01 August 2011

Internationale Hilfe für Somalia nimmt Fahrt auf

Mogadischu — Sechs Tage nach Beginn der Luftbrücke für Somalia nehmen die internationalen Hilfsbemühungen Fahrt auf: Ein Flugzeug des Welternährungsprogramms (WFP) brachte weitere zehn Tonnen Nahrung für Kinder nach Mogadischu, während das Rote Kreuz erstmals seit Jahresbeginn in großem Umfang Nahrung im von der islamistischen Shebab-Miliz kontrollierten Süden verteilte. Frankreich kündigte eine Verdreifachung seiner Hilfen an.

Das Flugzeug des WFP sei das sechste seit Beginn der Luftbrücke am vergangenen Mittwoch, teilte der WFP-Sprecher David Orr mit. Bisher seien 80 Tonnen Nahrung eingetroffen - genug, um 80.000 Kinder einen Monat lang zu versorgen.
Zudem würden größere Hilfslieferungen auf dem Seeweg nach Mogadischu geschickt, doch würden diese erst später eintreffen, sagte Orr.

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) verteilte erstmals seit Jahresbeginn im Süden und im Zentrum des Landes rund 3000 Tonnen Nahrung zur Versorgung von 162.000 Menschen. "Dieser Einsatz beweist die Fähigkeit des IKRK, im Süden Somalias Nothilfe direkt an die betroffene Bevölkerung zu verteilen", sagte die IKRK-Vertreterin Andrea Heath. Die islamistische Shebab-Miliz hatte 2009 alle ausländischen Hilfsorganisationen aus den von ihr kontrollierten Landesteilen verwiesen.

Im Flüchtlingslager Dadaab im Nordosten Kenias, in dem rund 380.000 somalische Flüchtlinge unter schwierigen Bedingungen leben, begann das UN-Kinderhilfswerk UNICEF mit einer großen Impfkampagne. Alle Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren würden gegen Masern und Kinderlähmung geimpft, sagte die UNICEF-Sprecherin Melissa Corkum. In dem Lager, in dem täglich 1300 Flüchtlinge eintreffen, habe es selbst bei Erwachsenen Fälle von Masern gegeben.

Frankreich verdreifachte seine Hilfe von zehn auf 30 Millionen Euro. Zudem wolle die Regierung logistische Unterstützung bei der Verteilung der Hilfsgüter leisten, teilte Regierungssprecherin Valérie Pécresse mit.

Am Horn von Afrika starben nach UN-Angaben in den vergangenen Wochen bereits zehntausende Menschen an den Folgen der schwersten Dürre seit 60 Jahren. Am schlimmsten ist die Lage in Somalia, wo der anhaltende Bürgerkrieg die Hilfsbemühungen erschwert. Nach UN-Angaben spendete die Weltgemeinschaft seit dem ersten Hilfsappell im November 2010 rund eine Milliarde Dollar (696 Millionen Euro).
Quelle: AFP

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