Es war bisweilen unerträglich heiß. Die Kleidung klebte am Leib. Die Luftfeuchtigkeit machte zu schaffen. Durchfall, kaum sauberes Wasser, Straßen, die sich in bei Regen in Schlammlöcher verwandeln, aber auch sonst kaum passierbar sind. Gar nicht zu reden von den Rebellen, die überall lauern können. Der Sudan kann die Hölle sein. Aber Heidi Semmerow bekommt leuchtende Augen, und ein ständiges Lächeln umspielt ihren Mund, wenn sie davon erzählt, wie es in West-Dafur war. Von August bis Februar war sie für die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" in diesem Teil Afrikas als Anästhesistin tätig. Zurückgekommen ist sie als Mensch mit ganz neuen Einsichten: "Wir sollen wieder lernen, miteinander und füreinander zu leben; jeder kann in seiner Ecke mit der Hilfe für den nächsten anfangen."...
... Durch Afrika ist Heidi Semmerow auch vor ihrem Einsatz als Ärztin schon gefahren, aber jetzt hatte sie Gelegenheit, das Land von innen kennenzulernen. Sie bewundert die Menschen, die sich trotz ihres harten Lebens eine gewisse Fröhlichkeit bewahrt haben. "Hier können wir lernen, Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind", sagt Heidi Semmerow, die nachdenklich wird, wenn sie die Erinnerungsfotos betrachtet. "Es gibt dort eine Nähe zwischen den Menschen, die bei uns verloren gegangen ist, die Kinder haben viele Spielkameraden und wirken glücklicher als die Kinder bei uns; allerdings werden sie auch sehr früh eingespannt und die schulischen Verhältnisse sind schlecht." Sie weiß, daß afrikanische Verhältnisse nicht übertragbar sind. Selbst aber hat sie ihre Lehren aus der Zeit in Afrika gezogen: "Dieser Aufenthalt hat meinem Leben eine neue Richtung gegeben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen