03 August 2012

Trinkwassser für das Spital an der Drau

Krankenhaus Spittal/Drau benötigt sauberes Trinkwasser. Nachdem es Probleme mit dem Trinkwassersystem in Spittal gibt, hilft das Rote Kreuz mit seiner Trinkwasseraufbereitungsanlage
 
Klagenfurt (Rotes Kreuz) – Die starken Regenfälle in Kärnten haben in Spittal an der Drau Einspülungen in das Trinkwassersystem verursacht. Dies stellt vor allem auch das Krankenhaus in Spittal/Drau vor ein Problem. Bei der Behandlung von Patienten, ist sauberes und sicheres Wasser von höchster Wichtigkeit. Ab morgen früh wird eine Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) des Roten Kreuzes im Krankenhaus Spittal/Drau zum Einsatz kommen. Mit dieser Anlage können die Trinkwassertechniker des Roten Kreuzes pro Stunde bis zu 10.000 Liter sauberes Trinkwasser produzieren. Rot Kreuz Präsident Dr. Peter Ambrozy: "Unsere Trinkwasserexperten werden so lange vor Ort zur Verfügung stehen, wie es notwendig ist.  Rund 10 Mitarbeiter des TWA-Teams des Katastrophenhilfsdienstes des Roten Kreuzes in Kärnten werden in Summe ab morgen früh dafür sorgen, dass für das Krankenhaus Spittal genügend reines Wasser zur Verfügung steht." Bürgermeister Gerhard Köfer dazu: „Die Informationskette zwischen den einzelnen Beteiligten, wie Stadtgemeinde, Bezirkshauptmannschaft  und Rotem Kreuz hat vorbildlich funktioniert. Es wurde für das Krankenhaus schnellstmöglich eine Lösung gefunden. Die Anordnung, das Leitungswasser  vor dem Verzehr mindestens 3 Minuten abzukochen bleibt bis auf Weiteres aufrecht“. Zweiter Einsatz für Trinkwasseraufbereitungs-Experten vom Roten Kreuz in Kärnten
Das letzte Mal kamen die Trinkwasserexperten in Kärnten 2003 in Vorderberg zum Einsatz. Damals wurden durch eine Mure auch Teile des Wasserleitungsnetzes von Vorderberg zerstört und das Rote Kreuz erhöhte die Kapazität des Wassernetzes mit seiner Anlage. Dem Modul Trinkwasseraufbereitung der Katastrophenhilfe des Roten Kreuzes gehören derzeit MitarbeiterInnen an, die in ihrer Freizeit die Ausbildung zum Wasserspezialisten absolvieren. In den letzten Jahren waren die Trinkwasserexperten aus Kärnten wiederholt im Ausland im Einsatz z.B. nach dem Tsunami in Asien oder nach dem Erdbeben in Pakistan. Wegen der hohen Ausbildungsqualität und der mit hoher Effizienz und Professionalität abgewickelten Einsätze heißt es inzwischen in vielen Katastrophenregionen der Welt ganz einfach „Call the Austrians“. Nicht nur einmal wurde z.B. die erzeugte Wasserqualität weltweit als die beste für die betroffenen Regionen eingestuft.
Wie arbeitet diese Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA)?
Jede Trinkwasseraufbereitungsanlage besteht aus mehreren Rohwasserbecken für das verunreinigte Wasser, einer Filtereinheit und einem Reinwasserbecken. Verschmutztes Wasser wird in die Rohwasserbecken eingefüllt und mit Chlor, Eisen-III-Chlorid (oder Aluminiumsulfat) und Aktivkohle versetzt. Auf diese Art werden Bakterien getötet, Schwebstoffe gebunden und an den Beckenboden abgesetzt. Anschließend wird das Wasser mit hohem Druck durch die Filtereinheit gepumpt und in das Reinwasserbecken abgeleitet. Das gefilterte Wasser wird getestet und für die Lagerung mit Chlor haltbar gemacht. Danach erfolgt eine chemische Untersuchung in einem mobilen Labor, um sicherzustellen, dass das so erzeugte Reinwasser auch als Trinkwasser nach den bestehenden WHO-Richtlinien geeignet ist.
Pro Stunde werden somit mit einer Anlage bis zu 10.000 Liter Wasser gewonnen, mit einem gesamten Modul können auf diese Weise täglich bis zu 120.000 Liter Trinkwasser erzeugt und damit bis zu 15.000 Personen versorgt werden.
Quelle: Rotes Kreuz

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