18 Mai 2012

WASH Training im Sudan

Phillipp ist zurück und schildert seinen Einsatz:

Don (der jetzt noch im Sudan das nächste Training vorbereitet) und ich haben zusammen mit zwei SRCS TrainerInnen ein Water, Sanitation and Hygiene Promotion Training für 26 Freiwillige aus verschiedenen Bundesstaaten abgehalten. Das Training in der Trinkwasseraufbereitung mit dem Aufbau der Anlagen war dabei der Aufgabenbereich der ÖRK-Trainer. Die angespannte Sicherheitslage, das zur Verfügung stehende Equipment sowie die große zeitliche Distanz zwischen den zwei Trainingsorten (Way Camp und Al Salam) machte die Durchführung des Trainings nicht gerade einfach, aber dennoch konnten wir mit den TeilnehmerInnen in kurzer Zeit sauberes Trinkwasser für die returnees in den Camps produzieren, Latrinen bauen und Hygiene Promotion Aktivitäten starten.
Für den Großteil der TeilnehmerInnen war es das erste Training in diesem Rotkreuz/Rothalbmond-
Tätigkeitsbereich, der im Sudan vielerorts von großer Wichtigkeit ist. Und viele TeilnehmerInnen kamen aus Regionen in denen mit Ausnahme vom SRCS keine humanitäre Organisation auf Grund der bewaffneten Konflikte Zugang hat und werden nun dort ihre erworbenen Fähigkeiten anwenden und weiter vermitteln.
Die größte Herausforderung in Way Camp (nahe der Stadt Kosti) war, ein Training mit dem Resultat Trinkwasser zu produzieren durchzuführen, in einer Situation, in der die Trinkwasserversorgung für jene Menschen, die vom Sudan in den Südsudan emigireren wollten, als politisches Druckmittel verwendet wurde (u.a. nach der Überlegung, dass die Menschen das Camp schneller verlassen, wenn sie keine Trinkwasserversorgung haben, obwohl gleichzeitig die Reise- und Transportmöglichkeiten für die Menschen mit ihrem Hab und Gut in den Südsudan nicht zur Verfügung gestellt wurden). Das offizielle Closing des Camps (ab dann wurden die EmigrantInnen illegale ImmigrantInnen ohne Arbeitsgenehmigung, Aufenthaltsrecht usw. ) welches nicht mit deren Ausreise einher ging, war gleichzeitig der letzte Tag des Trainings an dem wir die Anlage wieder abbauten; Pläne zur weiteren Versorgung mit Trinkwasser erfuhren keine Unterstützung.
Etwas anders war die Situation in Al Salam (an der Grenze zum Südsudan), dem anderen Trainingsort. Dort wurde eine Trinkwasseraufbereitungsanlage aufgebaut, welche die umliegenden Camps der Menschen welche aus den Südsudan in den Sudan emigrierten mit sauberem Trinkwasser versorgte. Hier wurde als Teil des Trainings ein ERU M40 Einsatz mit den TeilnehmerInnen gestartet. Die Freiwilligen der Kosti branch, die an dem Training teilnahmen, werden für voraussichtlich 3 Monate die Trinkwasserversorgung in den Camps sicherstellen, bis andere Organisationen ein langfristiges Trinkwasserversorgungssystem aufbauen, nachdem die Menschen in den Camps dort Land(rechte) erhalten.

Kurz zusammengefasst: Neben der Herausforderung den Weißen Nil zu Trinkwasser aufzubereiten und dies so einfach, nachvollziehbar und verständlich wie möglich für die TeilnehmerInnen in der kurzen verfügbaren Zeit zu vermitteln, fand ein erfolgreiches WatSan Training in einer Region und Situation statt, in der es mehr als schwierig ist, die Grundsätze der Rotkreuz/Rothalbmond Bewegung umzusetzen.

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