Wien/Genf (Rotes Kreuz) – „Wir blicken zurück auf ein Katastrophen-Jahrzehnt“, sagt Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. „Zwischen den Jahren 2000 und 2009 waren mehr als 2,5 Milliarden Menschen von Naturkatastrophen betroffen.“ Diese Zahlen gehen aus dem jüngst veröffentlichten „World Disasters Report“ des Internationalen Roten Kreuzes hervor.
Die beiden großen Katastrophen des Jahres 2010 – das Erdbeben in Haiti und die Überflutungen in Pakistan – sind in diesem Bericht noch nicht berücksichtigt. Neben den statistischen Daten widmen sich die Beiträge im diesjährigen „World Disasters Report“ den Auswirkungen, die Katastrophen auf Bewohner von Städten haben.
Gefahrenzone Großstadt
1950 lebte weniger als ein Drittel der Weltbevölkerung in Städten. Heute ist es bereits jeder Zweite. Von den Städtern leben rund eine Milliarde Menschen in Slums. Sie sind besonders stark von Naturkatastrophen bedroht. Grund dafür sind schlechte Baustandards und mangelnde Infrastruktur.
„In Slums breiten sich Seuchen leichter aus als in Gebieten mit fließendem Wasser und funktionierender Abwasserentsorgung“, sagt Kopetzky. „Erdbeben, Hurrikans und Flutwellen sind nicht zu vermeiden. Allerdings ist es oft möglich, ihre katastrophalen Auswirkungen zu vermeiden – zum Beispiel durch Frühwarnsysteme oder sturm- bzw. erdbebensichere Gebäude. Katastrophenvorsorge ist kostspielig, doch zeitgerechte Investitionen in die Prävention ersparen viel Geld bei der Katastrophenhilfe.“
Der „World Disasters Report“ wird jährlich seit 1993 von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften veröffentlicht. Die umfangreiche Datensammlung ist die einzige Publikation dieser Art.
Quelle: ork
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