16 Januar 2010

Steirische Hilfe

Nach dem Erdbeben in Haiti herrscht in dem Karibikstaat totales Chaos. Vorerst werden nur Hilfskräfte aus nahe gelegenen Ländern entsandt, aber auch zwei steirische Trinkwasserexperten sind abrufbereit.
"Mental vollkommen sattelfest"
Das steirische Rote Kreuz verfügt über einen Pool von 50 Katastrophenhelfern, die im Ernstfall verfügbar sind. Innerhalb kürzester Zeit wird geprüft, wer von ihnen für den jeweiligen Einsatz am besten geeignet ist, sagt Rot Kreuz-Sprecher August Bäck: "Sie unterliegen einem Gesundheitscheck, müssen ausgeimpft sein und müssen natürlich auch mental vollkommen sattelfest sein, um in so einen Einsatz zu gehen."
"Können mit Leid, Tod, Verderben umgehen"
Donnerstagvormittag fiel die Wahl auf die beiden Trinkwasserspezialisten Dietmar Gabrovec und Markus Lang, sagt Bäck: "Sie kommen aus dem Rettungsdienst, sind trainierte Sanitäter, können mit Leid, Tod und Verderben umgehen, und die beiden bringen Auslandserfahrungen mit, sie waren bereits nahezu auf der ganzen Welt im Trinkwassereinsatz."
"Unsere Leute stehen auf Standby"
Derzeit werden die letzten Vorbereitungen getroffen, die Ausrüstung wird gepackt, es folgen abschließende medizinische Untersuchungen. Wann es aber tatsächlich losgeht, weiß noch niemand: "Der Einsatz wird über unsere Zentrale in Genf abgewickelt, unsere Leute stehen Standby. Es kann jede Stunde passieren", so Bäck.Den Ausbruch von Seuchen verhindernNach der Ankunft im Katastrophengebiet ist die wichtigste Aufgabe, trotz der völlig zerstörten Infrastruktur, den Ausbruch von Seuchen zu verhindern: "Jetzt sind bereits Leute dort, die die Schadenslage erkunden. Dann weiß man, wo gibt es Flüsse, wo gibt es Quellen und dort baut man dann mit immensem technischen Aufwand diese Trinkwasseranlagen auf."

Pro Tag können dann mehrere hunderttausend Liter sauberes Wasser für die Erdbebenopfer hergestellt werden. Der Einsatz für ein Team dauert zwischen vier und sechs Wochen, dann kommt eine Ablöse - so lange, bis internationale Hilfe nicht mehr nötig ist.

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