Stöhnend wälzt sich Maftuh auf dem brennend heißen Asphalt und hält sein Bein. Daneben liegt reglos Latifa, mit Blut im Gesicht. Die beiden sind im chaotischen indonesischen Straßenverkehr verunglückt. Ihr Becak, ein Fahrrad mit Seitenwagen für Passagiere, wurde von einem Bus angefahren. Doch kein Problem, in Minuten naht die Ambulanz mit Blaulicht, Sanitäter springen heraus, versorgen gekonnt die Verletzten, hieven sie auf Krankentragen und transportieren sie ab. Beifall rauscht.
Minuten später stehen Maftuh und Latifa nach ihrer schauspielerischen Hochleistung schwitzend und lachend neben dem Krankenwagen. Es war eine gelungene Vorstellung davon, wie der nagelneue Rettungsdienst in Indonesiens drittgrößter Stadt Medan zu funktionieren hat. In Deutschland ist der Rettungsruf 112 bei Verkehrs-, Betriebs- und Haushaltsunfällen, Herzattacken und anderen Notfällen eine Selbstverständlichkeit, in Indonesien gibt es so etwas nicht. Wer in dem Land mit 230 Millionen Einwohnern dringend Hilfe braucht, hat schlechte Karten. Auf Sumatra ändert sich das: das Deutsche Rote Kreuz hilft in Medan, einen der ersten Rettungsdienste des Landes aufzubauen. Seit Sommer ist die Leitstelle in Betrieb.
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