20 März 2012

Kein Einzelfall

In weiten Teilen Afrikas südlich der Sahara ist sauberes Trinkwasser nach wie vor Mangelware. "Große Probleme mit einer flächendeckenden Versorgung gibt es zur Zeit insbesondere im Sudan", sagt Max Santner, Leiter der Internationalen Hilfe beim Österreichischen Roten Kreuz. Tausende Flüchtlinge und Rückkehrer sitzen zurzeit in Camps an der Grenze zwischen Nord- und Südsudan fest. "Vielen Menschen dient der Nil momentan als einzige Wasserquelle", sagt Santner und warnt vor den dramatischen gesundheitlichen Konsequenzen von verschmutztem Trinkwasser.
Das österreichische Rote Kreuz hat am Wochenende zwei Trinkwasserexperten in den Sudan entsandt. Don Atkinson und der Oberösterreicher Philipp Polanski werden gemeinsam mit Freiwilligen des Sudanesischen Roten Halbmonds eine Trinkwasseraufbereitungsanlage betreiben
, die täglich 600.000 Liter Wasser reinigen kann. Damit können 40.000 Frauen, Männer und Kinder in den Camps versorgt werden. Ein wichtiger Teil des Einsatzes ist die Ausbildung der Kollegen vom Sudanesischen Roten Halbmond. Ziel ist es, eine ausreichende Anzahl an Freiwilligen zu trainieren, die den Betrieb der Trinkwasseraufbereitungsanlage vollständig übernehmen.

"Die Situation im Sudan ist kein Einzelfall", so Santner. "Weltweit fehlt rund 780 Millionen Menschen Zugang zu sauberem - und damit sicherem - Trinkwasser." 2,5 Milliarden Menschen verfügen über keine sanitären Anlagen. "Jeden Tag sterben 8.000 Kinder an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser und fehlende Sanitäranlagen verursacht werden", sagt Santner.
Quelle: Rotes Kreuz

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