Markus Löning, Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung, sagte, dass in den kommenden Wochen voraussichtlich rund 90 000 Kinder in den Überschwemmungsgebieten zur Welt kommen werden. Ein Drittel der Neugeborenen sei akut gefährdet, solange Trinkwasser, Lebensmittel und Medizin fehlten. Löning rief die Deutschen erneut zu Spenden auf.
30.000 Neugeborene in Pakistan sind nach Einschätzung der Flut-Helfer vom Tod bedroht, wenn sie nicht rasch Hilfe bekommen.
Es werde erwartet, dass in den kommenden Wochen 90.000 Kinder in den Überschwemmungsgebieten und Lagern zur Welt kämen, sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, am Montag in Berlin nach der Rückkehr von einem mehrtägigen Besuch in Pakistan. Ein Drittel dieser Kinder sei akut gefährdet, solange sauberes Trinkwasser, Lebensmittel und eine medizinische Versorgung fehlten. Auch ältere Kinder seien sehr anfällig für Krankheiten: 40 Prozent der Kinder unter fünf Jahren seien unterernährt und damit schon vor dem Hochwasser geschwächt gewesen.
Löning rief die Deutschen im Namen der Bundesregierung erneut zu Spenden auf. Wenn jetzt nicht geholfen werde, sei mit einer ganzen Welle von Krankheiten und Todesfällen in den Überschwemmungsgebieten zu rechnen, warnte er. „Das ist jetzt die Frage: Können in Pakistan die Kinder überleben?“ Die Hilfe komme eins zu eins bei den Flutopfern an, versicherte Löning.
Die radikal-islamischen Taliban versuchten zwar vereinzelt und sehr begrenzt, die Flutopfer mit Unterstützung für sich zu gewinnen. Sie träfen jedoch in der Bevölkerung nicht auf Sympathie. Immerhin verübten die Extremisten den Großteil ihrer Anschläge in Pakistan. „Das ist den Leuten dort sehr bewusst“, sagte Löning, der zugleich Beauftragter der Bundesregierung für humanitäre Hilfe ist. Die Menschen auf dem Land in Pakistan seien fromme und konservative Moslems, aber keine Extremisten.
An das mit Pakistan verfeindete Nachbarland Indien appellierte Löning, ein Zeichen zu setzen und Truppen aus dem umstrittenen Grenzgebiet in Kaschmir abzuziehen. Dies würde Pakistan seinerseits einen Truppenabzug ermöglichen, sagte Löning. Die frei werdenden Soldaten könnten dann in der Fluthilfe eingesetzt werden. Nach Angaben der UN seien bisher 3400 Menschen durch das Hochwasser umgekommen, mehr als vier Millionen sind obdachlos. Im Süden des Landes drohen neue Überschwemmungen. Die Regenfälle während des Monsun, der noch zwei bis drei Wochen dauert, sollen 40 Mal so stark gewesen sein wie üblich.
Quelle: Fokus.de
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