtet.

Die Rotkreuz-Bewegung hilft mit Tanklastwagen, die Trinkwasser in die ausgetrockneten Regionen transportieren und Lebensmittelverteilungen in allen betroffenen Ländern. Derzeit werden die seit Monaten bestehenden internationalen Hilfsaufrufe massiv aufgestockt.

Das Ziel der Hilfsaktivitäten ist einerseits mit lebenserhaltenden Soforthilfemaßnahmen möglichst viele Personen zu erreichen,
andererseits aber auch durch längerfristigen Kapazitätsaufbau der betroffenen Bevölkerung zu verhindern, dass bei zukünftigen, zyklischen Dürreperioden derartige Katastrophensituation wieder entstehen.

Wasserversorgung und Nahrungsmittel

Auf Grund der dramatischen Situation und der Prognosen für die nächsten Monate, erarbeitet das RK-Netzwerk im Moment eine Strategie für die sofortige Aufstockung der humanitären Hilfe und einen Plan für längerfristige Programme.


Ziel der Aktivitäten ist nachhaltiger Kapazitätsaufbau und die Gewährleistung der Wasserversorgung sowie Nahrungsmittelsicherheit.

Kenia

In den kommenden 12 Monaten werden mit einem Budget von EUR 12,6 Mio eine Million bedürftige Menschen unterstützt.Ausweitung der Ernährungsprogramme in Schulen: Von derzeit knapp 50.000 Schulkinder an gesamt 320 Schulen soll das Ernährungsprogramm auf zusätzliche 150.000 Schulkinder erweitert werden; Verteilung von gesamt 2.900 Tonnen Lebensmittel.Zugang zu Trinkwasser für 800.000 Bedürftige; Gesundheitsversorgung für 800.000 Personen über Mobile Teams zur Basisgesundheitsversorgung.

Äthiopien

Lebensmittelpakete für einen Monat, inklusive angereicherte Ergänzungsnahrung für Kinder, Schwangere, Ältere, Kranke wurden an 115.000 Menschen verteilt. Da die Lebensmittelpreise auf den lokalen Märkten explodiert sind, werden etwa 4.000 bedürftige Familien über Cash-transfers (ca. USD 250,-) untersützt. Seuchenkontrolle durch präventive und kurative Gesundheitsversorgung und Hygienetrainings für 90.000 Bedürftige; Impfkampagnen gg. Masern; Verteilung von Moskitonetzen; Trinkwasserversorgung (water trucking, Brunnenrehabilitation und – neubohrungen) und sanitäre Einrichtungen für 50.000 Bedürftige.

ÖRK-Hilfe

Das ÖRK unterstützt zum Teil mit Mitteln aus der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit seit 2008 die Hilfsaktivitäten des Roten Kreuzes in den Dürregebieten von Äthiopien und Kenia mit einem Betrag von gesamt EUR 2,18 Mio EUR. Hilfsgüter werden mit Mitteln aus Nachbar in Not nach Kenia, Äthiopien und Somalia entstandt. AUßerdem wurde die permanente Delegation in Kenia erweitert, sowie Trinkwasser- und Gesundheitsexperten in die Region entsandt, um die weitere Hilfe planen zu können.

Laut Wettervorhersagen wird befürchtet, dass die Oktober-Dezember Regenfälle im Mandera Dreieck (Grenzland Somalia, Kenia und Äthiopien) bzw. die November bis Jänner Regenfälle in Zentral- und Südsomalia unterdurchschnittlich ausfallen werden. Mit einer Verlängerung der Krisensituation bis in das erste Quartal 2012 ist damit zu rechnen.

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