24 Oktober 2010

Cholera-Ausbruch mit rund 140 Toten in Haiti bestätigt

Saint-Marc - Die haitianische Regierung hat am Freitag den Ausbruch von Cholera-Erkrankungen bestätigt. Damit steht Haiti neun Monate nach dem verheerenden Erdbeben am Rande einer neuen Katastrophe. Etwa 140 Menschen sollen in dem ärmsten Land Amerikas bereits an der Durchfallerkrankung gestorben sein, nachdem sie dreckiges Wasser getrunken haben. 1500 Menschen sollen infiziert sein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO wurde eingeschaltet.

Die Infektionen traten vor allem in der ländlichen Provinz Artibonite auf. Nach dem schweren Erdbeben im Januar waren Tausende in die Region im Nordwesten der Insel geflohen.
Über eine Million Menschen waren obdachlos geworden, viele haben immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Experten hatten bereits in der Vergangenheit davor gewarnt, dass in den Flüchtlingslagern Krankheiten ausbrechen könnten.

Cholera ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die meist durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen wird. Sie verursacht Durchfall und Erbrechen, was zu Dehydrierung und innerhalb von Stunden zum Tod führen kann. In der Hafenstadt Saint-Marc werden Hunderte im völlig überfüllten Krankenhaus behandelt und erhalten Infusionen wegen Austrocknung. Hilfsorganisationen brachten Medikamente in die Region. Ärzte der Klinik sagten, sie benötigten für die Behandlungen dringend mehr Personal.
Quelle: dieWelt
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Artibonite

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