17 Februar 2008

Hundstage

Hilfsaktion für Hunde in Kenia

Eine Oberösterreicherin fliegt am Samstag für eine Hilfsaktion nach Kenia. Die Frau setzt sich in der Krisenregion aber nicht für Menschen, sondern für Hunde ein. Die 50-Jährige bringt den Vierbeinern Futter, Spielzeug und Medikamente.
Seit der Präsidentschaftswahl herrschen in Kenia bürgerkriegsähnliche Zustände. Bilder dieser humanitären Katastrophe haben eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.
Trotz der gefährlichen Lage fliegt die 50-jährige Edith Kirchberger am Samstag selbst nach Kenia, um Spenden und Medikamente in die Krisenregion zu bringen - doch nicht für verzweifelte Menschen sondern für Hunde.

Hundefutter, Entwurmungsmittel, Zeckensalben, Hundespielzeug: All das stammt aus Spenden. Für ihre Aktion erntet Edith Kirchberger, die in Pichl bei Wels ein Tierasyl für kleine Hunde betreibt, nach eigenen Angaben viel Zuspruch. Auf ihrer Homepage im Internet veröffentlicht sie jedenfalls zahlreiche Unterstützungsschreiben von Menschen, die so denken wie sie: Dass nämlich gerade in Krisenzeiten die Tiere oft vergessen werden.

Auf die Frage, ob Menschen nicht vorgehen, sagt die Frau: "Da gibt es genug andere Organisationen, die das machen. Ich bin eben für Hunde zuständig."

Dass Ihre Mission gefährlich sein könnte, schreckt die 50-Jährige nicht ab. Erst kürzlich sind zwei deutsche Urlauber in Kenia getötet worden. Angst um ihr Leben habe sie trotzdem nicht, sagt Edith Kirchberger.

Der scheinbar selbstlose Einsatz der Hundefreundin stößt bei Hilfsorganisationen und kirchlichen Einrichtungen, die sich in Kenia um Hungernde und um Flüchtlinge kümmern, auf Kritik.

So sagt der Leiter des Sozialreferats der Diözese Linz: "Da wird Entsetzen herrschen, wenn jemand bemerkt, dass die Europäer in einer solchen Katastrophenzeit für sie eine Hundehilfe bereitstellen. Die werden sich fragen, ob die Menschen den Europäern weniger wert sind, als die Hunde."
Auch der Präsident des Oberösterreichischen Roten Kreuzes, Leo Pallwein-Prettner, hat Bedenken: "Ich meine, dass das keinen Sinn hat. Außerdem ist es gefährlich, ohne Organisation und ohne Rückhalt in solche Gebiete zu gehen. Ich würde dringend davon abhalten."
Doch Kritik prallt an der "Hundeexpertin" ab. Sie glaubt weiterhin fest an den Sinn ihrer Hilfsaktion für Hunde in Kenia.
Quelle: orf.at
Bild: Kirchberger


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

erinnert mich ein wenig an gut eiterbichl;) sonst was soll man da sagen