Cholera
Cholera ist eine Infektionskrankheit des Dünndarms, die durch das Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst wird. Die Menschen in den betroffenen Gebieten stecken sich über verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung an. Cholera-Erkrankte leiden unter extremem Durchfall und starkem Erbrechen. Dadurch verliert der Körper schnell an Flüssigkeit und trocknet aus. Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium schwinden - diese Stoffe sind enorm wichtig für die Funktion der Zellen.
Um die Krankheit zu behandeln, müssen Flüssigkeit, Zucker und Salze im Körper ausreichend ersetzt werden. In den meisten Fällen wird die Behandlung intravenös vorgenommen, um den entzündeten Magen-Darm-Trakt nicht zusätzlich zu belasten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zudem eine Salz- und Glucoselösung in Wasser, die oral eingenommen wird.
Cholera tritt vor allem in armen Ländern und Regionen auf, in denen Trinkwasser- und Abwassersysteme nicht voneinander getrennt sind. Choleraerreger entwickeln sich dort im verunreinigten Trinkwasser. Unter unhygienischen Bedingungen breitet sich die Krankheit schnell aus. Die Inkubationszeit ist sehr kurz, sie beträgt nur zwischen drei und sechs Tagen. Auch Pakistan ist ein Land, das generell von Cholera betroffen ist. Durch die Flutkatastrophe könnten die Erkrankungen aber drastisch zunehmen, denn die Gefahr ist groß, dass Betroffene verunreinigtes Wasser trinken. Um der Krankheit vorzubeugen, versuchen Hilfsorganisationen ausreichend sauberes Trinkwasser an die Bevölkerung zu verteilen.
Typhus
Typhus ist eine Infektionskrankheit, die durch starkes Fieber, Bauchschmerzen und Darmverstopfung gekennzeichnet ist. Die hohe Körpertemperatur führt zudem zu einem verlangsamten Herzschlag. Der Erreger ist das Typhusbakterium Salmonella enterica, das sich von Mensch zu Mensch, meist über den infizierten Stuhl überträgt. Die Gefahr einer Ansteckung ist dann besonders groß, wenn Fäkalien in das Wasser gelangen und damit das Trinkwasser bei unzureichenden Hygienebedingungen verunreinigen.
Die Inkubationszeit beträgt meist zwei Wochen, wenn viele Erreger aufgenommen werden auch nur eine Woche. Typhuskranke fühlen sich zunächst müde, leiden an Kopfschmerzen und Verstopfung. Das Fieber steigt im Krankheitsverlauf an, bis es nach etwa acht Tagen bis 41 Grad erreicht. Dieses hohe Fieber kann über Wochen andauern. Hinzu kommen oftmals Bewusstseinsstörungen, Milzschwellung und ein rötlich-fleckförmiger Hautausschlag am Oberkörper. Typisch ist auch die so genannte Typhuszunge. Die Zunge ist dabei grau-weiß belegt und zeigt an den Rändern und der Spitze Reizungen. Ärzte behandeln eine Typhusinfektion mit Antibiotika. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann sie tödlich verlaufen.
Leptospirose
Die Leptospirose ist ein bakterielles Fieber, das durch den Krankheitserreger der Gattung Leptospira verursacht wird. Die Bakterien vermehren sich in warmblütigen Tieren, insbesondere in Ratten, Mäusen, Schweinen, Hunden, Katzen, Pferden, Schafen, Ziegen und Rindern. Die Tiere scheiden das Bakterium mit dem Urin aus, wobei es in den Boden und in das Wasser gelangt. Der Mensch infiziert sich dann durch den Kontakt mit infiziertem Boden oder Wasser über kleine Hautverletzungen. Auch über gesunde Schleimhäute kann das Bakterium in den Körper gelangen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.
Nach der Ansteckung kann es ein bis zwei Wochen, manchmal auch bis zu 26 Tagen dauern, bis sich die Symptome zeigen. In den meisten Fällen verläuft die Leptospirose ähnlich einer Grippe. Der Patient leidet an Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen. Dazu können eine Bindehautentzündung sowie Waden- und Schienbeinschmerzen kommen. Dieser Krankheitszustand dauert etwa drei bis sieben Tage. Danach folgen zwei bis drei Tage, in denen es dem Patienten besser geht, bevor eine zweite fieberhafte Phase beginnt.
Der Betroffene erhält zur Behandlung Penicillin. Dieses ist aber nur in den ersten fünf Tagen der Erkrankung wirksam. In der zweiten Krankheitsphase hilft Antibiotika nicht mehr, da es sich dann um eine Immunreaktion handelt. Es können nur noch die Symptome, wie der Flüssigkeitsverlust und das Fieber, behandelt werden.
Malaria
Ob in den pakistanischen Krisenregionen auch Malaria entstehen kann, ist bisher noch unklar. Erst nach einiger Zeit zeigt sich, ob die Mückenbrut mit der Flut weggespült wurde oder überlebt hat. Denn die Übertragung der Tropenkrankheit erfolgt durch den Stich einer weiblichen Stechmücke der Gattung Anopheles.
Zwischen dem Mückenstich und dem Ausbruch der Krankheit liegen etwa zwölf Tage. Malaria wird auch Sumpf- oder Wechselfieber genannt, da der Erkrankte unter hohem Fieber leidet, das periodisch wiederkehrt. Zudem kommt es zu Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und Krämpfen. Bei Kindern kann die Krankheit schnell zu Koma und Tod führen.
Quelle: deutshe Welle
Autorin: Anja Schaub
Redaktion: Kay-Alexander Scholz
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