Unter den Beobachtern war auch der fünfjährige Ubaid. Er lebt mit seinen Eltern, einer Schwester und sechs Brüdern nun auf der Anhöhe neben dem Kanal. Zum ersten Mal seit der Überschwemmung seines Dorfes bekommt Ubaid nun unbelastetes Wasser zu trinken.
Leben unter Tüchern
Die Durchgangsstrasse wurde von den Fluten weggespült und ein Grossteil des Dorfes steht noch immer unter Wasser. Die Bevölkerung lebt unter Tüchern, die als notdürftige Zeltplanen dienen, mehr schlecht als recht.
Die Region von Rajanpur gilt als eine der heißesten Gegenden Pakistans. Die Temperaturen können bis an die 45 – 50 °C steigen. Je höher die Temperaturen steigen, um so höher ist auch die Gefahr die von diesen überfluteten Bereichen ausgehen. Neben den Durchfallerkrankungen drohen auch Malaria, Hauterkrankungen und vielfältige Infektionen.
So wie Ubaids Familie leben hier weitere 300 Familien - das bedeutet etwa 3.300 Betroffene, darunter 600 Kinder unter 5 Jahren. In vielen Familien gibt es bis zu 12 Kinder, und etwa 20 Prozent der Frauen sind nach Angaben des örtlichen Arztes Dr. Fakhurallah schwanger.
Spontanes Hygienetraining
Männer und Kinder sind im Straßenbild allgegenwärtig. Schließlich trauten sich auch die Frauen näher heran und ließen sich von Dr. Fakhurallah, der gleichzeitig auch ‚Bürgermeister’ dieses Dorfes ist, erläutern, was hier aufgebaut wird und warum sauberes Wasser so wichtig für die Gesundheit ist.
An dieser Kreuzung in Rajanpur zeigt sich auch, wie wichtig es für die Helfer aus dem Ausland ist, mit der Bevölkerung zusammen zu arbeiten. In Dr. Fakhurallah haben wir einen fachkundigen und wohlgesonnenen Übersetzer gefunden, dem die Dorfbewohner vertrauen.
Wenn die Rotkreuz-Mitarbeiter wieder in die Heimat fahren, wird die Trinkwasseranlage von den Mitarbeitern der Schwestergesellschaft des Pakistanischen Roten Halbmondes weiterbetrieben, solange es notwendig ist.
Quelle: österreichisches Rotes Kreuz
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