20 Dezember 2005

Bundesministerium für Inneres beendet Tsunami-Einsatz

Mit 21. Dezember 2005 beenden die letzten österreichischen Exekutivbeamten ihren Dienst in Thailand, damit endet auch der Einsatz des Innenministeriums im Tsunamigebiet. Zugleich steht endgültig fest, dass 74 Opfer der Tsunami-Katastrophe Österreicher waren, 12 weitere waren Angehörige von Österreichern. 85 der Opfer starben in Thailand, eines in Sri Laonka. Nach internationalen Schätzungen forderte der Tsunami mehr als 230.000 Menschenleben.

Schon am Tag nach der Katastrophe entsandte das Innenministerium Erkundungs- und Rettungsteams der Cobra in die Katastrophengebiete, um einen ersten Überblick über die Situation zu gewinnen. Am 28.12.2004 folgte ein DVI-Team (Desaster Victim Identification), bestehend aus Exekutivbeamten, Gerichtsmedizinern und einem Zahnarzt zur Opferidentifizierung nach Thailand. Tags darauf flog ein ähnlich zusammengesetztes DVI-Team nach Sri Lanka. Außerdem reisten in diesen ersten Tagen auch noch Ärzte, Sanitäter um Vermisste zu finden und die lokalen Krankenhäuser nach verletzten Österreichern abzusuchen.

Aufgabe der Österreicher im Katastrophengebiet war es, in der Anfangsphase vor allem Obduktionen durchzuführen und nach Vermissten zu suchen. Später stand die Mitwirkung bei den endgültigen Identifizierungen im Vordergrund. Österreich wurde dabei in Thailand die Führung des "Final Data Clearing" Teams übertragen. Sämtliche Identifizierungen erfolgten Schritt für Schritt nach einem von österreichischer Seite ausgearbeiteten Prüfsystem.

In Sri Lanka wurde dem Innenministerium gemeinsam mit der Gerichtsmedizin Innsbruck die DNA-Analyse für das ganze Land übertragen.

Zur gleichen Zeit waren im Einsatzstab des Innenministeriums Beamte rund um die Uhr im Dienst. Insgesamt 90 Kriminalisten glichen Listen ab, nahmen im Call-Center Anrufe von Angehörigen entgegen und koordinierten die Suchkräfte im In- und Ausland. Das Bundeskriminalamt (.BK) organisierte den Einsatz von rund 100 Exekutivbeamten in ganz Österreich, die Befragungen bei Hinweisgebern und Verwandten durchführten. Der im Zuge dieser Nachforschungen angelegte Akt umfasst nach Abschluss der Ermittlungen mehr als 34.000 Seiten.

Innenministerin Liese Prokop dankte allen am Einsatz beteiligten Bediensteten des Innenministeriums, die einen erheblichen Beitrag zur Opferidentifizierung leisteten. Die sehr hohe fachliche Qualifikation und die hervorragenden Leistungen der österreichischen DVI-Teams wurden auch von internationaler Seite immer wieder hervorgehoben.

"Durch die intensive und genaue, gleichzeitig aber auch außerordentlich anstrengende Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, war es möglich den Angehörigen und Freunden der Opfer Gewissheit über das Schicksal Ihrer Lieben zu geben. Auch heute, unmittelbar vor dem Jahrestag des Tsunamis gilt unsere Anteilnahme und unser Beileid allen Menschen die von dieser Katastrophe so schwer getroffen wurden", sagte Innministerin Prokop abschließend.

Rückfragehinweis: Bundeskriminalamt, Oberst Gerald Hesztera, Tel.: 0664 - 323 00 16

Quelle: OTS

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