Nach dem Erdbeben in Haiti und dem Ausfall nahezu der gesamten Energie- und Kommunikationsnetze ist der Funkverkehr derzeit die einzig mögliche Art der Kommunikation, um die aus allen Ländern eintreffenden Hilfskräfte und -güter zu koordinieren.
Am Samstag hatte eine Gruppe von acht Funkamateuren aus der Dominikanischen Republik die Grenze zu Haiti überquert, um dringend benötigte Funkstationen einzurichten. Unmittelbar danach wurde der Funkverkehr sowohl mit Hilfskräften an Ort und Stelle wie mit dem Ausland aufgenommen.
Nach Ausfall nahezu der gesamten Energie- und Kommunikationnetze in Haiti ist das die einzige Art der Kommunikation. Der Aufenthalt der Helfer sollte nur von kurzer Dauer sein. denn auf dem Weg nach Port-au-Prince kam der Konvoi unter Feuer.
Immerhin gelang es, an der Grenze zwei Repeater einzurichten, das sind Funkrelaisstationen, die es den Hilforganisationen ermöglichen, mit ihren Handfunkgeräten über größere Strecken vor Ort zu kommunizieren.
Die Repeater hängen nun an einem Stromaggregat des Internationalen Roten Kreuzes, das sie für seine Zwecke nützt.
Denn Kommunikation ist - so paradox es klingt - das momentane Hauptproblem in dem schwer getroffenen Land. Die aus allen Ländern eintreffenden Hilfsorganisationen können die Verteilungslogistik der Hilfsgüter nicht koordinieren.
Sie arbeiten mit Funksystemen unterschiedlicher Dimensionen und meist auf nationaler Ebene vordefinierten Kanälen, allerdings in benachbarten Frequenzbereichen.
"Fall Back Network"
Das Hauptproblem in Haiti ist die Sicherheit, denn Helfer stünden mittlerweile genügend bereit. Der kanadische Verband der Funkamateure bietet 20 Fernmeldetechniker an, die neben Englisch fließend Französisch sprechen, die Landessprache Haitis.
"Ham radio operators", wie die Funkamateure in den USA gemeinhin bezeichnet werden, aus der "Tampa Bay" Region in Florida haben ebensoviele Techniker für ein "Fall Back Network" abflugbereit samt Equipment bis hin zu Notstromaggregaten, die von Funkamateuren aus den USA zur Verfügung gestellt wurden.
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