29 Mai 2010

Rotes Kreuz: Großaktion gegen Dürre in Niger/Mail

von Marcus Blüm, Kaiserslautern

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) kauft derzeit in der Region Agadez im Norden Nigers und in den Regionen Gao und Timbuktu im Norden Malis 38.000 Stück Vieh von über 10.000 Züchter- und Bauernfamilien, die unter den Folgen der Unsicherheit und der Dürre leiden. Das teilt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf heute mit.

Schätzungen zufolge sollen in den Regionen fast 70 % der Viehbestände von der Dürre bedroht sein. «Das IKRK will den Bevölkerungen im Norden Nigers und im Norden Malis helfen, diese besonders schwierige Zeit zu überbrücken», sagte Jürg Eglin, Leiter der für Niger und Mali zuständigen IKRK-Regionaldelegation in Niamey.


Das IKRK kauft den kleinen Züchtern die Tiere zu dem Preis ab, der vor der Krise üblich war. Der Erlös wird damit in die verletzlichen Haushalte geleitet und die Viehpreise können durch die Verringerung des Angebots stabilisiert werden. Die schwächsten unter den gekauften Tieren werden geschlachtet, das Fleisch getrocknet und an die verletzlichsten Bevölkerungsgruppen verteilt. Diese Operation wird in enger Zusammenarbeit mit den Veterinärbehörden Nigers und Malis durchgeführt. Sie wurde vor zwei Monaten begonnen und wird bald beendet sein.

Die lebensfähigen Tiere werden veterinärmedizinisch versorgt und gefüttert. «Dank der umfangreichen Unterstützung des IKRK können wir wieder für unsere Familien sorgen und uns um die Tiere kümmern, die uns verblieben sind», sagte ein Züchter im Norden Nigers.

Ausserdem wird das IKRK in nächster Zeit Nahrungsmittel und Saatgut an etwa 45.000 Familien abgeben. Das IKRK ist eine der wenigen internationalen humanitären Organisationen, die im Norden Nigers und im Norden Malis präsent sind. Es arbeitet eng mit der Nationalen Rotkreuzgesellschaft der beiden Länder zusammen und koordiniert seine Tätigkeiten mit den zuständigen Behörden.
Quelle: Scharf-links

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