WATSAN – Schulung Kuching / Malaysienvon Petra Egger u. Didi Gabrovec, ERU WATSAN
Sicher jeder erinnert sich noch an das verheerende Seebeben am 26. Dezember 2004 und den darauf folgenden Tsunami, der weltweit mehr als 200.000 Menschen das Leben kostete. Die ERU-WATSAN des Österreichischen Roten Kreuzes war in den ersten Monaten des Jahres 2005 in Indonesien und Sri Lanka unterwegs um die betroffene Bevölkerung mit lebensnotwendigem sauberem Trinkwasser zu versorgen. Nachdem unser Einsatz nach 4 Monaten beendet war, und wir genug Helfer ausgebildet hatten, wurden unsere Anlagen in Banda Aceh noch länger als ein Jahr, bis Mitte 2006, weiter betrieben. Danach wurde eine Anlage in Banda Aceh eingelagert und die andere dem Malaysischen Roten Halbmond als Spende übergeben.
Es hat eine Zeit lang gedauert, aber heuer war es soweit und die MRCS (Malaysian Red Crescent Society) hat uns, neben Chemikern des lokalen Wasserwerkes und einem WATSAN-Delegierten aus Bangkok, als Trainer zu einer Ausbildung eingeladen. Ziel soll es sein ein Team aufzubauen, welches in den ersten Tagen nach einer Katastrophe sozusagen als „First Responder“ die Zeit überbrückt, bis eine ERU im Einsatzgebiet die Versorgung übernimmt.
Als der Anruf von Günter Stummer, unserem Mann im Generalsekretariat, kam, waren wir, Didi und ich, sofort begeistert von der Idee wieder nach Süd-Ost-Asien zu reisen, um den Leuten da zu helfen, auch wenn die Hilfe diesmal anders aussehen sollte. Gemeinsam haben wir dann also am 23. Mai die Reise in Richtung Süd-Osten angetreten.
Zielort war Kuching, eine Stadt im Bezirk Sarawak auf der Insel Borneo. John Lam, der uns am Flughafen abholte, war uns auch aus Banda Aceh schon bekannt, da wir im Einsatz schon die ersten Malaysischen Mitarbeiter auf die Anlage eingeschult hatten, und der Empfang war dementsprechend herzlich.
Gleich am ersten Abend wurden wir zu einem Abendessen eingeladen, bei dem wir weitere bekannte Gesichter wieder sahen. Am nächsten Tag trafen die anderen Teilnehmer ein, insgesamt mehr als 30 Personen. Nachdem wir die Anlage kurz gecheckt hatten, wurden die 30 Teilnehmer an den nächsten drei Tagen in drei rotierenden Gruppen in den Bereichen allgemeine Arbeitsbereicht und –weise der RKRH-Bewegung, Rohwasser, chemische Vorbehandlung, Technik, Reinwasser, Lagerung und Verteilung und Labor geschult. Die Stimmung war durchwegs gut und die Leute waren sehr interessiert und engagiert. Auch die durchwegs sehr warmen tropischen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit, wie wir sie aus Indonesien schon kannten, konnte der guten Zusammenarbeit nichts anhaben. Durch das große Engagement konnten wir in den drei Tagen mehr erreichen, als wir zuerst angenommen hatten, und die Leute konnten die Anlage fast ohne fremde Hilfe bedienen.
Als Dankeschön für unsere Bemühungen wurden wir am Ende der Ausbildung zu einem 8gängigen Dinner eingeladen, wo jeder Teilnehmer, auch die Trainer, vom Vizepräsidenten der MRCS ein Dekret überreicht bekam, was am nächsten Tag auch in allen wichtigen Zeitungen des Landes zu sehen war.
Bis aus den Teilnehmern ein erfahrenes Einsatzteam wird, wird noch ein wenig Zeit vergehen, aber sie sind auf dem besten Weg und wir sind bemüht Ihnen auch weiterhin zu helfen. Vielleicht treffen wir den einen oder anderen ja im Feld wieder. Auf jeden Fall wünschen wir ihnen weiterhin viel Erfolg!
Bild: Rotes Kreuz
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