04 Februar 2010

Kein BabyDoc-Geld für Haiti

Lausanne. (rs) Es war wohl die bisher skurrilste Facette rund um das verheerende Beben in Haiti. Wenige Tage, nachdem der Erdstoß das Land ins Chaos gestürzt hatte, versuchte Jean-Claude Duvalier – auch bekannt als Baby Doc – den Wohltäter zu geben. 4,6 Millionen Dollar aus der Stiftung seiner Mutter werde er an das amerikanische Rote Kreuz spenden, um die Not zu lindern, erklärte der 59-jährige Ex-Diktator, dessen Schreckensregime Haiti zwischen 1971 und 1986 fest im Griff hielt.

Der Versuch der Mildtätigkeit hatte allerdings einen Haken: Die in der Schweiz geparkten 4,6 Millionen Dollar waren die Reste der systematischen Plünderung der haitianischen Staatskasse und die eidgenössischen Richter verweigerten aus diesem Grund die Herausgabe an Duvalier.

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Das Geld könnte in Haiti jedenfalls gut gebraucht werden. Nach Angaben von Helfern gibt es auch drei Wochen nach dem Beben noch immer unversorgte Verletzte und Obdachlose. "Man stößt immer wieder auf Camps, wo noch keine Hilfskräfte waren", schilderte die österreichische Rot-Kreuz-Mitarbeiterin Andrea Reisinger die Situation. "Es gibt hier einfach so viele Betroffene."
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