Gut anderthalb Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti halten die UN die Situation in dem Land weiter für besorgniserregend. Noch immer litten rund viereinhalb Millionen Menschen unter Nahrungsmittelknappheit, sagte die stellvertretende UN-Generalsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, Valerie Amos, bei einem Besuch in Haiti. Zudem lebten weiterhin etwa 600.000 Menschen in Notunterkünften, wo sie einem zunehmenden Verteilungskampf ausgesetzt seien.
Nach einem Treffen mit dem haitianischen Präsidenten Michel Martelly lobte Amos zwar dessen langfristige Strategie zur Bekämpfung der Probleme. Der notleidenden Bevölkerung müsse aber auch kurzfristig geholfen werden, forderte sie auf einer Pressekonferenz. In den Flüchtlingscamps fehle es an Wohnraum, Nahrung, Trinkwasser und Abwassersystemen, sagte Amos. Frauen seien in den Lagern häufig gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt.
Bei einem schweren Erdbeben im Januar 2010 waren in Haiti rund 225.000 Menschen ums Leben gekommen. Das ärmste Land Amerikas hatte darüber hinaus zuletzt auch mit einer Cholera-Epidemie zu kämpfen, durch die etwa 5000 Menschen starben.
Quelle: n-tv.de
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