28 Juni 2010

besonders Vorbildlich

Der Rotkreuzpreis 2010 geht an Nadine Burdet und Margrit Schenkel. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) zeichnet damit ihre «besonders vorbildliche humanitäre Leistung aus», wie SRK- Präsident René Rhinow am Freitag vor den Medien erklärte.



Bild: UNICEF
Beide Preisträgerinnen engagieren sich seit vielen Jahren für Menschen in Not und arbeiten in ausserordentlich schwierigen Situationen. So hat die Ärztin Nadine Burdet in Haiti das Foyer «L'Escale» aufgebaut, das seit 1997 in Port-au-Prince pro Jahr rund 50 Verdingkinder, so genannte «restavek», betreut.

Als besonders verletzliche Opfer der sozialen und wirtschaftlichen Krise Haitis seien sie rechtlos und Misshandlungen ausgesetzt, sagte René Rhinow. Das Foyer gibt ihnen ein Zuhause, ermöglicht ihnen eine Ausbildung und versucht sie, wieder mit ihren Familien zusammenzubringen, wenn dies möglich ist.

In den völlig zerrütteten Strukturen des Landes erfülle das Foyer eine wichtige, vorbildhafte Funktion im Kampf gegen eine moderne Form der Sklaverei.

Die Krankenschwester und Hebamme Margrit Schenkel arbeitet bereits seit 1974 im Sudan. In El Fasher, dem Hauptort der Provinz Nord-Darfur hat sie eine umfassende Gesundheitsversorgung aufgebaut. Dort leitet sie die Kinderstation, die Hebammenschule und ein Ernährungszentrum.

Ausserdem organisiert sie die medizinische Versorgung in der Umgebung, in Flüchtlingslagern und Gefängnissen. In der von Rebellen kontrollierten Region hat Margrit Schenkel im weit und breit einzigen Spital einen Kühlraum für Impfstoffe und eine Geburtenstation eingerichtet.

Der mit 30 000 Franken dotierte Rotkreuzpreis wurde 2005 auf Initiative des inzwischen verstorbenen Thurgauer Zahnarztes Max Schatzmann geschaffen. Geehrt werden Personen oder Organisationen für vorbildliches humanitäres Engagement im Sinne des Roten Kreuzes auch ausserhalb des SRK.

Die Preisvergabe findet am Samstag, 26. Juni, im Rahmen der Rotkreuzversammlung in Zürich statt. Das Preisgeld teilen sich die beiden Ausgezeichneten.
Quelle: nzz.ch

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